Wir woll'n so bleiben wie wir sind... ihr dürft!


Zum 13. Mal steigt die Metalparty im Harz schlechthin: das RockHarz-Open-Air findet am 07. und 08. Juli 2006 in Osterode-Dorste statt und hat ein verdammt starkes Aufgebot an großartigen Bands am Start. Wer in den letzten Jahren dabei war, weiß, was ihn erwartet: ein familiäres Festival ohne Abzocke und überfüllten Dixis, aber dafür mit geiler Musik und geilen Leuten.
Im Juli 2006 fliegt in Osterode-Dorste also wieder eine bunte Kuh. Das zumindest meint Lars Knackstedt (verantwortlich für die Online-Werbung, Presse und Printmedien und aktiv beim www.metal-inside.de Online-Magazin), der zusammen mit Thorsten "Buddy" Kohlrausch (seines Zeichens RockHarz-Hauptverantwortlicher und DARK AT DAWN-Donnerstimme) für ein Interview zur Verfügung stand. Das komplette Billing und alle nötigen Infos bekommt ihr auf www.rockharz.com!
See you in the summer! (chris)


-> Vorbericht lesen


Erzählt doch bitte erst mal etwas über die Geschichte des RockHarz-Open Airs.
Buddy: Unser Open Air hat sich in den vergangenen 13 Jahren von einem kleinen Umsonst und Draußen Festival mit einer Handvoll Bands im Prinzip jedes Jahr ein Stückchen weiter entwickelt. Man möchte ja als Organisator sich auch immer neuen Herausforderungen stellen, weil es sonst einfach nicht so viel Spaß macht. Nun sind wir beim diesjährigen RockHarz angelangt. Meiner Meinung nach haben wir in diesem Jahr mehr namenhafte Bands denn je am Start; wobei sich die "Größe" der Top-Acts aber immer noch in einem überschaubaren Rahmen bewegt. Es sind halt nur viel mehr bekannte Namen als in den Vorjahren dabei. Wir hätten noch viel mehr machen können, aber mit diesem Billing sind wir 2006 an der Grenze der diesjährigen Möglichkeiten gestoßen.
Lars: Die Entwicklung des Open Airs ist wirklich gewaltig, fällt aber leider nicht allen auf, da die Ansprüche steigen, besonders nach dem letzten Jahr. Ich seh' das auch immer ein wenig aus zwei Blickwinkeln. Die letzten vier Open Airs hab ich als Metal-Inside Redakteur begleitet, jetzt bin ich selber mit im Orga-Team. Wie Buddy schon sagte, war es früher ein kleines Open Air für lokale Bands. 2001 waren dann schon bekannte Größen wie Die Apokalyptischen Reiter und Skyclad dabei, ein Jahr später folgten Overkill, jetzt, 2006, stehen mit Jon Oliva's Pain (Savatage), Dew-Scented, Vader oder Gamma Ray richtige Szene-Größen auf dem Billing, von denen ich selbst nie gedacht habe, sie mal in Osterode sehen zu können.


Hinter so einem Festival steckt eine Menge Arbeit. Wann habt ihr angefangen, das diesjährige RockHarz-Festival zu organisieren?
Buddy: Nach dem Festival ist vor dem Festival. Das war in diesem Jahr noch mehr als sonst der Fall. Speziell weil wir einige Umstrukturierungen in der Organisationsform machen mussten, weil das Festival auf eine andere Grundlage als einen Verein gestellt werden musste.


Ihr macht das ja alle ehrenamtlich und keiner bekommt dafür Kohle. Woher nehmt ihr die Energie und den Enthusiasmus, ein komplettes Open-Air-Festival neben der normalen Arbeit aus dem Boden zu stampfen?
Buddy: Das ist ja nur begrenzt richtig. In diesem Jahr wird es erstmals auf die Füße einer Firma gestellt. Allerdings wird die Tradition des Festivals gewahrt und in den vergangenen Jahren war auch immer nix übrig :o). Das macht einfach der günstige Preis... Deswegen ist es zumindest für mich in diesem Jahr eine besondere Motivation, hinterher nicht Pleite zu sein. :o) Ansonsten ist es aber wie bereits gesagt so, dass man sich in jedem Jahr neuen Herausforderungen stellen muss.
Lars: Ich bin aus Spaß mit dabei (so wie alle) und weil ich es richtig interessant finde, daran mitwirken zu können, dass sich dieses Festival weiter entwickelt und sein Standing in der deutschen Festivallandschaft auszubauen. Spaß ist der wichtigste Motivationsfaktor, denke ich, ohne geht es eben nicht. Naja, und ein wenig verrückt muss man wohl auch sein ;-)


