9. Wave-Gotik-Treffen Pfingsten 2000 in Leipzig

>> Unter diesem Link findet ihr eine OFFIZIELLE ERKLÄRUNG zu den Geschehnissen beim WGT 2000 <<

Andere Meinungen und Berichte zum Wave Gotik Treffen haben wir weiter unten gesammelt. Wenn auch ihr eure Meinung kund tun wollt, dann schreibt uns : wgt@amboss-mag.de
Wir halten euch auf dem Laufenden !

Bislang haben folgende Leute/Bands etwas geschrieben:
Garden Of Delight (Eine Band vor Ort)
Scream Silence (Eine Band vor Ort)
Phillip Boa (der mit seinem Vodooclub, der echte)
Kreuzerticket (Newsletter mit vielen gesammelten Meinungen, u.a. Ecki Stieg)
Die Schinder (Bandmeinung)
Chaosboy (ein verärgerter Besucher)
Maren (ein verärgerter Fan)
Olli (DJ im PC69 in Bielefeld)
Die Presse (Auszüge von www.mdr.de, Leipziger Volkszeitung, Twinline Leipzig, ...)
Steff (Astan Magazin)
Illuminate&Crew (Illuminate)
Andreas (AMBOSS Magazin)
Leo (Mandrake)



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Ein Statement von Garden Of Deilght

Auch GOD waren in die Wirren des WGT am Sonntag verwickelt. Oder sollte ich besser sagen, gerade wir... Wie auch immer, hier meine Sicht der Dinge. .
Schon am Samstag, kurz nach unserer Ankunft, ließ sich erahnen das die Leipziger Chaos Tage noch chaotischer Ablaufen würden als die Jahre zuvor. Die Kunde das der bzw. die Veranstalter zahlungsunfähig wären machte die Runde und veranlaßte viele Bands direkt wieder abzureisen. Ich selbst habe nur bedingt Verständnis für solch eine Reaktion, da bis zu diesem Zeitpunkt noch sämtliche P.A. Anlagen funktionierten und die Übernachtungen in den jeweiligen Hotels auch noch bezahlt waren. Natürlich ist es ärgerlich ohne die evtl. eingeplante Gage heimzureisen, aber einmal am Ort angekommen, wäre es sicherlich kein Problem gewesen aufzutreten. Ich möchte hier keine Bands nennen, da ich die jeweiligen Einzelfälle nicht beurteilen kann und auch nicht möchte. Auch die Frage nach dem "warum" der bzw. die Veranstalter zahlungsunfähig waren möchte ich nicht beantworten, da meine Informationen nur auf spekulativen Argumenten und Gerüchten anderer beruhen würden. Ich möchte nur soviel anmerken: Michael Brunner ist wahrscheinlich nur halb so schuldig wie er allgemein gemacht wird. Aber wen interessiert das, in Zeiten in denen man Schuldige braucht.

Nachdem der Samstag noch einigermaßen über die Bühne gebracht wurde, brach nun am Sonntag morgen endgültig alles zusammen. Die Security Leute und fast alle P.A. Verleiher weigerten sich weiterzuarbeiten und nachdem selbst auch so harte Metaller Bands sich vor Angst in die Hose pissten blieben letztendlich ca. 15 Bands übrig, die sich unter der tatkräftigen Regie von Tony Strohbach und dem Lame Immortelle Sänger Thomas mehr oder weniger selbst organisierten und später von einem Not-WGT Team "unterstützt" (für mein empfinden mehr blockiert) wurden. Mittlerweile waren sämtliche Bands aus ihren Hotels geflogen und es war für viele Bands klar nicht nur keine Gage zu bekommen, sondern auch noch nach ihren jeweiligen Auftritten direkt eine mehrstündige Heimreise antreten zu dürfen. Wir, GOD, waren Headliner dieses Abends, bzw. hätten es sein sollen, aber das Schicksal und ein P.A. Verleiher (den hier aber keine Schuld trifft, stellte er letztenendes die P.A. doch kostenlos zur Verfügung) wollten es anders.

Hinter den Kulissen wurde mit den verbliebenden Bands ein Line Up festgelegt, welches jedoch durch immer neue Bands die ebenfalls noch auf die Bühne wollten verändert werden mußte. So kam es, das eher kleinere Bands am Anfang noch auftreten konnten und später bekannteren Bands wie Anathema oder Haggard ein Auftritt aus zeitlichen Gründen untersagt werden mußte. Im Prinzip war es reine Glücksache wer letztendlich auf die Bühne durfte und wer nicht. Die Playtime wurde zuletzt dann noch auf 20 Minuten pro Band gekürzt, so das noch soviele Bands wie möglich auf die Bühne konnten. Unsere anfängliche Freude das GWT wahrscheinlich für immer beschließen zu dürfen wich rasch einer totalen Frustration nachdem der P.A. Verleiher eine Deadline von ein Uhr setzte und es abzusehen war, das für GOD hintenraus keine Zeit mehr übrig blieb.
Glaubt mir, ich habe viel erlebt, doch diese Minuten des Erkennens gehörten zu den deprimierendsten die ich je erleben mußte. Ich war und bin zugleich voller Zorn und Trauer. "Echte Musiker spielen immer" stand auf einem Zettel der mir gereicht wurde... und ich fühlte mich wie Judas und schlich aus der Halle. .

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Scream Silence berichten aus ihrer Sicht über das Verwirrspiel

Hier gibt´s nun die Story zum WGT aus der Sicht von Scream Silence .(alle Angaben unverbindlich!!!) Na dann ; Begonnen hat das ganze ja schon am Samstag als wir im Hotel , wo alle Bands des WGT eincheckten , ankamen . Es brodelte Überall die Gerüchteküche um Finanzprobleme der Veranstalter . Obwohl wir viele bekannte Bands (London after Midnight, Wolfsheim ,etc) beim einchecken trafen , blieb uns nicht Verborgen das die ersten schon wieder bei der Abreise waren . Trotz alledem lief für uns bis Dato noch alles relativ nach Plan , bis auf die Tatsache das unsere Künstlerpässe bereits beim Management auf dem Agra-Gelände waren.(pillepalle) Samstagabend am Völkerschlachtdenkmal schien dann aber ersteinmal wider alles in Ordnung zu sein . Es hatten zwar einige Bands abgesagt aber Wolfsheim spielten und die Gage war wohl bezahlt .Immerhin waren sie Headliner !!! Nach zugegebenermaßen relativ wenig Schlaf wollten wir am Sonntagvormittag zum Völkerschlachtdenkmal aufbrechen , als mein Telefon klingelte . Die umwerfende Botschaft : Völkerschlachtdenkmml FÄLLT AUS !!! Wir bekamen also die "Order" ersteinmal zum CHECK IN Hotel zu kommen . ... Das ganze Hotel voller aufgebrachter Bands ,... keine Gage ,... kein Hotel (nicht so schlimm) ,... (aber viel schlimmer) keine Bühnen !!! Entnervt wurde unter den Bands heftig diskutiert was wohl passiert. Oben wurde von verantwortungsvollen Organisatoren ein neuer Plan für den Tag geschmiedet . Es wurde ein neues Line-Up für die Agra-Halle ausgeheckt und konnte ,unter mithilfe der Bands die sich bereit erklährten OHNE Gage zu spielen , realisiert werden . Gegen die Veranstalter wurde unseres wissens nach ein Verfahren eingeleitet . Nun also alle Spielwilligen Bands in die Agra-Halle . Da jetzt Mangels Organisation mehrere Büros am Planen waren , wurden wir sage und schreibe 4 (vier) mal von der Playlist gestrichen ... und wider heraufgesetzt . Letztendlich ging dann doch noch alles gut und wir spielten doch noch !!! Das alles war sehr beeindruckend anzusehen , da alle die bis Dato noch dort Arbeiteten sich Kostenlos zur Verfügung stellten . Ich hab selbst Gäste gesehen die als Ordner eingeteilt waren !!! Auf diese art konnten Konzerte in (leider nur noch) zwei Hallen realisiert werden . Einen Dank von uns nochmals an alle die mitgewirkt haben das auf die Beine zu stellen !!! denn ich denke es wäre einfach unfair den Besuchern gegenüber gewesen ,die immerhin um die 100 mark Eintritt zahlten , einfach alles ausfallen zu lassen ! Bleibt zu Hoffen das sich jemand findet der diese Veranstaltung weiterführt !!! (und das unter diesen Umständen Bands bereit sind zu spielen)

