SUMMER BREEZE 2004 - Abtsgmünd 19.08.-21.08.

[ Fotos by Eller, Memi & Caroline (www.photopit.com) ]


Auch 2004 war das Summer Breeze wieder ein voller Erfolg für alle Beteiligten, soweit ich das mitbekommen habe. Zwar mussten die Veranstalter das Festival von der Kapazität her um 1000 Besucher reduzieren, aber Spaß hat's wohl Bands und Besuchern immer noch gebracht, zumal das Festival am Ende auch wieder ausverkauft war. Die Stimmung war überwiegend klasse, einzige Wehrmutstropfen waren jene Tropfen, die sich teilweise in strömen vom Himmel ergossen. Ja, leider hat's geregnet - und das nicht gerade wenig. Nur am Freitag war es auch mal freundlich. Na gut, das Wetter kann man halt nicht beeinflussen. Als Entschädigung gab's dafür viele gute Bands zu sehen und zu hören. Ich weiss nicht, ob es an den Forderungen in meinem Bericht vom letzten Jahr lag, auf jeden Fall spielten dieses Jahr nach ihren Absagen 2003 endlich Vintersorg, Primordial und Katatonia :-)

Aber nicht nur diese bekannten Bands gehörten zu den Highlights des Festivals, am meisten hat mich persönlich der Auftritt von Equilibrium beeindruckt. Es war schon unglaublich, wie viel Unterstützung diese Underground Black/Folk/Viking Metal Band seitens des Publikums erhalten hat, obwohl sie noch nicht einmal ein Album draußen hat. Ihr Gig um kurz vor 1 Uhr mittags war für diese Zeit sehr sehr gut besucht und die Band wurde einfach nur abgefeiert. Nicht nur dieser Auftritt wird vom Summer Breeze 2004 in guter Erinnerung bleiben. Mehr dazu erfahrt ihr bei den Berichten zu den Bands.


[ Foto by Memi ]

Negatives gibt's ansonsten wenig zu erzählen, außer dem Wetter. Die Toiletten hätten natürlich besser/sauberer sein können, aber das kennt man/frau ja schon. Dann lieber noch was positives zum Abschluss des Ersteindrucks. Zum Einen hat der Veranstalter recht schnell auf den Regen reagiert (zumindest auf dem Festivalgelände), um die Matschbildung im Merchandise und Eingangs Bereich abzumildern, zum Anderen gab's dieses weniger Probleme an dem Engpass vom Merchandise Bereich zum Bühnen-/Konzertbereich, da hier einfach mehr Platz gelassen wurde. Im Endeffekt kann ich nur soviel schon mal sagen, wenn nichts welterschütterndes dazwischen kommt, sind wir auch im nächsten Jahr mit Freude wieder dabei in Abtsgmünd. www.summer-breeze.de (eller)






Tag 1
SONATA ARCTICA

[ Foto by Eller ]

Unser Startschuss für's SB 2004 fiel bei den Finnen SONATA ACRTICA, die bei angenehmen 23° im Nieselregen auf der Main Stage loslegten. Melodischer Power Metal der Oberklasse und dabei typisch Finnisch sorgte dann auch gleich für eine gute Stimmung auf dem bereits ganz gut besuchten Gelände. Da SONATA ACRTICA mit ihrer Vielzahl von Alben auch eine Menge gute Stücke in der Hinterhand haben, war es für sie ein leichtes, die Menge auch bei Laune zu halten. Leichte Nervosität kam nur kurz auf, als sie zum allerersten Mal überhaupt ihre neue Single "Don't say a word" spielten.



CREMATORY

[ Foto by Eller ]

Dass ich CREMATORY nochmal irgendwann live sehen würde, hatte ich eigentlich schon abgeschrieben, hatten sie sich ja auch schon aufgelöst und ich die letzte Tour verpasst. Aber, da waren die wiederauferstandenen Deutschen Gothic Metal Urgesteine nun leibhaftig auf der Main Stage in Abtsgmünd. Etwas schleppend kam die Sache in Fahrt, aber spätestens bei den alten Hits wie "Tears don't cry" (von den Fans dann auch wehement gefordert) und "Ist es wahr" blitzte bei CREMATORY die alte Klasse auf und bei den Fans kam das Leuchten in die Augen. Fehlen durften bei dem Set dann natürlich auch nicht die neuen Stücke wie "Greed", "Tick Tack" und die VIVA Single "Revolution". Die gotisch harte Stunde endete mit dem Sisters Cover "Temple Of Love" und hinterließ doch etliche zufriedene Gesichter.



