Allein von der Publikumsgunst schienen mir Cultus Ferox besser gesegnet zu sein, dafür war ihr Auftritt wesentlich authentischer, verspielt und von einer dezent-prolligen Pest-Manie umgeben. Im Vergleich zu den mittelalterlichen Schönlingen, verlieren Schelmish wohl um Längen, aber der Spaß, den diese Band zu bieten hat, macht diese Schmach mehr als Wett. Auf mittlerweile 4 CDs hat es die Band gebracht und bot am heutigen Tag einen Auszug aus dem reichhaltigen Mittelalter- Repertoire. Bei "Morgenröte" ließ die Band dann auch eine Tänzerin auf die Bühne. Diese glänzte im Gegensatz zu ihren Vorgängern nicht mit Nacktheit, sondern mit wundervollem Ausdruckstanz. Aber auch das ist typisch "Schlemish", man verzichtet auf Effekthascherei, hier gibt es keine Muskelbepackten Schönlinge, welche vor dem Konzert ein Ölbad nehmen. Hier herrscht eine Energie, die sich in einer druckvollen Musik wiederspiegelt. Nicht die Optik ist entscheidend, sondern die Akustik, die sich zudem mit den witzigen Ansagen ein Lachen aus tiefsten Herzen nicht erwehren kann. Und selbst die Romantik kam bei dem Schlussstück "Schatten" nicht zu kurz, zudem das Publikum mit dem Abbrennen von Wunderkerzen nicht unwesentlich beitrug.
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