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Philli Boa mit einer Erklärung

12.06.2000 Folgend lest Ihr eine Erklärung von Phillip Boa zu den Ereignissen beim Wave Gotik Treffen 2000 in Leipzig:

...es wurde den bands keinerlei gagen gezahlt...auch die bands, die vor uns gespielt haben, haben entweder vorher abgesagt oder keine gagen bekommen(wie x perience oder alphaville)die umstände hinter der bühne waren menschenunwürdig...es gab technische und logistische probleme, weil viele stagehands, securities, techniker etc. gestreikt haben...trotzdem wartete ich im hotelzimmer auf meinen auftritt und meine band auch...in letzter minute dann sagte der sprecher des festivals unseren auftritt und den von And One ab...ohne mein wissen... wir hatten eine coverversion eingeübt (vielleicht für das nächste album) und wollten alle unbedingt spielen...ich war sehr deprimiert und bin mit toett und maik noch nachts abgereist...es tut uns leid, dass fans zum teil weit gereist sind und wir sie enttäuscht haben... es wird angestrebt, ende september in wilhemshaven und vielleicht münster 2 clubgigs zu veranstalten...wer sein wave and gothic-ticket mitbringt, wird nach dem auftritt bei einem bier oder so ein kleines meeting mit uns haben, wenn er will...als entschädigung... sorry, phillip.


Außerdem habe ich hier noch ein weiteres Statement von Boa aus dem Wave-Gotik-Treffen-Gästebuch gefischt:

hallo...generell lasse ich mir nicht gern vorwerfen, nur und ausschliesslich wegen des geldes konzerte geben zu wollen... phillip boa and the voodooclub, da gibt es zahlreiche zeugen, sind nicht durch Mich, sondern irgendwie von irgendwem von der Bühne herab abgesagt worden, gemeinsam mit And One...hier meine subjektive beurteilung: die gesamte angelegenheit war, von der künstlerseite her betrachtet, viel komplexer und chaotischer als man sich vorstellen kann...ich möchte noch nicht einmal eine eindeutige schuldzuweisung geben...es war definitiv ein kumuliertes Chaos, das rationell nicht mehr zu erfassen war und ist...ich bin sicher, dass Alle! künstler gern gespielt hätten...ich lese diese guestbook-comments mit interesse und entsetze mich darüber, wie hier-mit hass politisiert und abgerechnet wird...das entgleitet und ich finde es traurig... ich denke-abschliessend- alle gleichermassen waren enttäuscht ob der ohnmacht des Chaos im Chaos...thanks, boa.

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DIE SCHINDER zum WGT

Hallo Freunde, Fans & Feinde vom WGT,

wie jedes Jahr zu Pfingsten (schon zum 5.mal) ging es nach Leipzig zum "Grufti-Treffen", wie meine Mutter so schön sagt. Wetter war spitze, Sonnenbrand garantiert, also gute Laune war angesagt - sollten doch auch DIE SCHINDER auf der BLACK WITH SUN - Bühne spielen. Samstag schöne Party, mit Freunden gefeiert, Samael genossen, über Marduk & Immortal enttäuscht...
Aber irgendwie war alles noch chaotischer als in den vergangenen Jahren. Am Samstagabend traff man dann unsere Plattenfirma. Kommentar: Hinter den Kulissen geht der PUNK ab! Ich glaube kaum, daß Ihr am Montag spielen werdet.
Das waren ja gute Nachrichten, die sich leider am Sonntagmorgen bestätigten.
Nach dem Erwachen auf dem Zeltplatz im Volkspark, war von der Security nichts mehr zu sehen, die ersten Notstromaggregate und DIXIS wurden abgefahren. Ein Anruf bei Bruno Kramm verschaffte dann die Gewissheit: Das WGT ist zusammengebrochen, die Veranstalter seien zahlungsunfähig und man versuche ein Notprogramm auf die Beine zu stellen. Er habe uns schonmal mit auf die Liste der teilnehmenden Bands gesetzt.
Daraufhin sind wir sofort ins AGRAGELÄNDE gefahren und dort vor Ort das Organisationschaos miterlebt und gestaltet. Menschen, die eben noch Besucher waren, trugen sich in die Helferlisten ein (Security, Stagehands usw.). Man versuchte zu retten was zu retten war, um wenigsten den enttäuschten und arg geschröpften Besuchern einen halbwegs optimalen Ausklang zu liefern.
Der Einsatz von den freiwilligen Helfern war unbeschreiblich, ebenso das Ergebnis. Wie "Phönix aus der Asche" wurde aus dem Totalzusammenbruch eine Hammerparty. Und wir waren mittendrin.
An dieser Stelle möchten wir uns bei all den freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern & besonders bei Bruno & Stefan von DAS ICH, bei Thomas von Lame Immortelle & bei Jenne von den Dreadfull Shadows bedanken.
Natürlich können diese positiven Eindrücke nicht über die tatsächliche Misere hinwegtäuschen. Bis heute scheint noch nicht klar zu sein, was tatsächlich in Leipzig bei der Geschäftsführung abging. Die Gerüchteküche brodelt weiter & NICHTS GENAUES WEISS MANN NICHT. Ich bin auf die Stellungnahme von Herrn Brunner in der nächsten Zillo gespannt.

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Ein Statement von Chaosboy (Micha)

