23. Dark Dance Treffen Lahr - 22.09.07
(Fotos by Cornelius - www.darklight.ch)

Endlich hat die neue Konzert/Event Saison angefangen! Und was kann sich mehr wünschen, als dass die erste Veranstaltung ein Dark Dance Treffen ist. Auch zum 23. Fest hatten die Veranstalter wieder mit einem tollen und einmaligen Programm geladen. Ungewohnt ruhig gestaltete sich der Mainfloor mit den Live-Bands, als Ausnahme galt hier jedoch der Auftritt der Berliner Elektro Formation AGONOIZE.

Wie üblich fuhren wir kurz nach 17 Uhr in Aarau los, um pünktlich zur Türöffnung in lahr zu sein. Der erste Rundgang durch das Veranstaltungsareal (4 Innenfloors sowie ein Aussenfloor) bot das gewohnt breite Angebot an Musik. Von Batcave, Depeche Mode, Mainstream, Industrial/Noize bis Metal ist an einem Dark Dance Treffen einfach alles vertreten. Mein erstes Augenmer,k bevor es mit der ersten Band auf dem Mainfloor losging, galt der Bildausstellung von Martin Höhne. Mit seinem kaltem/bläulichem fetisch Stil passen seine Bilder bestens in den Rahmen eines Dark Dance Treffens. Was mich auch sehr erfreute war, dass zum ersten Mal die Bilder nicht nur im düsteren Batcave Floor hingen, sondern auch in dem gut ausgeleuchtetem Gang in den Outdoor Bereich. Hier kamen seine Bilder besonders gut zur Geltung.




Pünktlich um viertel nach Acht begann auch das Live-Musikprogramm mit der britischen Band IN THE NURSERY. Mit ihrem cinematischen/elektronischem Musikstil brauchten sie eine wohlige ruhig Stimmung in den Mainfloor. Grosse Kesseltrommeln mit Pauken, Schlagzeug und Synthis ergaben ein einzigartiges Klangbild in welchem man davon schweben konnte. Auch wenn IN THE NURSERY musikalisch überzeugten konnten, blieb die Stimmung im Publikum ruhig. Man genoss die Klänge und sphärischen Sounds und bewegte sich leicht im Rhytmus der Pauken.




Nach einer kleinen Bierrunde im Garten (schließlich musste das gute Wetter ein letztes Mal noch so richtig genossen werden) ging es dann mit leichter Verzögerung zurück in den Mainfloor für die Berliner experimental Band COPPELIUS. Für mich war die Band komplettes Neuland. Zwar kannte ich den Namen, damit war ich aber mit meinem Wissen auch schon am Ende. Ein Interessanter Mix aus Rock, Jazz und experimenteller Musik gepaart mit witzigen Texten erwartete den Zuschauer. Dazu gab es noch eine überaus toll gestaltete Bühnenperformance (Make-Up, Outfis etc.). Irgendwie erinnert mich COPPELIUS an eine Mischung aus Apocalyptica und Samsas Traum. Musikalisch konnten mich die Jungs vollends überzeugen. Auch erzeugten sie zum ersten Mal an dem Abend so richtig Stimmung in der Halle. Zu Songs wie "Operation" blieb keine Stimme mehr ruhig und das Publikum sang Refrain für Refrain mit der Band. Leider war der Butler der Band an dem Abend nicht mit von der Partie, daher musste ein Kleiderständer mit dem Butleroufit für die Ansagen zwischen den Songs herhalten, was jedoch der Optik auf der Bühne einen Abbruch tat und die überaus schräge Show noch steigerte.




Mit fast 30-minütiger Verspätung gingen dann auch noch die Headliner des Abends auf die Bühne. Diese Verzögerung ergab sich in erster Linie dadurch, dass die Bühne vor dem Auftritt von AGONOIZE komplett gegen Flüssigkeit abgedichtet werden musste.. man hatte zwar schon Teppiche ausgelegt, jedoch mussten die Verbindungsstücke noch mit Gaffa-Tape abgeklebt werden. Ein Glück wusste ich wieso dieser ganze Aufwand betrieben wurde und auch wieso Sänger Chris zwei Schlauchanschlüsse am Fuss seines Overalls heraushingen. Denn bereits beim zweiten Song (hab leider die Setliste nicht fotografieren können) kam Chris mit einem grossen Küchenmesser auf die Bühne und schnitt sich symbolisch nach nur wenigen Sekunden die Pulsadern auf. Eine riesige Fontäne Kunstblut spritzte während fast zwei Minuten ins jubelnde Publikum. Hier kam zugute, dass ich wusste, wann diese Aktion kam und ich mich mit meiner Fotoausrüstung rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. :-)
AGONOIZE überzeugten mit einer Mischung aus altem und völlig neuem Songmaterial und das Publikum dankte es ihnen mit großem Applaus. Wer die Berliner bis jetzt noch nicht live erlebt hat, sollte dies nach Möglichkeit nachholen. AGONOIZE ist eine ausgefallene, kritische und sehr offensive Elektro-Kombo, die mit ihrer Bühnenshow sicherlich die Stimmen spaltet. Ihre grosse Anhängerschaft zeigt aber auch, dass sie durchaus einen grossen Erfolg mit diesem Konzept an den Tag legen.

Mit diesem genialen Auftritt von AGONOIZE ging dann für mich auch der grösste Teil des Dark Dance Treffens zu Ende. Da ich leider immer noch nicht ein Freund des Maschinenfloors bin, blieb ich noch für eine längere Weile im Garten für angenehme Gespräche, während die restlichen Leute aus meiner Fahrgemeinschaft im Maschinenraum die Live-Acts feierten.

Mal wieder mein Lob an die Organisation des Dark Dance Treffens. Der Event wächst von mal zu mal und ist für mich das Maß der Dinge im südlichen Deutschland. (cornelius)


Veranstalter Website:
www.dark-dance.de

Bands:
www.agonoize.de
www.coppelius-band.de
www.inthenursery.com

Weitere Fotos:
www.darklight.ch


Startseite