SALTATIO MORTIS

[ Foto by Eller ]

Die Mittelalter-Elektro Rocker SALTATIO MORTIS hatte ich gerade vor ein paar Wochen beim Castle Rock gesehen und irgendwie schien die Show die gleiche zu sein. Anders war aber u.a., dass das Mikro nicht von Beginn an funktionierte, sodass man die Band erstmal nur Instrumental sehen konnte, was bei dieser Band aber durchaus ein Hörgenuss ist. Viele Leute, viele Instrumente säumen die Bühne und nettes Beiwerk wird auch geboten, z.B. Feuer auf der Bühne und dann auch Lästerbalgs spitze Kommentare und Ansagen zwischen den Songs. So kamen Freunde mittelalterlicher Rockklänge bei solchen Songs wie z.B. "Der Heuchler" voll auf ihre Kosten.



HYPOCRISY

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Der unermüdliche Peter Tägtgren war in diesem Jahr mit seiner Band HYPOCRISY auf dem Summer Breeze anwesend. Und bei diesem Gig kam dann so erstmals richtig Metalstimmung an diesem doch recht lauen Spätsommerabend auf. Bei neuen Stücke wie "Erased" oder "Slave to the parasite" und auch bei alten Schätzchen wie "Inferior Devotes" oder "Deathrow (No Regrets)" hatte Dompteuer Peter die langmähnigen Raubtiere in der Manege voll im Griff. Klasse Stimmung, klasse Gig.



LAKE OF TEARS

[ Foto by Eller & Caroline (www.photopit.com) ]

Dann wurde es wieder etwas ruhiger auf dem Gelände, Zeit zum Abkühlen mit LAKE
 OF TEARS, die auch erst seit kurzem wieder vereint sind und auch direkt nach dem Summer Breeze (endlich) ein neues Album veröffentlicht haben. Der eigentlich schon denkwürdige, weil niemals für möglich gehaltene Auftritt der Band fing mit "Boogie bubble" und "Cosmic weed" rockig an, hatte dann auch einen alten Klassiker im Gepäck, "Raven land". LOT Sprechchöre gab's nun auch von den Fans. Im Anschluss gab's dann auch noch 3 Songs vom neuen Album zu hören sowie älteres, aber ruhigeres Material. Und obwohl z.B. "Pagan wish" härter als auf dem Album gespielt wurde, hätte die Band doch lieber noch mehr rocken soll, statt zum Ende hin balladesk zu werden. Keine Frage, Songs wie "Hold on tight" sind echt klasse, aber die Fans wollten rocken und da gaben ihnen LAKE OF TEARS dann leider doch etwas zu wenig Anlass zu - so schön wie der Gig auch war (mit dem Klassiker "Headstones" in der Zugabe).



SENTENCED
[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Als SENTENCED mit "Suicider" ihren Gig begannen, hatten sie eigentlich schon die Menge im Griff. Super Stimmung in vorderster Front, die bei dem "Best Of" Auftritt der Finnen auch nicht schlechter wurde. Wie auch, wenn SENTENCED einmal quer durch ihre Schaffensperiode rocken. "New Age Messiah" oder "Nepenthe" von der "Amok" waren ebenso dabei wie z.B. "Bleed" und "Sun won't shine" von der "Down", auch "Neverlasting" vom letzten Album war mit von der Partie, dazu der völlig neue Song "Everfrost". Letzterer wurde natürlich mit sehr viel Spannung aufgenommen und ins SENTENCED-Herz geschlossen. Als Zugabe gab's dann noch "Noose" und "The Trooper" womit jeder Fan der Band zufrieden gestellt war (wir waren es jedenfalls) - trotz viel Regen (wohl dem, der einen Schirm dabei hat).