Grüße,
auch ich möchte etwas zum WGT sagen. Die Presseerklärungen und Statements der Bands etc. sind ja ganz schön. Doch anscheinend hat man eins bis jetzt kein bisschen beachtet. Die Einnahmen!!! Alleine durch die Kartenverkäufe sind nicht wenige Millionenbeträge eingenommen worden. Dazu kommen noch die Standmieten plus Exklusivverträge etc. Die FAZ hat geschrieben das sich der Etat für das WGT auf 3 Mio belief. Nach Adam Riese hat man also genug eingenommen um diesen Etat zu decken, folglich um die Bands und das gesamte Personal zu bezahlen. Jetzt frage ich. Wo ist das ganze Geld bitteschön hin???? Doch nicht nur das ist ungereihmt. Auf der Eintrittskarte steht eindeutig drauf. AK: 120,-DM inkl. 7% Mwst. Wieso habe ich dann bitte 128 Mark dafür bezahlen müssen? Und nicht nur das. Der Preis für die Karten sind ja noch gestiegen. Ich habe gehört das teilweise für die Karten 150 Mark verlangt wurden (und zwar ohne diese sinnlose ObsorgeKarte). Ebenso eine Frechheit war es, das noch am Sonntag Karten verkauft wurden. Da wusste doch wirklich niemand was eigentlich los ist und ob überhaupt noch was läuft. Weitere verarsche beim WGT, wie schon angesprochen, das man seine eigenen Getränke nicht auf das Gelände nehmen durfte. Als Begründung: "Die Flaschen können als Wurfgeschosse verwendet werden" Komisch nur das man auf dem Gelände selbst Wucherpreise bezahlen durfte.. und zwar für Glasflaschen! Das WGT bestand nur aus reiner verarsche in diesem Jahr. Der Sonntag hat zwar zum glück noch viel gerettet indem man den zusammenhalt der Szene wieder mal bewundern durfte. Doch für die Orgas sollte es mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, das die Organisation von einfachen Besuchern des WGTs auf die Beine gestellt werden kann. Und das recht erfolgreich.
Fazit: Sollte die Organisation weiter so miserabel bleiben wird es wohl wirklich nicht mehr lange existieren. Andererseits: Chaotischer als in diesem Jahr geht es ja gar nicht mehr (und überzeugt mich jetzt bitte nicht vom gegenteil ,-)
Also.. ich werde nächstes Jahr auf jeden fall wieder dabei sein. Aber hoffentlich hat man aus diesem Chaos was gelernt.
Gruß
Micha (Chaosboy)

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Eine Besuchermeinung (Maren)

Hallo,

ich brauch ja wohl nicht mehr viel dazu zu sagen, nur daß ich super sauer war und mir alles verdorben wurde. Scheiß Verarsche!!!

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Eine Chronik des Chaos (aus subjektiver Sicht von PC69 DJ Olli)

Da ich Freitag selber noch nicht in Leipzig war, kann ich nur schildern, was ich gehört habe. Außer dem üblichen Chaos (3 Stunden Anstehen für Bänder, zu wenige und zu dreckige Toiletten und Duschen auf dem Zeltplatz, ...) lief das Programm wohl noch normal. Es gab Beschwerden über das Security Personal. Also für das WGT nichts ungewöhnliches. Als ich Samstag Mittag in Leipzig ankam, schien auch noch alles ruhig. Also erstmal ins Hotel, Sachen ausgeladen. Dann ab zum Renaissance-Hotel, wo der Veranstalter residierte, und Bänder, Backstagepässe und nähere Infos abholen. Hier herrschte schon eine außergewöhliche Hektik. Die ersten Bands standen vor der Tür, die Freitag gespielt hatten und ihre Gage noch nicht erhalten hatten. Sie wurden auf Sonntag mittag vertröstet, da jetzt gerade kein Geld da sei. Alle größeren Bands und Persönlichkeiten wohnten auch in Renaissance-Hotel. So machte es natürlich schnell die Runde, daß einige Bands kein Geld bekommen hatten. Ich bin dann erstmal zur Messehalle gefahren. Das gesamte Programm hatte sich um zwei Stunden verschoben. Also rüber zum Völkerschlachtdenkmal, wo ich noch Alphaville und X-Perience gesehen habe. Dann sollte Phillip Boa auftreten. Der Umbau und Soundcheck fand statt, nur kein Phillip Boa-Konzert. Zu dem Unmut der Besucher gesellte sich auch die Tatsache, daß keine eigenen Getränke mit auf das Gelände gebracht werden durften. Und das bei 30 Grad und Schwüle. Wasser war aber bei den Getränkeständen längst ausverkauft. Neues konnte wohl nicht beschafft werden. Also Bier gegen den Durst? Nein Danke, noch nicht. Die nahegelegene Aral-Tanke machte gerade den Umsatz ihres Lebens. Gerade vom Wasserkaufen auf dem Gelände zurück, kam eine Durchsage, daß Phillip Boa und And One ihren Auftritt abgesagt hätten, da sie keine Gage bekommen hätten. Man versuche nun, wenigstens Wolfsheim zum Spielen zu bewegen. Diese sind dann später tatsächlich ohne (ganze) Gage aufgetreten. Ich bin dann wieder rüber auf das Messegelände gegangen. Außer auf den Industrial-Bühnen lief gerade nix. Die ersten Gerüchte machten die Runde: Der Veranstalter sei Pleite und das Festival müsse abgesagt werden. Genaues wußte aber niemand. Ich hab noch nie so viele Leute gleichzeitig mit ihren Handys telefonieren gesehen. Nach einiger Zeit ging es auch auf der Electromania-Bühne weiter. Es gab aber keine offiziellen Auskünfte. Der Zeitablauf war endgültig über den Haufen geschmissen. Ich glaube aber, daß auf dem Messegelände alle für Samstag angekündigten Bands gespielt haben. Nach einem super-geilen VNV Nation Konzert bin ich dann wieder ins Hotel gefahren, da ich von der Fahrt doch ein wenig müde war und für den Sonntag viel Programm auf dem Plan stand. Ich bin dann Sonntag gegen elf Uhr zur Moritzbastei gefahren. Hier lief alles ganz normal. Die Ruhe vor dem Sturm? Es sah jedenfalls nicht nach einem abgesagten Festival aus. Alle Stände waren da, die Security und Technik auch. Einige kleinere Mittelalterbands spielten vor einem langsam wachsenden Publikum. Die Stimmung war gut. Noch. Ich bin dann gegen 13 Uhr auf das Agra-Gelände gefahren, weil hier Bekannte von mir gezeltet haben. Tags zuvor hatten mir einige Leute berichtet, daß das Agra-Gelände stark bewacht werden würde, um Ausschreitungen auf den Zeltplätzen zu vermeiden. Es hatten sich wohl einige Faschos angesagt. Doch von Security keine Spur. Stattdessen einige Merchandiser, die eiligst ihre Stände abbauten. Und vor allen Dingen: eine Menge ratloser Besucher. Ein Standbesitzer erzählte mir, daß die Security letzte Nacht komplett abgezogen sei, weil sie kein Geld bekommen habe. Einige Verkaüfer haben Geld gesammelt, um wenigstens ihre Stände den Sonntag über weiter bewachen zu lassen. Und wieder viele Leute mit ihren Handys... Die Stimmung war mies. Man konnte förmlich riechen, das etwas in der Luft liegt. Überall standen Gruppen von Leuten, die heftig diskutierten. Sollen wir abreisen? Sollen wir bleiben? Einige erzählten, daß in keiner der Hallen mehr etwas stattfinden würde, daß Security und Technik komplett abgezogen seien. Wieder Gerüchte: Der Veranstalter soll sich mit 2,5 Millionen Mark abgesetzt haben. Die Open-Air-Bühnen im Park und am Völkerschlachtdenkmal waren zum Entsetzen von Sonntag morgens angereisten Bands und Besuchern tatsächlich abgebaut. Ebenso die Merchandise-Stände. Alle Hallen waren noch dicht. Ich bin also ins Renaissance-Hotel gefahren, um zu hören, was los ist. Immerhin war ich ja auch "Künstler" des WGT. Dort spielten sich unglaubliche Szenen ab. Der Rest der Festivalleitung und sämtliche Künstler mußten das Hotel verlassen oder auf eigene Kosten bezahlen. Keiner wußte, was Sache war. Schnell sprachen sich die Bands ab: Wir spielen auch für lau, hauptsache es geht irgendwie weiter. Nur ohne Anlage und Security? Irgendwann hatte dann auch die DJ-Betreuerin kurz Zeit. Sie sagte, die Geschäftsführung sei seit gestern Nacht nicht mehr erreichbar, Geld sei keines da. Es sei jetzt den DJs überlassen, ob sie ohne Gage auflegen oder nicht. Wir sollten aber selbst Kontakt mit unseren jeweiligen Locations aufnehmen und uns organisieren. Zum Glück war das DJ-Hotel das einzige, was im voraus bezahlt war. Wenigstens unsere Übernachtungen waren also gesichert. (An dieser Stelle ein Riesen-Dankeschön an das Lindner-Hotel in Leipzig. Die Belegschaft hatte natürlich auch mitbekommen, was ablief, und tat alles, damit wir weingstens im Hotel einen angenhemen Aufenthalt hatten.) Um 15 Uhr gab ein DJ Krisentreffen im Hotel. Einige Locations hatten schon von sich aus abgesagt. In den Hallen, wo nach den Konzerten noch Discos stattfinden sollten, war eh Chaos. Also teilten sich die DJs auf die verbliebenen Clubs auf. An dieser Stelle sei schon mal erwähnt, das eigentlich nur noch eine Disco-Veranstaltung wirklich stattfand, nämlich die in der Moritzbastei. Bei den anderen kamen keine Leute mehr bzw. die DJs wurden nach kurzer Zeit hinauskompliementiert. Nachmittags dann die erste und eizige offizielle Stellungnahme des Veranstalters: Die Wave-Gotik-Treffen GmbH ist zahlungsunfähig und wird am Dienstag Konkurs anmelden. Teile des Festivals sollen aber zumindest am Sonntag weitergehen. Was dann geschah, könnte man vielleicht mit einem "Jetzt-erst-recht"-Gefühl beschreiben. Der Rest der Festivalleitung (alles nur kleine Angestellte, die seit Nächten nicht geschlafen hatten und für den ganzen Schlamassel wirklich nichts konnten, diesen aber ausbaden mußten) zogen um auf das Agra-Gelände, um zu retten, was noch zu retten war. Viele freiwillige Helfer, zum Teil aus den Bands selbst, stießen hinzu, um in Windeseile ein Notprogramm auf die Beine zu stellen. An dieser Stelle seinen stellvertretend für alle, die fast Unmögliches geleistet haben, Thomas Rainer (L'ame Immortelle) und Stefan Herwig (Dependent Records) genannt. Ihr habt eine Super-Arbeit geleistet, alles für lau, nur für die Szene. Respekt!!! Security und Technik wurde aufgetrieben, ohne einen Pfennig Geld. Ich weiß nicht wie, aber sie haben es geschafft, wenigstens auf drei Bühnen den Spielbetrieb weiterlaufen zu lassen. Und das Notprogramm konnte sich sehen lassen. Bands wie Spock, Apoptygma Berzerk, Velvet Acid Christ haben noch gespielt. Und das ohne Gage, nur für den guten Ruf und die Fans. Leider konnten aus Platzgründen nicht mehr alle Bands spielen, die noch hätten spielen wollen. Trotzdem kam bei einem Teil der Festival-Besucher noch einmal richtig gute Stimmung auf. Andere, die über 150,- DM für Eintritt und Fahrtkosten bezahlt hatten und nicht eine "ihrer" Bands gesehen hatten, waren natürlich maßlos enttäuscht. Doch auch hier Respekt, es nicht zu Ausschreitungen gekommen ist. Das spricht eindeutig für unsere Szene. Am Montag war das Festival dann definitiv zu Ende. Es fand keine Veranstaltung mehr statt. Bleibt also abzuwarten, was wirklich passiert ist. Ein Bandbetreuer erzählte mir, die Geschäftsleitung hatte mit 50000 Besuchern gerechnet, es seien aber nur knapp die Hälfte gekommen und es war wirklich kein Geld mehr da. Genaueres dazu steht mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Ausgaben der Szenemagazine. Fazit: Ärgerlich für alle, die für ihr Geld nicht das bekommen haben, was sie erwartet hatten. Für mich war es ein schönes Wochenende (das Hotel hat alles rausgerissen). Ich hätte gerne mehr Bands gesehen, für die ich sonst nicht extra auf ein Konzert gehen würde. Schade natürlich auch um die vielen Discoverantaltungen, die nicht mehr stattgefunden haben. Es hätte so schön sein können ... (Die Abend mit Peter O. und mir in Nachtcafe ist übrigens mangels Zielpublikum und Tolenanz des Besitzers ausgefallen. Ich bin dann nach einiger Zeit zu Apoptygma Berzerk gefahren, die wegen dem ganzen Chaos erst gegen drei Uhr morgens aufgetreten sind. Peter ist erst noch geblieben, aber die Dead Kennedys haben den Besitzer dann veranlaßt, die Disco frühzeitig zu beenden!)

