Amphi Festival 2006 - The Orkus Open Air (22.- 23.07.)

[ Alle Fotos Copyright by Elmar "Ritti" Herrmann www.rittis.de ]


Das nicht perfekte Goth-Wetter konnte nichts daran ändern, dass das diesjährige Amphi-Festival reichlich besucht war. Zum neuen Gelände, dem Tanzbrunnen Köln mit seiner Bühne, dem berühmten Sternenwellenzelt über dem namengebenden Brunnen, kamen in diesem Jahr am Samstag ca. 7.000 und am Sonntag ca. 6.000 Besucher.



Für den Samstag standen auch gleich einige richtig gute Bands zur Verfügung, darunter waren VNV Nation, Welle:Erdball, Unheilig, Subway To Sally, Samsa Traum, Combichrist, The 69 Eyes, Diary of Dreams und so manch andere Band aus dem Untergrund, die man auf der Haupt- als auch auf der Theaterbühne bewundern konnte. Leider konnte ich nicht in den Hanger, denn dort war es immer viel zu voll und es gab kein reinkommen.



Was nicht typisch für ein Festival ist, aber von den Besuchern super angenommen wurde, waren die Lesungen am Samstagabend. Oswald Henke (Goethes Erben) und Christian von Aster boten einige von ihren düstern Schauergeschichten.




Was auch nicht zu vergessen ist, der Samstagmorgen. Für die Frühaufsteher/innen gabe es die GeisterFührung durch Köln, die allein von den Leuten vom "Schwarzen Köln" (www.schwarzes-koeln.de) geplant und durchgeführt wurde. Quasi eine Schockshow für alle, die die Szene wohl nicht kannten. Da diese gleich ausgebucht war, wurde für Sonntag noch eine in das Programm geschoben. Wann sieht man mal so viele Gothics auf einem Haufen durch die Stadt laufen? Vielleicht melden wir ja nächstes Jahr eine Demo an. Frei nach dem Motto: Mehr Schwarz für alle!!! Das Buch dazu, gab es dann auch am Stand vom "Schwarzen Köln" (www.schwarzes-koeln.de) zu kaufen, wie auch andere Bücher und Informationen.




Am Sonntag ging es dann mit einem gut gefüllten Programm weiter, was die Bands anging: Faun, Negative, Schandmaul, And One, Samsas Traum und die Letzte Instanz, die nach einer Pause mit einem neuen Sänger wieder auf der Bühne standen und einen der wenigen bleibenden Bandeindrücke hinterlassen hat.




Die meisten Künstler haben mehr oder weniger die Standard Show abgezogen, da auf einem Festival auch meist nicht mehr möglich ist. In guter Erinnerung bleiben daher nur wenige, z.B. Faun, die wie in Extase zu ihrer Musik über die Bühne schwebten, selbst ihre Instrumente haben sie nicht daran gehindert. Oder Subway To Sally, die mit ihrer Schneemaschine beim ersten Song für super erfrischende Abkühlung gesorgt haben (hätten wir öfter gebraucht). Kaum zu sehen aber gut zu hören waren The 69 Eyes, bei denen es recht düster und sehr neblig auf der Bühne war.




Immer wieder beeindruckend und mitreißend auch der Graf a.k.a. Unheilig mit seiner Mimik und Gestik, der "sein" Publikum ebenso elektrisierte wie Alexander Kaschte mit Samsas Traum und ihrer gewöhnungsbedürftigen Musik. Aber die Fans liebten es allem Anschein nach.




Eine Art Abschlussparty als letzter Act am Sonntag veranstalteten die engagierten Schandmaul mit ihrem Folk/Mitterlater Rock. Doch pünktlich um 22 Uhr war dann leider auch schon alles vorbei.




Fazit:
Vor der/den Bühnen war die Stimmung der Besucher kaum zu bremsen, jeder wollte seinen Favoriten sehen. Die Autogramm Zeiten waren auch immer reichlich besiedelt, so dass niemand zu kurz kam. Die Verkaufstände hatten sich um den Tanzbrunnen verteilt, nur das XtraX konnte sich den Platz in der Mitte sichern. Gegen die Hitze haben sich die Veranstalter auch etwas einfallen lassen, Leitungswasser Zapfstellen, an denen sich Besucher kostenlos bedienen konnten, ob mit Trinkbecher oder eigener Trinkflasche. Die Sanitäter hatten an dem Wochenende wenig zu tun, denn die überalkoholisierten Menschen blieben weitgehend aus. Etwas was leider nicht so gut verlief, war die Suche nach Schlafplätzen, jeder musste selber zu sehen wie und wo er unterkam, da seitens der Veranstalter nichts zu erwarten war. Aber im nächsten Jahr wird auch bestimmt das Problem besser gemeistert.


Das Festival hat auch beim zweiten Stattfinden viele Besucher überzeugt und sie werden auch beim nächsten Amphi-Festival (voraussichtlich wieder in Köln) dabei sein. www.amphi-festival.de (bianca)