GODDESS OF DESIRE

[ Foto by Eller ]

Wer nach Sentenced das Hauptgelände gen Fress- und Trinkbude oder auch Zeltplatz verlassen hat, hat definitiv was verpasst. Bis jetzt kannte ich die Holländer GODDESS OF DESIRE ja auch noch nicht, aber zum Glück habe ich mich überreden lassen, sie zu sehen. Bereits im Pressebereich sorgte die Band auf Grund ihres merkwürdigen Outfits (komische Fellrüstung mit Eierschonern im 80er Jahre Rock Style) für Aufsehen und Gesprächsstoff. Und auch auf der Bühne war dem dann so. "Power + Evil" hieß das Motto der Band, welches sie auch mit einem speziellen Symbol mit den Händen propagierten. Zum Einheizen hatten die Holländer nicht nur Feuer auf der Bühne, sondern auch 2 wenig bekleidete Damen, die neben einem Strip etwas später auch noch weitere nicht ganz jugendfreie Szenen auf der Bühne präsentierten. Alles in Allem stand die Musik (irgend so'n Metal halt) im Hintergrund, der Spaß und die Show machten den Auftritt zu einem der ganz besonderen auf dem Festival. Und so ging der erste Tag damit zu ende, dass noch lange nach dem Auftritt bei einem auf die Melodie des alten Gassenhauers "vamos a la playa" die Worte "Goddess of Desire - oh ohohoo ho" in den Ohren nachschallten.






Tag 2
BESEECH

[ Foto by Eller ]

Auch wenn ALEV ganz gut gewesen sein sollen, eher als Zu BESEECH haben wir es nicht auf's Gelände geschafft. Und zum Glück hatte ich auch dieses Mal einen Schirm dabei, denn bei den Gothic Metal Klängen fing es richtig an zu schütten (zum Glück war der Rest des Tages nicht so verregnet). Die traurig harten Klänge von BESEECH besitzen zwar im Dauerregen ein cooles Feeling und bieten ein sicher passendes Ambiente, für die Motivation der wenigen Zuschauer war das allerdings nicht so förderlich. Und so war nicht gerade richtig gute Stimmung bei den an sich schönen Songs der Schweden um kurz nach High Noon.



DARK FORTRESS

[ Foto by Eller & Caroline (www.photopit.com) ]

Eine der größeren Deutschen Black Metal Hoffnungen hatte die Ehre, als eine von ganz wenigen Black Metal Bands überhaupt dieses Jahr die Pain Stage einzunehmen. Erstaunlicher bzw. erfreulicherweise taten sie das dann auch vor einer doch recht großen Menge an Leuten. Der schnelle, melodische Black Metal von DARK FORTRESS kam dann auch gut bei den Black Metal Interessenten in den vorderen Reihen an und auch weiter hinten sah man anerkennende Blicke. Mit "Black Wounds" hatte die Band vor wenigen Monaten ein sehr starkes Werk hingelegt, dass in etwa eine Brücke zwischen Tradition und Modern schlägt , und diese starken Songs belebten auch den extrovertierten Auftritt der Band. Mit Sicherheit eine der Überraschungen des Festivals, eine Band mit viel Potential.



EVERGREY

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Von den Schweden EVERGREY habe ich zugegebenermaßen nicht alles gesehen, aber so richtig gut anzukommen, schien der dunkle Prog Metal nicht beim Publikum. Oder es waren eher die stillen Genießer, die sich hier zeigten. Egal, in Stimmung für diese Musik war ich jedenfalls auch nicht und so stellte nur "A Touch Of Blessing" vom aktuellen Output ein kleines Highlight dar.



GREEN CARNATION

[ Foto by Eller & Caroline (www.photopit.com) ]

Richtig gespannt war ich auf den Auftritt der Norweger GREEN CARNATION um Gitarrist Tchort (u.a. bekannt von Emperor und Satyricon), die mich mit ihrem aktuellen Werk "A blessing in disguise" auf CD richtig begeistern konnten. Und auch live war die Vorstellung echt stark. Man spielte viel vom aktuellen Werk im ersten Teil des Gigs. Die Band rockte, ihre düster harte Musik mit Prog Rock Anleihen ging gut nach vorne und Sänger Kjetil Nordhus hatte seinen Spaß bei der Interaktion mit dem Publikum. Selbiges gab, je länger der Gig dauerte, alles, obwohl dem zweiten Teil des Auftritts deutlich schwerer zu folgen war, bot die Band hier doch über 20 Minuten lang die erste Hälfte von ihrem "Light Of Day, Day Of Darkness", welches ja nur aus einem 60-Minuten Song besteht. Enttäuscht dürfte am Ende jedenfalls niemand gewesen sein, gab's hier doch 45 Minuten lang richtig gute Musik zu hören, mit der GREEN CARNATION garantiert den ein oder anderen Fan zusätzlich gefunden haben. Für mich einer der schönsten musikalischen Momente des Festivals.