PS: Eine Frau von den Veranstaltern ließ und DJs Sonntag abend noch wissen, daß sich bereits ein neues Team gefunden hätte, die dann nächstes Jahr das 10. WGT erfolgreich auf die Beine stellen würden. Fragt sich nur, ob dann noch einer kommt?

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Was die Press so schreibt (u.a. Leipziger Volkszeitung, Twinline Leipzig )

Auszüge von www.mdr.de (Mitteldeutscher Rundfunk) vom 14.06.2000:
... am Morgen gab der Leipziger Anwalt Christian Scherello das Mandat in der Angelegenheit wieder ab...

... dpa zufolge dementierte Festival-Initiator Michael Brunner nun Meldungen wonach er und Geschäftsführerin Christine M. Kuz sich mit grösseren Geldbetragen ins Ausland abgesetzt hatten. TwinLine zufolge wurde dieZahlungsunfähigkeit eindeutig festgestellt. Demzufolge belaufen sich die nicht gezahlten Leistungen auf rund 1,5 Millionen Mark. Auch das dementierte Brunner. Er wolle sich noch am Mittwoch mit der Geschäftsführerin beraten,sagte Brunner der dpa...

Die Leipziger Volkszeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 15.06.2000

Leipzig/Gnandstein. Im wahrsten Sinne des Wortes finster endete das diesjährige Leipziger Wave-Gotik-Treffen: Sicherheitskräfte, Techniker und Bands räumten vorzeitig die Bühne, weil die Veranstaltungs-GmbH zahlungsunfähig war. Nach dem Festival- Kollaps machte sich Initiator Michael Brunner aus dem Staub. Wohin? Wie lange? Warum? Diese Fragen wollte er gestern Abend eigentlich beantworten und lud zu einem Pressetermin auf die Burg Gnandstein. Der Ort war passend gewählt für, die mysteriöse Geschichte. Wer aber nicht kam, war Brunner. Statt dessen hatten nicht nur Pressevertreter den Weg nach Gnandstein gefunden (der vom Szenemagazin Zillo war extra aus Lübeck angereist), sondern auch Partner, bei denen die Veranstaltungs-GmbH noch in der Kreide steht. Darunter Veit König, Direktor des Leipziger Renaissance-Hotels, der gerne einen Scheck über 40 000 Mark erhalten hätte - für die 210 von Festival-Gästen belegten Zimmer. Wir waren wohl etwas zu naiv, sagt König, doch da das Treffen zum neunten Mal stattfand, glaubten wir, es funktioniert. Vergeblich auf Brunner warteten auch die Met- und Souvenirhändler Yggdrasil und die Catering-Betreiber In Audito, zwei von drei Kleinunternehmen, denen die Ware-Gotik-GmbH Exlusivverträge für Met- und Gastronomieversorgung verkauft hatte. Beide haben ihr Geld bis heute nicht gesehen, ebenso die Agentur Twinline, der für die Öffentlichkeitsarbeit noch 40.000 Mark zustehen. Geschäftsführer Robert Dobschütz: "Brunner versucht jetzt uns die Schuld in die Schuhe zu schieben.Auslöser für das Festival-Ende war aber die Bestätigung der Zahlungsunfähigkeit durch Anwalt Scherello. Das sieht Brunner - aus Angst untergetaucht, über Handy erreichbar - anders. Es gab Cashflow-Probleme, so dass wir die Sparvariante gewählt haben. Doch das hätte nicht passieren müssen. Jemand wollte uns fertig machen. Derweil wächst die Liste der Geprellten: Für den gemieteten Saal auf Gnandstein sähen die Gastronomen Karl Wink und Gerhard Brandi gern 250 Mark,
P.. Krutsch / H. Pupat

