Into The Pit Festival
mit Goddess Of Desire, Chainsaw, Titan Steel, Succubitch, Metal Menace - JZ Westwerk Osnabrück, 21.04.

Es hat den Anschein, dass Niedersachsen bzw. Osnabrück mehr Geld in ihre Jugend steckt, als Nordrheinwestfalen oder deren Kommunen. Nachdem bald auch das Spunk in Herford schließen wird, für das es schon seit Jahren kein Geld mehr von der Stadt gibt, wird es wieder eine sehr nette Location für die Randgruppenjugend weniger geben. Ganz anderes in Osnabrück, wo eher noch mehr Clubs entstehen, durch welche Instanzen auch immer dies gut zu schreiben ist. Das Jugendzentrum Ziegenbrink, das JZ Westwerk und einige darin laufenden Veranstaltungen werden definitiv von der Stadt Osnabrück mitgesponsert, dies verriet man mir nach dem Konzert auf meine Frage an die Veranstalter, ob sie am diesen Abend durch die eher mäßige Besucherzahl draufzahlen hätten müssen. Nicht schlecht nicht schlecht, dass müsste man eigentlich mal Publik machen, Politik supports Metal.

Nun denn, METAL MENACE eröffneten das Into The Pit Festival um ca. 19.30 Uhr vor ca. 10 Leuten. Heavy Metal à la carte, streckenweise hätte man denken können, man hat es mit einer Iron Maiden Coverband zu tun, aber nach ein paar eingängigen Differenzen stellte man fest, dass zusätzlich ein gehöriges Metalbrett vernagelt wurde. Mann merkte, dass das frühlingshafte Wetter der Band den benötigten Elan verabreichte, um richtig gut abzugehen.

Die zweite Band an diesem Abend war eher was für die Thrash Metal Fangemeinde. Obwohl ich mit Sodom und Konsorten seit Jahren nichts mehr anfangen kann, heißt es nicht, dass ich nicht guten vom schlechten Metal unterscheiden kann. SUCCUBITCH mit ihrem selbsternannten "Satanic South Rock" spielten nicht sehr anspruchvollen Thrash Metal, denn den zeichnet mehr aus als 3-4 abgeblockte Powercords zu spielen, denke ich. Und auch hätte man dem Drummer die Toms abbauen können, habe nicht einen wirklich guten Trommelwirbel verzeichnen können, was wirklich sehr eingängig und unabwechslungsreich gewirkt hat.

TITAN STEEL waren dagegen wieder drei Spuren abwechslungsreicher. Kann man sich eine progressive Variante von Maiden vorstellen? Eher schlecht, aber die Männer habe es irgendwie geschafft. Gemixt mit ein paar Balladen stellen sie eine große Bandbreite an Gitarrenmusik in den Raum.

Ja, wie es der stetige Wechsel von Heavy und Thrash vermochte, waren CHAINSAW an der Reihe, alles klein zu metzeln. Ur-Thrash aus den Niederlanden mit gutem Showcharakter. Was sah ich, als ich den Raum betrat? Mittlerweile hatte sich das Westwerk etwas gefüllt und der Sänger von Chainsaw ging durch die Reihen der Zuschauer und fuchtelte mit einer Kettensäge rum, im gleich Augenblick vernahm ich auch den Duft des Benzins... Bin mir nicht sicher, ob ein Kettenblatt vorhanden war oder nicht, ich hoffe nicht, aber der Schockfaktor kam trotzdem gut rüber. Mit Kettesägenlärm und Stroboskoplicht begannen Chainsaw, ihr astreines Thrash Metalbrett dem Publikum vor den Kopf zu nageln. Der Höhepunkt des Auftrittes war, dass der Sänger noch ein Gummischwein ausgenommen hat und mit Kunstblut durch die Gegend spritzte, was sehr zur allgemeinen Belustigung beitrug.

GODDESS OF DESIRE stehen für Rock, für Metal und für Party. Wie immer mit einer guten Pyroshow, legten sie einen Smashhit nach dem anderen hin. "Concours Divine", "Scream For Metal Too", "March To Meet", "Awacken Pagan Gogs" und alte Klassiker wie "Metal Forever" und "Live For Metal" waren auch dabei und natürlich dürfe die Anwesenheit der weiblichen Feuerspucker nicht fehlen, sehr zu Freude der männlichen Besucher.

Trotz mäßiger Besucherzahl dennoch ein gelungener Abend. www.intothepit-festival.de (holger)