LEAVES' EYES

[ Foto by Eller ]

Bei dem Auftritt von LEAVES' EYES dreht sich natürlich erstmal alles um Sängerin Liv Kristine, jetzt verheiratet mit Atrocity Alex Krull. Liv fiel natürlich durch ihr Outfit auf, allerdings auch durch ihre fröhliche Art, die sie während des Gigs mit dem Publikum zu teilen versuchte. Musikalisch stellte sie mit ihrer Band, dem Atrocity Line Up, die CD "Lovelorn" vor, aus der nur die Singleauskopplung "Into your light" in meinen Ohren richtig gut ist. Der Rest ist etwas eintönig ruhig auf CD. Live kommt das Ganze ein bisschen besser rüber, wenn man Liv beim Singen zusehen kann. Besonders wurde der Gig aber eigentlich erst durch den Auftritt von Liv's Ehemann Alex, der für Stimmung sorgte, ebenso wie die Sonne, die jetzt auch zur vollen Pracht aufgestiegen war.



XANDRIA

[ Foto by Eller & Caroline (www.photopit.com) ]

Weiter ging's mit der Frauenpower am Mikro, jetzt mit den Bielefelder Aufsteigern XANDRIA. Sängerin Lisa hatte zwar nach eigenen Aussagen mit der Hitze zu kämpfen, aber daran störte sich der Rest der Truppe nicht, sondern begann gleich vielversprechend mit dem gut abgehenden "Fire of universe" (auch nicht gerade ein Song zum Abkühlen) ihren Gig und versuchte, die Menge einzuheizen. So richtig Stimmung kam im Publikum aber erst auf, als die Band als vierten Song ihre Hitsingle "Ravenheart" anstimmte. Danach lief's besser und die Band steigerte sich bei ihrem weitesgehend ruhigeren Gothic Metal mit Songs wie "My Scarlet Name", "Keep My Secret" oder "Black Flame" zur Höchstform. Schöne Musik bei schönem Wetter, so mein kurzes Fazit des 45-minütigen Auftritts.



VINTERSORG

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Letztes Jahr hatte die Band kurzfristig abgesagt und wir alle hatten gehofft, sie dieses Jahr zu sehen. Und da waren sie, zwar nur auf der kleinen Bühne und nur 40 Minuten, aber dafür war vor dieser so richtig was los. VINTERSORG spielten zum Glück von fast jedem Album etwas, so immer wieder was vom komplizierten neuen Stoff, aber auch noch was von der "Till Fjälls" Scheibe, dessen Titeltrack natürlich zusätzlich frenetisch gefordert wurde und zum Abschluss auch kam. Am besten kam aber "Ödemarkenson" rüber, eine echte Livegranate. Die zwischenzeitlichen Vintersorg Sprechchöre dürfte die Band dann nochmal zusätzlich angeheizt haben und hoffentlich sind sie auch beim nächsten Mal wieder dabei, dann auf der Main Stage. Bleibt noch zu erwähnen, dass die neue Kurzhaarfrisur vom Frontmann sicher den ein oder anderen Mann geschockt hat, die Meinungen aus den (eigenen) weiblichen Reihen waren hingegen durchweg positiv.



SIRENIA

[ Foto by Memi ]

Nachdem sich die Die Hard Metalfraktion bei "Tom Angelripper" mit Sodom und "Gerre" mit Tankard austoben konnte und Die Happy uns keinen Spaß machte, kommen wir nun zu SIRENIA. Als inoffizieller Weiterführer des orchestralen Gothic Metals von TRISTANIA spielten sie (natürlich) Songs von ihren beiden Alben, diese dann auch sehr druckvoll und ohne den CD-Weichspüler. Am besten sorgten dabei die Track "Voices Within" und "At Sixes And Sevens" für Stimmung im Publikum. Bei der sehr regen Interaktion mit den Leuten erfuhr diese dann von der Band, dass sie ihren Stil als "Nordic Gothic Metal Maniac Rock'n'Fuckin'Roll" bezeichnet (so in der Art, ganz genau bekomme ich's nicht mehr auf die Reihe). Erwartet hatte ich es nicht, höchstens erhofft, aber die Norweger lieferten einen absolut mitreißenden Gig, bei dem das Publikum vor der Pain Stage richtig gut abging.