Pressemitteilung zum 9. "Wave-Gotik-Treffen" 2000
Twinline Leipzig
Leipzig, den 11. Juni 2000 / 13:20 Uhr

Mit Wirkung des heutigen Tages hat der Veranstalter des 9. "Wave-Gotik-Treffen" 2000, namentlich die Wave Gotik Treffen Veranstaltungsgesellschaft m.b.H. seine Zahlungsunfähigkeit erklärt. Daraufhin wird am Dienstag, den 13. Juni 2000 das Insolvenzverfahren eingeleitet.
Dennoch wird die Veranstaltung 9. "Wave-Gotik-Treffen" 2000 mit Zustimmung des vom Veranstalter benannten Rechtsvertreters fortgeführt. Alle Subunternehmer (incl. Security, Hands, Technikfirmen etc.), Hotels, Künstler und Veranstaltungsorte haben sich in einer Sitzung am heutigen Morgen bereit erklärt, die Veranstaltung mit einigen Einschränkungen im Sinne der Besucher fortzusetzen, um größere Schäden für die Besucher und die Stadt Leipzig zu verhindern.
Dieses Weiterführung findet von den benannten Unternehmen momentan ohne Aussicht auf eine Bezahlung Ihrer Leistungen statt und bringt folgende Veränderungen mit sich: Die Veranstaltungen in der Messehalle 16, an und in der AGRA und allen kleineren Veranstaltungsorten finden statt, während die Konzerte auf der Parkbühne und am Völkerschlachtdenkmal entfallen.
Bands, welche an diesen Veranstaltungsorten auftreten sollten, werden ihren Auftritt auf dem AGRA-Gelände absolvieren. Eine genauere Programmatik hierzu wird gerade erstellt, da daraufhin Veränderungen im Ablauf der einzelnen Konzerte ergeben.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte telefonisch an die ebenfalls kostenlos weiterarbeitende PR-Firma Twinline unter: 0341-1292-891 und 0177-6499354
Robert Dobschütz (Twinline PR)

Freie Presse:

Leipziger Wave-Gotik-Treffen wurde zum Desaster
Veranstalter pleite Leipzig - Das Leipziger Wave-Gotik-Festival wurde zu einem Desaster. Durch die Zahlungsunfähigkeit der Veranstalter fielen zum Leidwesen und Ärger tausender Besucher zahlreiche Konzerte aus. Wie eine Sprecherin der Twinline PR-Agentur am Pfingstmontag sagte, wurde das Treffen der so genannten Schwar zromantiker bereits am Sonntagabend offiziell beendet, einen Tag früher als geplant. Zu dem Festival, an dem rund 1.000 Musiker teilnehmen sollten, waren rund 25.000 Besucher erwartet worden.
Den Mitwirkenden habe kein Geld mehr gezahlt werden können. Der Spielbetrieb am Völkerschlachtdenkmal und auf der Parkbühne fiel als erstes den Finanznöten zum Opfer und wurde eingestellt. Die Bitte der Veranstalter an die Bands, ihre Auftritte ohne Bezahlung zu absolvieren, blieb unerfüllt.
Am Dienstag solle das Insolvenzverfahren gegen die zahlungsunfähigen Veranstalter eingeleitet werden, sagte die Sprecherin. Die weitere Zukunft des Festivals lasse sich nur schwer vorhersagen. Die PR-Agentur widersprach Berichten, wonach sich die Geschäftsleitung der Wave Gotik Treffen GmbH "abgesetzt" habe und unauffindbar sei. Sie befinde sich in Leipzig.
Bereits vor Beginn des Festivals hatte es Unstimmigkeiten gegeben. Zunächst untersagte die Stadt Leipzig den Auftritt des als rechtsradikal geltenden Sängers Josef Klumb und seiner Band "von Thromstahl". Der MDR-Jugendsender Sputnik stellte zudem die Werbung für das Treffen vor dem selben Hintergrund ein.
Das Festival wurde zum neunten Mal in Leipzig veranstaltet. Die Wave-Gotik-Fans, deren größte Gruppe die Grufties sind, wollten ihr Treffen mit Dutzenden von Bands, Theaterstücken, Lesungen und Diskussionsrunden verbringen. Wave Gothic ist ein Phantasiename. Die weltweite Bewegung versteht sich als Mischung aus Romantik und Mystik. Ins Auge stechen deren Anhänger vor allem durch ihre schwarze Kleidung und meist bleich geschminkten Gesichter. 1999 kamen 20.000 Anhänger der Szene nach Leipzig. (ddp-lsc)

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Ein persönliche Sicht der Dinge (Steff vom Astan Magazin)