Wie viele Leute sind mit der Organisation beschäftigt?
Buddy: Der Kern besteht aus 4-6 Leuten. Ganz nah an diesem Kern sind 4 weitere mit dabei, bevor er dann in der heißen Phase vor und während des RockHarz auf 40-50 Personen anwächst.


Wie groß ist das finanzielle Risiko für euch? Das 2-Tages-Ticket kostet schließlich nur 25 Euro und ist damit für die gebotene Qualität ein wahres Schnäppchen.
Buddy: Das Risiko ist 6-stellig. Wobei wir aber auf unsere Sponsoren angewiesen sind. Herausstellen möchte ich dabei Harz Energie, die uns seit Jahren mit einem großen Betrag unterstützen!


Wer sucht die Bands aus und wie geht das Ganze dann vor sich?
Buddy: Wir sammeln Vorschläge. Dann schauen wir, was möglich ist. Schlussendlich entscheide ich für die Harz-Energie-Bühne (Hauptbühne) und der Verein Rock und Kultur am Harz für die kleinere Bühne. Das Booking ist ein sehr schwieriger Prozess bei so vielen Bands. Alles muss aufeinander abgestimmt werden... es soll schließlich für (fast) jeden Geschmack etwas dabei sein.
Lars: Das ist gerade das Schwierige: es gibt so viele Bands, die auf das Festival passen würden, aber es ist nicht alles machbar. Zum einen finanziell, zum anderen ist es alles andere als leicht, für jeden etwas zu finden. Die Team-interne Vorschlagsliste ist seitenlang, wobei zum Beispiel Buddy auch einen anderen Geschmack hat als ich, und ich einen anderen als Kai usw.


Versucht nicht jeder, seine Lieblingsband für das Billing zu gewinnen?
Buddy: Aus dieser Phase sind wir glücklicherweise schon einige Jahre raus... :o) Aber natürlich spielt immer persönlicher Geschmack eine große Rolle bei der Bandauswahl.
Lars: Ja, das wäre schön, wenn das möglich wäre oder vielleicht auch mal werden wird, wobei ich gar nicht mehr so genau sagen könnte, wer meine Lieblingsband ist. Da gibt es so viele, da bräuchten wir einen dritten Festivaltag.


Welche Band steht ganz oben auf deiner Wunschliste, die du aber noch nie überzeugen konntest, auf dem RockHarz aufzutreten?
Buddy: Das sag ich jetzt lieber nicht... Wenn die das lesen, sind die nächstes Jahr gleich doppelt so teuer, haha.
Lars: Ich sag's schon, Jon kann kein Deutsch: Iced Earth würden bei mir ganz oben stehen.


Dass das RockHarz für viele Bands sehr interessant ist, beweist die Tatsache, dass auch in diesem Jahr wieder einige Wiederholungstäter am Werk sind, wie z.B. KNORKATOR, J.B.O., SUBWAY TO SALLY oder MAMBO KURT. Liegt es nur am schönen Harz, dass die Bands immer wieder vorbeikommen oder woran liegt es eurer Meinung nach?
Buddy: Meistens liegt das einfach an guten Erfahrungen, die wir mit den Bands gemacht haben. Ich persönlich lege großen Wert auf partnerschaftliches Verhalten der Bands. Wenn eine Band Star-Allüren hat, ist sie das erste und letzte Mal bei uns...
Lars: Aus Sicht der letzten Jahre hab ich immer mitbekommen und auch selber erfahren, dass die Orga immer perfekt gewesen ist, soll heißen: von der Betreuung bis zum Catering hat alles gepasst. Da würde ich auch gerne wieder kommen, hehe.


