Alle drei Monate wieder, da trifft sich das schwarze Volk zur düsteren Tanznacht in den Hallen des Universal D.O.G. in Lahr. Das Line-Up der Live Bands versprach schon im Voraus einen guten Abend. Immerhin waren ROTERSAND, SUICIDE COMMANDO und das schon fast Urgestein WITT angesagt..
Pünktlich um 17 Uhr starteten wir in Aarau (CH) unsere knapp 2 stündige Fahrt nach Lahr. Nach einem kurzen Halt im Burger König, zwei Abfahrten vor Lahr, erreichten wir unser Ziel auch gegen 19 Uhr. Letzte Korrekturen an der Kriegsbemalung, kurzes Anstehen am Presseeingang und schwups waren alle drin.
Da das erste Konzert erst gegen 20.30 begann, begab ich mich zunächst in den Batcave Floor, um die Ausstellung des Fotografen Heile Mania (www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/416206) zu begutachten. Eine feine Auswahl seiner sehr eigenen Bilder war dort ausgestellt. Leider wurden die schönen Drucke für meinen Geschmack nicht genügend ins rechte Licht gedrückt. Teilweise lieblos schräg aufgehängt und mit gelben Licht bestrahlt, verloren seine gerade von den speziellen Farben lebenden Bilder an Reiz.
Nach einem kurzem Aufwachgetränk im Garten des Universal D.O.G. hiess es für mich um 20.30 Uhr auch schon ab in den Fotograben. CATASTROPHE BALLET eröffneten den Abend auch schnell mit ihrer rockenden Mucke. Sänger Eric Burton gab sein bestens um die noch nicht so zahlreichen Fans, welche vor der Bühne tantzen, zu animieren. Leider kann man den Eröffnungsgig des Abends nicht unbedingt als musikalische Höchstleistung des Tontechnikers bezeichnen. Bässe waren zu stark und die Höhen klirrten in meinen Ohren...ROTERSAND
Nach einem kurzen Umbau auf der Bühne und einer ersten kleinen Bildkontrolle meinerseits, begannen auch ROTERSAND ihren Gig pünktlich. Diesmal stimmte alles. Der Sound war super abgemischt, die Lichtshow sehr reizvoll und auch Sänger Rasc überzeugte mit einem super Set. Der Mainfloor war im Gegensatz zum ersten Konzert des Abends brechend voll und die Menge tanzte sich zum ersten Mal an diesem Abend in Ekstase. Besonderer Höhepunkt des Gigs war das live Schlagzeug, gespielt vom Sänger Rasc um DJ Krischan. Nach diesem Set fragte ich mich, ob Suicide Commando überhaupt noch in der Lage wären, das bereits erlebte zu übertreffen...
SUICIDE COMMANDO
"Bind, Torture and Kill.. Bind, Torture and Kill.." untermauert mit dem Vibrieren des Basses klang es, während die Beamer Show von SUICIDE COMMANDO die folgenden 60 Minuten einläuteten. Schlagzeuger und DJ der Band waren bereits auf der Bühne, als nach den ersten Minuten auch Sänger Johan van Roy auf die Bühne stürmte. Gekleidet in schlichtes schwarz mit einer knallroten Kravatte (ganz wie auf dem Cover des aktuellen Albums) und einer metallisch verzerrten Stimme, begrüsste er das Publikum, welches lauthals antwortete. "So pretty, so pale. I watch your body turning pale..." verkündete Roy's verzerrte Stimme. Die Bässe ließen die Halle vibrieren, eine wahrlich düstere Stunde war eingeläutet. Leider galt dies im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum ein gutes Bild fand den Weg in meine Kamera.. Suicide Commando liessen keinen Kracher ihres aktuellen Albums aus. Neben "Massaker" wurden auch "Bleed for us all" und "Conspracy with the Devil" gespielt. Das vibrieren des Bässe lag mir noch zwei Stunden später schwer in den Knochen. Wahrlich mein persönliches Highlight dieses Abends.
WITT
Für den Headliner des Abends war nun allerdings eine etwas längere Umbaupause nötig. Somit hatte ich für's erste Zeit, mir etwas Flüssiges einzuverleiben und eine erneute Kontrolle meiner Bilder zu machen. Ernüchternd musste ich wieder feststellen das Lahr wirklich ein Dark Treffen ist.. :(
Mit WITT kam nun eine Band auf die Bühne, welche zwar in den Tiefen meiner Hirnwindungen irgendwelche Reize verursachte, mir aber absolut nicht klar war, wie ich diese einordnen sollte. Zwei Gitarristen, Bassistin, Schlagzeug, Keyboard und ein Sänger bildeten die Bühnenmannschaft. Im ersten Eindruck war mir Joachim Witt mit seiner leicht militärisch angehauchten Kleidung und der Hose in den hohen Reiterstiefeln irgendwie nicht so sympathisch. Auch die Texte vermochten nicht zu mir vordringen, was wohl an seinem wiederholten Hämmern mit der rechten Faust auf der Brust lag. Als dann aber endlich der Song "Die Flut" gespielt wurde, machte es Klick in meinen Hirnwindungen. Moment, war das nicht der Song, den er mit Wolfsheims Heppner mal gemacht hat?
Viel Spielfreude, viel Lachen und ein sehr rockiges Set rundeten den Abend schlussendlich doch noch würdig ab. Auch wenn das Publikum deutlich geringer ausfiel als noch bei Suicide Commando, spielten Witt einen klasse Gig. Und nach meinen Recherchen am Sonntag ist mir die Band nun doch nicht mehr so unsympathisch. ;)
Besonders gut gefallen an Witt hat mir die aufwändige Lichtshow mit eigens mitgebrachten Led Leuchten und vier grossen Stroboskopen, welche zum Leidwesen der Anwesenden Fotografen genau auf Augenhöhe angebracht waren.
Nach diesen vier Konzerten verfrachtete ich meine Fotoausrüstung wieder ins Auto und verbrachte den restlichen Abend, oder besser gesagt die Nacht, auf der Tanzfläche des Mainfloors. Ein kurzer Blick in den Maschinenraum, in dem FabrikC mit Unterstützung von PAL (da es personellen Ausfall wegen Magenkrämpfen gab) spielten, verriet mir, dass diese Art von Industrial definitiv nicht meinem Geschmack entspricht. Schlussendlich gibt es auch genug Anhänger für den etwas härteren Industrial. Immerhin war der Maschinenraum brechend voll und die Menge wogte in den Beats, welche über sie kamen..
Fazit des Abends, ein kleiner Abstecher (170 km pro Weg ist ja nicht viel ;) ) für's Dark Dance Treffen lohnt sich allemals. Nach ein paar kleinen Einstiegsproblemen mit der Tontechnik bei Catastrohpe Ballet verlief der restliche Abend mit erstklassig abgemischten Gigs. Das Publikum kam aus der Ekstase nicht mehr raus und meine Knochen surrten noch zwei Stunden nach dem Auftritt von Suicide Commando. In diesem Sinne, freu mich schon auf's nächste Dark Dance Treffen am 16.12., unter anderen mit den Krupps und Welle Erdball!! :-)
(cornelius)
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