Das alljährliche Treffen war für mich stets die schönste Zeit des Jahres, konnte ich doch immer wieder wunderbare Gespräche mit den Menschen der Szene führen, konnte Ansichten und Einsichten gewinnen die ich sonst nie gewonnen hätte. Ich konnte den Osten meines Landes kennen und vor allem auch lieben lernen. Nicht zu letzt traf ich alle die Leute der Szene die ich sonst vielleicht nur vom Telefon her kannte.
Jedes Jahr verlief unter dem Strich wunderbar, trotz dem Ärger und der inzwischen sprichwörtlichen Unzuverlässigkeit durch den Veranstalter.
In diesem Jahr haben wir alle gelernt, daß wir dem Veranstalter des WGT gegenüber zu viel haben durchgehen lassen und ihm seine Verhalten zu wenig Ärger einbrachte, was ihm letztendlich dann wohl "den Hals" kosten wird. Die Leitung des WGT hat in diesem Jahr die, horrende Summen zahlenden, Standbetreiber bewußt im Stich gelassen ( was sollten denn die Schützenfestzelte, weit abgelegen vom eigentlichen Geschehen, die sich entweder als Sauna oder Freibad entpuppten...? ), man hat Bands und Zuschauer, man hat alles betrogen was irgendwie mit dem WGT zusammenhing. Entweder fahrlässig und aus Dämlichkeit oder eben in krimineller Absicht.....
Dennoch hat diese Szene gezeigt das sie überaus friedfertig ist, das sie aus einer gescheiterten Veranstaltung ein Fest zu machen im Stande ist. Das die wirklichen Größen der Szene die Musiker sind die ohne Gage, ohne Verpflegung oder sogar ohne Unterkunft dennoch für ihre Szene auftreten. Bands wie Das Ich, die Untoten, Anathema, Tanzwut, Scream Silence und all die anderen die am Sonntag noch auftraten. Bands wie Illuminate, House Of Usher und all die anderen die trotz des sich ankündigenden Chaos noch nach Leipzig fuhren um aufzuspielen, auch wenn nicht alle zu ihrem Auftritt kamen. All die unbekannten Acts die es riskierten von einem zu recht erbosten Publikum das um die "Stars" betrogen worden war von der Bühne gebuht zu werden. Wobei dann oft eben diese Bands Auftritte hinlegten welche die Stars hätten erblassen lassen.
Nicht schade war es um die kahl & hohl - köpfigen Securitys mit ihrem häufig widerwärtigem Verhalten, die sich feige aus dem Staub gemacht haben und damit etwaigem Krawall Tür und Tor öffneten. Krawall durch das Publikum der eine gewisse Berechtigung gehabt hätte den es aber zu keiner Zeit gegeben hat; unter immerhin 25 000 enttäuschten / abgezockten Leuten!!!
Vielleicht war es auch nicht schade um die Bands die vor Ort waren und entschieden haben wg, nicht gezahlter Gage keinen Auftritt zu leisten. Den hätten sie nämlich für das sie durch Plattenkäufe ernährende Publikum gemacht, nicht für Geld.
Aber natürlich kann man diesen Bands den Nichtauftritt nicht vorhalten - haben sie doch kein Geld bekommen....?
Der eigentliche Star des diesjährigen WGT waren die Besucher. Menschen die doch eigentlich furchtbar abgelinkt worden waren verwandelten zusammen mit den Not-Organisatoren des Sonntags die Katastrophe in ein Fest. Allen voran Bruno Kramm und L ´Amme Immortale und die vielen freiwilligen Helfer aus dem Publikum, Menschen die nicht nur betrogen worden sind sondern noch dazu ihr Pfingstwochenende unentgeltlich in den Dienst der Sache stellten, Menschen die dafür nichts, nichts, nichts bekommen haben. (Neben der Not-Orga aus der Szene dann noch Twin Line Promo und der Stadt Leipzig ) Sie alle schenkten uns ein ungeheuer friedliches und trotz der Nässe sonniges Festival.
Wie eine Veranstaltung, die außerordentlich gut besucht war, so absaufen konnte ist mir noch immer ein Rätsel. Aber daß es organisatorische Ungereimtheiten beim WGT immer schon gab war nicht wenigen vollkommen bekannt. Man hat nur keine etnsprechenden Schritte unternommen.
Nein, es wäre jetzt zu einfach alles allein auf Michael Brunner oder Christiane Kuz zu schieben und mit dem Finger auf sie zu zeigen und beide zu den alleinigen Sündenböcken zu stempeln. Natürlich sieht momentan alles nach einer üblen Betrügerei der WGT GmbH aus. Aber manches hätte nicht soweit kommen müssen. Wir, und damit meine ich auch ganz besonders uns Printmedien, haben zu lange beide Augen fest zugedrückt. Wir haben der WGT GmbH zu wenig ihre Fehler und unseren Unmut spüren lassen und damit unsere Leser / Ernährer ins offene Messer laufen lassen. Denn viele von Euch Besuchern haben weite Wege und hunderte von Mark aufgewandt um nach Leipzig zu kommen.
Wie oft - oder sollte ich sagen - wie selten, haben wir an das Publikum - an unsere Leser gedacht.
Auch deshalb ist die Karre vor die Wand gefahren. Es liegt eben nicht nur an denen welche das Steuer in der Hand haben, sondern auch an denen die es unterlassen die Richtung zu korrigieren. Die WGT GmbH hatte mit ihrer arg übertriebenen Deutschtümelei und einer teils seltsamen Bandauswahl eine Richtung eingeschlagen die unweigerlich gewisse Kreise abstoßen / verärgern und auf den Plan rufen mußte. Warnungen und Kritik kamen leider nicht von den einflußreichen Magazinen der Szene, wir überließen dies den Außenstehenden. Die wiederum konnten unsere Szene wieder einmal in den Winkel zerren der uns doch eigentlich so abstößt und dem wir glücklicherweise eben nicht entsprechen.
Nein, das hier ist nicht der richtige Platz einen Aufsatz darüber zu schreiben ob Thronstahl / Death in June die Neo-Nazis sind als die sie immer wieder hingestellt werden. Nicht nur diese Frage steht zur Diskussion, sondern vielmehr die Frage wie die Öffentlichkeit die Verpflichtung solcher Gruppen aufnimmt, insbesondere die Öffentlichkeit die uns nicht mag. Der Veranstalter des weltweit größten Gotik Treffens muß so etwas immer bedenken - auch wenn er diese Bands selbst als für sich "in Ordnung" befindet. Und wenn eine Veranstaltung mit einer solchen Band verboten wird und man sich als Veranstalter mit der Band solidarisiert ,wie am Samstag geschehen, dann riskiert man mutwillig die Verunglimpfung unserer Szene als rechtslastig und "nebenbei" riskiert man das ganze Treffen. Wenn das finanzielle Desaster ausgeblieben wäre, dann wären genau diese Umstände ein wohl entscheidender Stolperstein für das Treffen 2001 geworden. Vergessen wir nicht, Spiegel und Bild Zeitung hatten sich bereits auf das diesjährige Treffen eingeschossen und hatten dafür sogar den ein oder anderen vernünftigen Grund, Sponsoren und Stadt hatten sich in Teilen distanziert. Dennoch kam es zu der die zukünftigen Treffen belastenden Aktion auf der Waldbühne. Wäre das finanzielle Fiasko ausgeblieben, vielleicht wäre genau das Weiterbestehen der WGT GmbH in dieser Besetzung zum entscheidenden Stolperstein für das nächste Treffen geworden...?
Und weil das so ist, und weil viele dem Vorstand der GmbH nicht energisch genug entgegen traten und vieles zu lange kritiklos "übersehen" haben, genau deshalb konnte es zu vielen Dingen kommen die wohl kaum wer gewollt haben kann. Wir haben zu lange geschlafen um jetzt ruhigen Gewissens alles einzig allein auf die Verantwortlichen in Leipzig schieben zu können. Das finanzielle Chaos, der Betrug am Kunden und alles dazugehörige haben allein M. Brunner und die Verantwortlichen um ihn zu verantworten. Die seit Jahren bekannte Unzuverlässigkeit und die oben genannten Umstände jedoch waren vielen von uns nicht unbekannt. Auch vielen Bands nicht. Man hat sich nicht genügend zur Wehr gesetzt. Astan zum Beispiel hat nie auch nur eine Mark für geschaltete Anzeigen gesehen...
Hoffen wir das die sogenannten Notorganisatoren des Sonntags zahlungskräftige aber vor allem professionell organisierende Unterstützung finden um uns ein 10. WGT zu schenken. Hoffen wir darauf das die Geier aus der reinen Kommerzliga sich nicht auf der Agra niederlassen können um die Leiche zu fleddern.
Vielleicht aber ist das neue Treffen in etwas bescheidenerer Größe schon unter uns. Vielleicht ist es das Gothic World Treffen bei Köln. Warum eigentlich vielleicht....
Steff

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Presseerklärung zum "Wave-Gotik-Treffen" (Illuminate)