Dazu kamen in der Vergangenheit regelmäßig "große" Bands wie RAGE, GRAVE DIGGER, U.D.O oder ANNIHILATOR (um nur einige wenige zu nennen), oder aktuell in diesem Jahr JON OLIVA'S PAIN, GAMMA RAY oder VADER, die alleine schon zukräftige Acts sind. Ist das RockHarz auf dem Weg zu einem der "großen" Festivals der Open Air-Saison?
Buddy: Wir wollen eigentlich so bleiben, wie wir sind. Wir haben noch etwas Kapazität an Platz; aber bei 4000 Besuchern ist bei uns Schluss. Wenn wir die sicher erreichen, sind auch noch ein paar mehr namhafte Acts drin. Vielleicht sogar eine Bühne mit spezieller Musikrichtung... Mal sehen, wie's kommt.
Lars: Ich finde, dass man in den letzten Jahren deutlich gesehen hat, dass die richtig großen Open Airs, trotz ihrer tollen Acts nicht immer das Wahre sind. Die kleineren, etwas familiären Festivals haben meiner Ansicht nach mehr Flair. Flair, das irgendwann kaputt gehen würde, wenn man jetzt auf Teufel komm raus, auf Megamaximierung der Besucherzahlen etc. setzen würde. Ich hab das RockHarz immer als sehr gemütliches Open Air erlebt und so soll es auch im Sinne aller bleiben.


Zu den etablierten Acts kommen auch jedes Jahr auch eine Handvoll erlesener Newcomer oder lokale Bands, denen ihr die Möglichkeit gebt, sich einem größeren Publikum vorzustellen. In diesem Jahr habt ihr den Gedanken sogar noch weiter entwickelt und bietet eine "Open Stage", für die sich Bands bewerben konnten. Erzählt mal was darüber.
Buddy: Die Open Stage ist eher ein Fun-Projekt, denn sie richtet sich eigentlich an Bands, die das RockHarz sowieso geschlossen als Gäste besuchen würden. Die können dann mal 'ne halbe Stunde zocken, ohne dass jemand mit gespitztem Bleistift daneben steht. Ansonsten haben wir aber, wie Du schon sagtest, immer eine Anzahl an Newcomern dabei. Das ergibt sich meistens irgendwie im Laufe des Jahres.
Lars: Die Newcomer und unbekannten Acts machen meiner Meinung nach auch das Salz in der Suppe aus. Es gibt so viele gute Bands, die leider keiner kennt, nur weil sie noch keinen Deal haben oder nicht groß genug vertrieben werden. Letztes Jahr zum Beispiel waren Izegrim, DAMN oder wieder Uppercut in diesem Bereich der große Reißer und sind prima angekommen. Auch in diesem Jahr habe ich schon ein paar Acts auf der Liste, die richtig steil gehen könnten. Es lohnt sich also, die "Kleinen" anzugucken!


Was ist das Kurioseste, was du bisher im Zusammenhang mit dem RockHarz erlebt hast?
Buddy: Es gab schon einige Dinge... Im letzten Jahr bemerkten wir irgendwann einen Kerl, der so voll war, dass er alle paar Meter eine Radelle geschlagen hat, nicht mehr gehen oder sprechen konnte und nur noch diffuses Gesabber von sich gab. Und das alles im Backstage. Wir haben ihn dann im Cateringzelt abgelegt. Irgendwann kam dann Tom Angelripper, der jemanden zu suchen schien. Wir sprachen ihn an und er sagte: "Hat irgendwer unseren Fahrer gesehen; wir wollen ins Hotel..." Naja, sie haben dann ein Taxi gerufen... :o)


Noch irgendwelche letzten Worte an unsere Leser?
Buddy: Klar würden wir uns freuen, wenn einige von euch beim RockHarz aufschlagen... Vielleicht klappt's dann im nächsten Jahr mit der Lieblingsband ;o).
Lars: Dem kann ich mich nur anschließen: kommt zum Festival und habt ein Wochenende lang mächtig Spaß und lasst 'ne bunte Kuh fliegen!


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