KATATONIA

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Vor den Schweden KATATONIA hatten SIX FEET UNDER die Hauptbühne für sich, aber so wirklich interessiert hat uns der Hauptact an diesem Abend zugegebenermaßen nicht. Da waren wir doch eher heiß auf den Abschluss des zweiten Tages, KATATONIA. Auch sie waren letztes Jahr kurzfristig abgesprungen und holten den Gig 2004 nach. Den Anfang machten die Songs "Ghost of the sun" und "Criminals" vom aktuellen Opus "Viva Emptiness", anschließend ging's dann einmal quer Beet zur die aktuellere Karriere der Schweden mit z.B. "Teargas","For My Demons" oder "Tonight's music". Im Mittelpunkt standen aber zumeist Stücke vom aktuellen Werk, denn mit "Evidence" und "Sleeper" kamen noch zwei hinzu. Der alteingesessene Fan der ersten Stunden wartete lange auf einen Klassiker. Den gab's zum Abschluss mit "murder", bei dem Sänger Jonas ein sehr tiefes Gegrunze aus sich rausholen musste, was ihm nicht besonders gut gelang. Für die späte Stunde sicher ein würdiger Abschluss des Freitages, auch Katatonia noch etwas mehr hätten geben können. Wer noch geblieben war, wird es aber bestimmt nicht bereut haben.






Tag 3
BUSTA HOOTA
Der letzte Tag begann für mich (und bestimmt etliche andere Fans auch) richtig ekelhaft mit Halsschmerzen und leichtem Fieber, dazu immer wieder Regenschauer im Tagesverlauf. Auch ein Blick auf's Festivalgelände früh um 11 bestätigte dieses, als BUSTA HOOTA vor einer handvoll von Leuten spielten. Sicher einer der undankbarsten Zeitpunkte, am letzten Festivaltag als erster so früh auf der Bühne stehen zu müssen.



EQUILIBRIUM

[ Foto by Eller ]

Wie anfangs des Berichtes schon angedeutet, war der beeindruckendste Gig des Summer Breeze 2004 der von EQUILIBRIUM. Schon die ganzen Tage hörte man auf dem Festivalgelände an allen Ecken und Enden immer wieder, "Equilibrium musst du dir angucken", ein Art Stille Post für den Geheimtipp des Festivals. Die Underground Black/Folk/Viking Metaller, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Album draußen hatten, spielten dann auch vor einer ganzen Heerschar von Menschen (für 13 Uhr wirklich viel). Von der guten Stimmung im Publikum angesteckt, schaukelten sich beide Seiten zur Höchstform auf, die im absoluten Highlight, dem Song "Met" gipfelte. Nebenbei sponserte die Band zwei Flaschen ebensolchen Getränks für ihre Fans. Ansonsten spielten Equilibrium natürlich die Stücke ihres Demos sowie einen neuen Track vom kommenden Album. Ein denkwürdiger Auftritt ging dann leider schon nach einer halben Stunde zu Ende, aber ich war froh, trotz der gesundheitlichen Beschwerden mit dabei gewesen zu sein.



HATESPHERE
Von den Dänen HATESPHERE war nach ihrem Gig allerorts zu hören, wie geil sie live gewesen seien. Wer sie erlebt hat, wird wissen warum. Die Dampframme aus dem Norden Europas walzte ohne Probleme mit ihrem fetten Sound alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Das war zwar gemessen am Gesamtpublikum nicht so viel, was sich dort vor der Bühne versammelt hatte, aber es ging trotzdem sowohl bei den Fans als auch bei der Band gut ab. Bemerkenswert auch, dass sich der Sänger trotz und gerade wegen dem Regen solidarisch mit ans Publikum stellte (auf seiner Seite des Grabens).