Wir möchten, auch im Interesse anderer Bands, ein kurzes Statement zu den Ausfällen der Auftritte beim "Wave-Gotik-Treffen" abgeben: Wir selbst haben noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag einen Anruf unserer Agentur erhalten, daß wir dem Festival dringend fernbleiben sollen, da es große Probleme mit dem Budget gäbe und schon viele Bands am Abreisen seien. Sonntag morgens haben wir dann jedoch beschlossen, trotz aller Risiken und Ungewißheiten, nach Leipzig zu fahren - auf halber Strecke wurde uns über Handy mitgeteilt, daß nun das endgültige Chaos ausgebrochen sei: Locations geräumt, Security auf und davon, Gefahr von "Ausschreitungen" etc. etc. Trotzdem wollten wir uns persönlich vor Ort ein Bild von der Lage machen und gegebenenfalls auch ohne Gage auftreten - zudem waren ein paar befreundete Bands ebenfalls zu solch einer Geste bereit. Leider wurde uns jedoch, nach über sechs Stunden Fahrt am Hotel angekommen, mitgeteilt, daß die Bands ab Sonntag nicht nur sicher keine Gage mehr bekämen, sondern auch noch ihre Übernachtungen selbst zu zahlen hätten...!!! Als uns anschließend auch noch - trotz Zufahrtsschein - die Einfahrt auf das AGRA-Gelände von der Polizei (!) verwehrt wurde, und wir somit keine Möglichkeit mehr besaßen, unsere Instrumente und die Technik auf das Gelände zu befördern, war eigentlich klar, daß es keinen Sinn mehr mahen würde, noch eine Minute länger in Leipzig zu bleiben! Daß doch noch einige Bands (die größtenteils jedoch wenigstens noch sichere Unterkünfte hatten!) einen Auftritt bestritten, ist bewundernswert - auch wenn wir der Meinung sind, daß diesem ganzen Betrug einfach zu einem gewissen Zeitpunkt die Stirn geboten werden mußte! Wir haben wirklich das Menschenmöglichste versucht, den Besuchern trotz der Wirren noch einen (halbwegs) schönen Abend und ein gutes Konzert zu bieten - es stimmt uns wahnsinnig traurig, daß so viele Menschen unter den unverantwortlichen Organisatoren leiden mußten! Bleibt nur zu hoffen, daß aus diesem Chaos ein Lernprozeß entsteht, der Geschehnisse dieser Art in Zukunft unmöglich macht!!! ILLUMINATE & Crew

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Das Ende vom Lied/R.I.P. (Andreas, AMBOSS Magazin)

Nun ist es also passiert, das WGT ist im Chaos geendet. Eines der besten Festivals in unserem Lande, 1992 wie aus dem Nichts entstanden, ist Tod. War dies zu erwarten ? Sicherlich in den letzten Jahren kam es gehäuft zu Problemen (Nur einige Stichpunkte seihen hier erwähnt: Zeltplatz, weite Wege, Bändchenausgabe, rechter Sumpf, Bands die nicht auftraten, Scheiß Security, Zeitplanüberschreitungen von mehreren Stunden usw). Aber eigentlich war dieses immer nebensächlich. Man hatte immer eine schöne Zeit in Leipzig, und ein Festival, wo alles klappt ist eher was für Sitzpinkler und Warmduscher. Aber nun hat der Veranstalter es wohl geschafft, dieses Event kaputt zu machen. Ob er nun Pleite ist, mit dem Geld abgehauen ist oder es sonstirgendwelche Probleme gab ist im Endeffekt nicht entscheidend. Entscheidend ist die Verarsche von 30000 Menschen, die ihre Liebe zur dunklen und harten Musik über vier Tage in einer angenehmen Atmosphäre ausleben durften. Entscheidend ist die Verarsche der vielen Bands, die keine Gage erhielten, stundenlange Anfahrtswege in Kauf nahmen, um für uns zu spielen und nicht durften, konnten, wollten. Entscheidend ist, dass der Kommerz diese letzte Bastion einer Subkultur in einen Tümpel der Hoffnungslosigkeit stürzte. Für alle, die nicht anwesend waren oder dem Alkohol ein vier tägiges Delirium (Ihr glücklichen) abverlangten eine kurze Abfolge der Geschehnisse: Nach fast fünf stündiger Fahrt erreichten wir Leipzig. Es war ca. 18 Uhr als wir das Agra Gelände erreichten, zu unserer Überraschung gab es hier keine Bändchen mehr, um nicht so lange anzustehen, versuchten wir unser Glück am Werk 2, aber auch da nichts. Wieder zurück kamen wir gegen 20 Uhr an unsere Bänder. Schnell in die Halle und noch Nightwish gesehen (Super), danach kam mit Lacrimosa der Höhepunkt des Festivals (kam ja sonst auch nicht viel). Über zwei Stunden bot er einen Querschnitt aus den letzten Jahren. Zwischendurch enttäuschten Sigue Sigue Sputnik auf ganzer Linie. Danach noch ein kleiner Besuch in Disco Halle 4.3 oder so und dann mit dem Taxi zum Hotel (Sorry, aber in meinem Alter brauch ich ruhigen Schlaf), denn die versprochen Busse nächtigten des Nachts. Am Samstag haben wir uns für Pfingstrose am Völkerschlachtdenkmal entschieden. Alphaville standen im Stau und Second Decay erklärten sich bereit, ihren Set vorzuziehen, der dann abgebrochen wurde. Trotz der Kulanz der Band durften sie ihr letztes Lied nicht vortragen. Nach Xperience kam die Umbaupause für Boa, ging auch alles ziemlich schnell. Da stand sie nun bereit, dieses Ding auf welches man bei Konzerten meisten seine Augen richtet, die Bühne. Nur Herr Boa kam nicht, stattdessen wurde nach ellenlanger Wartezeit wieder begonnen, das Equipment wieder zu verstauen. Und irgendwann erfuhr man, das Boa kein Geld erhielt und nicht spielen werde. Nur noch Wolfsheim werden hier auftreten und ihr Playback Zeugs zum Besten geben. Genervt zog ich mich zurück in mein Hotel und sah wie Belgien gegen Schweden mit 2:1 gewann. Es gab ja noch zwei Tage, und die Vorfreude auf den Gothic Sunday war sehr groß. Am Sonntag erreichte ich erneut dieses Open Air Gelände, und zum Zeitpunkt, als meine Freundin gerade versuchte ihre Weinflasche vor den aufdringlichen Ordnern zu verstecken, sah ich ein Bild, welches mich noch Jahre mit einer Träne im Auge begleiten wird: Es waren keine Ordner anwesend, der Müll des vergangenen Tages gab ein seltsames Bild der Vergänglichkeit, und einige Helfer waren dabei die Bühne zu entsorgen. Hier erfuhr ich dann auch zum erstenmal, daß das WGT Pleite sei. Geschockt verlies man den Ort der Trauer und versuchte am Werk 2 Informationen zu ergattern. Hier war alles zu. Am Agra Gelände lief zu diesem Zeitpunkt auch nichts, phrustiert und ohne Lust auf irgendwas, begaben wir uns auf die Heimreise. Dort angekommen erfuhren wir, dass am Sonntag noch einige Bands (Das Ich, Tanzwut) aufgetreten sind. Und zwar ohne Gage. Und andere ebenfalls ohne Entgeld auftreten wollten, aber nicht konnten, mangels Zeit und Platz (House of Usher, Garden of Delight).
Die genauen Hintergründe werden in den nächsten Tagen auf unserer Seite erwähnt, außerdem wird in einigen Interviews die Sprache auf dieses Festival gebracht, desweiteren werden Bands ihre persönlichen Kommentare in Interviews oder sonstigen Darstellungen äußern. Klar, ich bin dafür den Verantwortlichen zu teern und zu federn und danach öffentlich zu erhängen, aber einer allein kann nicht Schuld sein, wenn doch werden wir seinen Namen hier veröffentlichen und ordentliche Gerichte übergehen. Dieses ist kein Aufruf zur Gewalt, sondern zur Gerechtigkeit. Am Schluß noch dieses: Jedes Ende ist die Chance zum Neuanfang, Pfingsten darf nicht wieder zum weißen Blatt im Terminkalender werden, deshalb unterstützt die Leute, die versuchen etwas neues zu erschaffen.
Das Amboss Team distanziert sich radikal von den rechten Tendenzen, die dieses Festival durch einige Gruppen und Besucher aufwies und unterstützt die Grufties gegen Rechts. Demnächst mehr auf unserer (eurer) Seite, empfehlt uns weiter.

