FEUERTANZFESTIVAL - Burg Abenberg 25.06. |
[ Photo by Stefan Thiel / www.stefan-thiel.info ] Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein... das ideale Wetter um Helden zu zeugen oder ein Open Air zu besuchen - sollte man denken. Doch leider war ein Büroklammerbieger des Straßenbauamtes der Meinung, man könnte an diesem wunderschönen Tag auch kurzerhand noch zwei von drei (!) Spuren der A6 sperren, um den Straßenbelag zu erneuern. Nach eineinhalb Stunden war es aber dann geschafft, der Stau war überwunden. Wen interessiert da schon, daß mein Oberarm mit der Autofarbe (dunkellila) konkurrierte, verbliebende Trinkwasservorräte in etwa KFZ-Kühlwassertemperatur hatten und im Fahrzeuginnenraum eine Sauna entstanden war. Viel ärgerlicher war da schon, daß wir durch diese ausserplanmässige Verspätung den Opener MIDNATTSOL des 2005er Feuertanz-Festivals verpassten. Es hätte mich doch interessiert, wie die Sängerin Carmen Espanaes (Schwester von Liv Kristine - Leaves's Eyes) ihren "Nordic Folk Metal" an den Mann bzw. Frau gebracht hätte. [ Photos by Stefan Thiel / www.stefan-thiel.info ] Zumindestens waren wir rechtzeitig für DIE APOKALYPTISCHEN REITER auf der malerischen Kulisse der Burg Abenberg. Ungeachtet der hochsommerlichen Temperaturen feuerten die Apos einen Hit nach dem anderen ins tobende Publikum ab. "Unter der Asche", "Reitermania", "Die Sonne scheint", "We will never die" (u.a.) machten dann auch bald den Einsatz eines Feuerwehrschlauchs notwendig, um die brodelnde Menge vor der Bühne zumindestens etwas herunterzukühlen. Wie Dr. Pest (Keyboards) seinen Temperatur- und Flüssigkeitshaushalt regelte war leider nicht so ganz ersichtlich, war doch der Gute wie immer mit einer Ledergesichtsmaske während des ganzen Sets am Start. Allzu verheerende Auswirkungen kann das Tragen aber nicht gehabt haben, reichte die Energie doch noch, um den Rest der Band während der letzten Lieder mit der Reitpeitsche über die Bühne zu jagen. [ Photos by Stefan Thiel / www.stefan-thiel.info ] Bei der nächsten Band, SALTATIO MORTIS, hätte ich dann doch liebend gerne meinen Standort im Fotograben aufgegeben. Von weiter hinten sehen 3 Meter hohe Flammensäulen sicher nett aus, wenn man jedoch einen knappen Meter davon entfernt steht, wirkt die aktuelle Aussentemperatur von über 30 Grad auf dem Burganger wie ein plötzlicher Wintereinbruch. Ungeachtet der Schweißausbrüche der anwesenden Fotografen schaffte es das Septett mit ihrer Mischung aus Mittelalterrock und Elektro wie immer problemlos, das Publikum zu begeistern. Neben den altbekannten Hits wie "Dunkler Engel", "Hört die Trommeln" und "Falsche Freunde" gab es auch schon einen Song des neuen Albums "Des Königs Henker", welches am 29.8. in die Läden kommt. [ Photos by Stefan Thiel / www.stefan-thiel.info ] Die nächste Band war einer der Lineup-Wünsche, die in der Vergangenheit am häufigsten durch die Besucher des Abenberger Feuertanzfest-Festivals genannt wurden. TANZWUT, der "moderne" Ableger von Corvus Corax, wurde dann auch dementsprechend abgefeiert und bedankten sich mit Hits wie z.B. "Meer", "Bitte, bitte" und "Erdbeermund". Auf die aufgezogenen Wolken schien dies auch Eindruck gemacht zu haben, wurden sie doch zum Ende des Gigs nicht mehr gesehn. Es bleibt zu hoffen, daß es die Veranstalter (Concertbüro Franken), wie in der Anmoderation angekündigt, schaffen, das Alter Ego von Tanzwut, Corvus Corax, mit Ihrer in Kürze erscheinenden Interpretation der Carmina Burana auf die Burg Abenberg zu bringen. [ Photos by Stefan Thiel / www.stefan-thiel.info ] Mit SCHANDMAUL enterten dann die heimlichen Headliner des Feuertanz-Festivals die Bühne. Schandmaul ist bei mir in der Zwischenzeit die Band, die ich am häufigsten live gesehen habe und ich finde es immer noch faszinierend, mit welcher Spielfreunde die Sechs jedes Ihrer Konzerte bestreiten. Der Backkatalog von Schandmaul kann sich in der Zwischenzeit ja auch sehen lassen und so wurden Songs wie z.B. "Herren der Winde", "Walpurgisnacht" und "Dein Anlitz" auch entsprechend abgefeiert. [ Photos by Stefan Thiel / www.stefan-thiel.info ] Nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war, wurde es Zeit für den letzten Act des Feuertanz-Festivals: SUBWAY TO SALLY. Mit annähernd 15 Jahren Bandbestehen waren Subway To Sally die "dienstälteste" Band auf dem Feuertanz-Festival. Wer aber einen dezenten Auftritt erwartet hatte, lag kräftigst daneben - unterstützt von zahlreichen feurigen Einlagen gaben Subway To Sally bis zum letzten Lied alles und hinterließen nach dem obligatorischen Finale mit "Julia und die Räuber" ein äusserst zufriedenes Publikum. Alles in Allem hat es das Concertbüro Franken wieder geschafft, ein exzellentes Festival mit einem exquisiten Line-up auf die Beine zu stellen. Das Problem der vergangenen Jahre mit "Es gibt zuwenig Toiletten" schien sich diesmal erledigt zu haben, zumindenstens wurde es im Nachhinein nicht so heiß im Gästebuch des FTF diskutiert. Wie auch in den vergangenen Jahren war das Publikum wieder bunt zusammengewürfelt: Gothics, Familien mit Kindern, Biker, Gewandete, usw. - eine bunte, absolut friedliche und enstpannte Mischung, die neben den günstigen Preisen das Feuertanz-Festival zu den Festivalhighlights des Jahres werden lässt. Ein kleiner Tip zum Schluß noch für alle Getränkeholer: Es ist nicht notwendig sich ausschließlich nur an einer Getränkeausgabe anzustellen (auch wenn es eine hübsche Bedienung war). Insbesondere dann nicht, wenn 4 andere Getränkeausgaben weiter hinten komplett frei sind. (stefan) Links: www.feuertanz-festival.de www.midnattsol.com www.reitermania.de www.saltatio-mortis.com www.tanzwut.com www.schandmaul.de www.subwaytosally.de |