HONIGDIEB
Winnie Puh beim Metalfestival? Nein, der HONIGDIEB. Eine Band, mit der wohl die wenigsten was anfangen konnten. Es hätte sich auch um eine der vielen Mittelalter Rockbands handeln können, doch HONIGDIEB machen einen undefinierbaren Mischmasch aus Polka-Punk, Chanson, Klassik und Rock, der durch Spaß und nicht immer jugendfreie deutsche Texte auffällt. Frontmann Sir Hannes (ex-The Idiots / Phantom Of Future) zog die Blicke durch ein merkwürdiges Outfit auf sich und zog die neugierigen Leute in seinen Bann. Bei Texten wie "Fick dich ins Knie Madame, Madame, mich kriegst du nie" vom letzten Album "sei wie du bist" war das auch nicht weiter schwierig. Der ungewöhnliche Gig dürfte dennoch nicht jedermanns Geschmack gewesen sein, aber interessant war's. [ Foto by Memi ]



ENSIFERUM

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Viking/Folk Metal aus Finnland stand nun auf dem Programm und nach den beiden sehr guten CDs der Band, durfte man auch einen guten Auftritt erwarten. Publikum und Band zeigten sich über die 40 Minuten gut aufgelegt und so wurden die Songs stellenweise gut abgefeiert. Vor allem bei den beiden neuen Songs "LAI LAI HEI" und "Into Battle" wurde auch vor der Bühne kräftig mitgesungen. Vom Erstling kam besonders "token of time" gut an und so hatte die Band am Ende alle Fans zufrieden gestellt. Und man sollte die Finnen nicht das letzte Mal an diesem Abend gesehen haben...



PSYCHOPUNCH
Von PSYCHOPUNCH habe ich mir berichten lassen, dass sie wie immer gut gewesen sein sollen. Sie waren ja auch schon letztes Jahr mit ihrem ungezwungenen Rock'nRoll eine Bereicherung für das Summer Breeze und für eine kleine Party vor der Pain Stage immer gut. So auch konnte man auch dieses Jahr mit PSYCHOPUNCH rocken bis der Arzt kam (zum Glück war das Sani-Zelt nicht soweit weg).



PRIMORDIAL

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Tja, diese Band hätte ich gerne ganz gesehen, leider habe ich nur den Schluss mitbekommen. Wegen meiner gesundheitlichen Probleme hatte ich kurz bzw. zu lange pausiert (hey, etwas Mitleid wäre schon schön, lieber Leser). Wie der Gig im Endeffekt war, wird man in diversen Magazinen nachlesen können, jedenfalls haben Primordial im Pressebereich, wo man das ein oder andere Bandmitglied der Iren zu später Stunde nicht mehr ganz nüchtern gesichtet hat ;-)



DANZIG
Das Ende naht. Der letzte große Headliner des Summer Breeze hieß DANZIG. Muskelpaket Glenn zog dabei natürlich die Blicke auf sich (Fotografen durften diese leider nicht aus nächster Nähe einfangen). Der Gig fing zwar vielversprechend mit neueren Stücken an, zog sich dann aber doch etwas langweilig in die Länge, so dass wir zwischendurch noch einmal über's Festivalgelände streiften, um am Ende noch "Mother" in der Zugabe mitzubekommen. Den Song, den wohl wirklich jeder auf dem Gelände kannte. DANZIG waren kein wirklich überzeugender Headliner.



FINNTROLL

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Die allerletzte Band waren FINNTROLL, die auch schon im letzten Jahr zu später Stunde einen Gig hatten. Ihr Humppa Metal in trollischer Art bildete einen würdigen Abschluss eines mal wieder gelungen Festivals. Schade, dass der Auftritt um Punkt 1 Uhr mit Abschalten des Stroms beendet wurde. Doch vorher wurde man mit alten und neuen Songs gleichermaßen verwöhnt. Die Fans feierten die Finnen bei Songs wie "Midnattens Widunder", "Trollhammaren", Nattfödd" oder "Jaktens Tid" noch einmal so richtig ab, gaben quasi ihr letztes. Als besonderes Highlight hatten sich bei "Rivfader" die Mitglieder von ENSIFERUM mit unter die Trolle gemischt (der Sänger und Gitarrist war eh die ganze Zeit dabei) und so gab man diesen Song unter dem Banner "ENSITROLL" zum besten.



ENDE

[ Foto by Caroline (www.photopit.com) ]

Tja, was bleibt noch zu sagen. Nach kurzer Nachtruhe musste man das Zelt abbauen, packen, nach Hause fahren. Nächstes Jahr wieder kommen nicht zu vergessen. Und besseres Wetter wünschen wir uns für's Summer Breeze 2005 wieder :-)