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Leo und Mandrake gaben uns auch Ihren Bericht zur Lage am Sonntag vor Ort

Hi,
wir sind entsetzt!!! Christiane M. Kuz und Michael W. Brunner von der Geschäftsleitung der WGT GmbH haben sich am Wochenende abgesetzt und sind unauffindbar. Es heisst vor Ort, diese Leute seien mit einem Millionenbetrag getürmt. Deshalb sei der Veranstalter zahlungsunfähig! Für uns eine unglaubliche Geschichte! Unser Auftritt ist geplatzt und noch viel mehr! Wir sind tief geschockt, aber nicht stumm! Wir bereiten uns wochenlang auf diesen für uns wichtigen Gig vor, der am Montag im AGRA-Zelt stattfinden soll. Wir steigen am Sonntagmorgen in 3 Autos, stehen 3 Stunden im Stau und sind am späten Nachmittag in Leipzig. Das Chaos vor Ort ist durch nichts mehr zu überbieten:
Im Renaissance-Hotel - Anlaufpunkt für alle Bands - angekommen, überreicht man uns zunächst
die letzte offizielle Erklärung des Programmbüros. Hier der Wortlaut:
--schnipp--
Erklärung Die Firma Wave Gotik Treffen Veranstaltungs GmbH ist zahlungsunfähig. Am Dienstag wird ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Die Geschäftsleitung der Wave Gotik Treffen GmbH Christiane M. Kuz und Michael W. Brunner haben sich abgesetzt und sind nicht mehr auffindbar. Das bedeutet in erster Linie: Es kann kein Geld mehr ausgezahlt werden. Die Veranstaltung soll und muß trotzdem zu Ende geführt werden, um das jetzt vorhandene Sicherheitsrisiko aufgrund der Besucherzahl (geschätzte 25.000) zu kontrollieren und zu verringern. Deshalb bitten wir, der artist service, um die Kameradschaft der Bands, unentgeltlich einen Auftritt zu geben. Security und Technik, Backstageorganisation ist verfügbar. Locations wurden auf Agragelände und Messehalle 16 reduziert. Wir hoffen auf Euer Verständnis und auf eine gute Bewältigung dieser Krisensituation.
Vielen Dank.
-------schnapp----
Was wir nicht ahnen: Als man uns diese Erklärung zusammen mit den Künstlerkarten etc. pp. in die Hand drückt, ist das Schreiben schon nicht mehr wert als das Papier, auf dem es gedruckt ist:
Sofort fahren wir zum Agra-Gelände. Dort ist mittlerweile offiziell kein Verantwortlicher mehr für die Künstlerbetreuung verfügbar. Einige Künstler und Techniker haben in aller Eile für den Sonntag einen Auftrittsplan erarbeitet. Hier ist kein Platz mehr für Mandrake und viele weitere Bands, die ursprünglich am Folgetag auftreten sollen. Äußerst gefrustet treffen wir hinter Halle 2 die Musiker an. Technik und Location sind mit Mühe für Sonntag noch verfügbar, trotz 160.000 DM Forderungen, die alleine für die PA schon als uneinbringbar feststehen: Wie wir hören, hatten sich morgens vor Halle 2 einige tausend geprellte Besucher versammelt, die mit ihrem Frust im Bauch gerne die ganze Halle auseinander genommen hätten...
Als sich gegen 22.00 Uhr abends schon die nächsten ca. 500 Querköpfe der rechten Szene aufbauen, um ihren Frust über die Nichtteilnahme einer Band der Faschoszene rauszulassen - die wir schon überhaupt nicht akzeptieren können - und schliesslich arschklar ist, dass auch Mandrake am Montag nicht mehr spielen kann, setzen uns deshalb sofort wieder ins Auto und fahren nach Hause, stumm, geschockt. Nach 18 Stunden Fahrt und Nerv ist das WGT zu Ende bevor es für uns überhaupt begonnen hat. Völlig übermüdet, stumm und immer noch geschockt erreichen wir am Montag um 5 Uhr in der Frühe Emden bzw. Ganderkesee.
Dass man mit der Erklärung noch die Bands um einen kostenlosen Auftritt gebeten hatte, war für uns überhaupt nicht entscheidend gewesen. Wir hatten eh im Vertrag keine Gage zugesichert bekommen! Für uns war das WGT aus ganz anderen Gründen von besonderer Bedeutung:
Wir wollten endlich vor größerem Publikum spielen. Wir hatten außerdem die vertragliche Zusage, zu dem geplanten Film "Schwarze Pfingsten" von David Thomas Wesseler und Eliane Rehor, einen kompletten Mandrake-Song beisteuern zu können. Obwohl alles vertraglich unter Dach und Fach, war nichts mehr möglich, kein Auftritt, keine Filmbeteiligung - ein herber Rückschlag, hatten wir uns alle doch so viel von dieser Promotion versprochen, aus der sich ja vielleicht für Mandrake mehr hätte ergeben können.
So stehen wir nun wieder vor der Frage: Wann und wo können wir endlich vor größerem Publikum zeigen, was wir draufhaben und wann ergibt sich daraus vielleicht ein Künstler- oder Bandübernahmevertrag? Mit diesen Fragen stehen wir wieder vor dem Nichts!
Heute bleibt uns nur noch, uns bei allen zu entschuldigen, die sich wegen MANDRAKE auf den Weg machten und deshalb weder Mühe, Zeit noch Geld scheuten. Uns geht es genau wie Euch!!! Wir hatten nicht den geringsten Einfluß darauf, dass der Gig geplatzt ist. Verantwortlich dafür sind alleine Christiane M. Kuz und Michael W. Brunner von der Geschäftsleitung der Wave Gotik Veranstaltungs GmbH. Diesen Leuten scheint aus Geldgier nichts heilig zu sein und 25.000 Fans und zahlreichen Musikern dafür ohne Vorankündigung direkt den Schlag ins Gesicht zu verpassen, ja, sogar auch den Musikern, die in erster Linie Spaß an der Musik haben und nur den einzigen Wunsch, ihre Gefühle den Fans in Form von Musik zugänglich zu machen.
Fest stand indes unsere Verachtung solcher Machenschaften schon vor dem WGT mit unserem Song BAPTIZED IN DISILLUSION
Leo und Mandrake

DynaLex
Leonhard Park
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27777 Ganderkesee
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