Ritterturnier Kaltenberg, 06.-28.07.2007

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Der Lohn von Blut, Schweiß und Tränen - die Ritterwürde. Das war alles, auf das der junge Mann in den harten und entbehrungsreichen Jahren der Ausbildung hingearbeitet hatte. Langsam erhob er beide Hände, um das Schwert, das Zeichen seiner Ritterwürde, entgegenzunehmen. Doch plötzlich hallt ein Schrei über den Anger: "Haltet ein! Ihr seid nicht von edlem Blut! Ihr könnt kein Ritter werden.". Sollten all die langen Jahre des Trainings umsonst gewesen sein? Wütend greift er nach den Insignien des Rittertums, die ihm vorenthalten werden. Nach dem Handgemenge muss er fliehen und findet sich wieder auf einem Seelenverkäufer Richtung Heiliges Land. Es ist die Zeit der Kreuzzüge und mit seinem Waffendienst im Namen Gottes erhofft er sich Erlösung von der Schmach, die er in der Nacht des Ritterschwures erdulden musste.



Kurze Zeit später geht es tatsächlich um Leben und Tod, jedoch nicht in einer epischen Schlacht, sondern in einer kargen Wüste. Entkräftet, ausgedörrt und dem Tode nahe taumelt der verhinderte Ritter in einen Hinterhalt. Nach einem kurzen Kampf liegt er hilflos am Boden und die bis auf die Augen verhüllten Gestalten der Wüstenkrieger ragen über ihm auf. Langsam hebt sich die Klinge eines Krummsäbels, um in einem flirrenden Halbkreis auf den ungeschützten Hals des Opfers zuzurasen und seinem Leben ein Ende zu setzen.




Es beginnt wieder spannend, die Geschichte zum 28. Ritterturnier zu Kaltenberg und genau wie sie begonnen hat so endet sie auch: Mit Hochspannung! Denn dieses Jahr entscheidet das Publikum in der Kaltenberger Arena darüber, wer das Turnier gewinnt. Der schwarze Ritter oder der bayrische Ritter - einer von beiden wird sich die Gunst des Publikums in packenden Zweikämpfen und artistischen Einlagen auf und neben dem Pferd erkämpfen. Die Choreographie von "Das Urteil", so der Name der diesjährigen Ritterturniers, lag wie in den beiden vergangenen Jahren bei Mario Luraschi und seiner Cavalcade (
www.luraschi.com). Die erfahrene Stunttruppe hat sich unter der Ägide Mario Luraschis wieder einiges einfallen lassen. Was? Nun, am besten selber schauen - noch läuft das aktuelle Programm. Wer es im Juli nicht mehr schafft, kann sich übrigens auf ein Wiedersehen im Spätjahr freuen. Das Kaltenberger Rittertunrier geht erstmalig auf Tournee und besucht die Städte Berlin, Oberhausen und Stuttgart.




Der umgebende Mittelaltermarkt ist dieses Jahr auf stolze 110 Stände angewachsen und wie immer wurde Wert auf Qualität gelegt. Neben den Händlern und Handwerkern mit ihren Kleinodien die weit entfernt sind von billigem Tand aus Fernost, residieren wieder zahlreiche Gaukler, Musikanten, Tänzer und Künstler auf dem weitläufigen Gelände. Es dürften alles in Allem an die 2000 Statisten sein, die Kaltenberg zum Leben erwecken. An den Turniertagen findet wieder über 6 Stunden ein Programm parallel auf den sieben Bühnen und in den Straßen und Plätzen auf dem Schlosshügel statt. Ein Pestumzug zieht durch die Straßen, ein Jongleur zeigt dem staunenden Publikum seine Künste - es vergeht kaum eine Sekunde, in der die Augen ausruhen können. Neben den ganzen optischen Reizen umschmeicheln unzählige Gerüche die Nasen. Weihrauch, Gebratenes, Holzfeuer, edles Parfüm und vieles mehr runden das Erlebnis Kaltenberg ab.




Es ist mit Sicherheit kein reales Mittelalter, das hier abgebildet wird, aber diesen Anspruch erheben die Kaltenberger auch nicht. Es ist ein Sammelsurium aus den verschiedensten Epochen und Gegenden, die gemeinhin als Mittelalter bezeichnet werden, und es erfüllt seinen Zweck, die Unterhaltung der Besucher, mehr als gut. Kaltenberg ist und bleibt selbst nach wiederholten Besuchen ein Erlebnis. Selbst wenn man viele der Darsteller schon erlebt hat, findet man immer neue Facetten im Spiel, andere Ecken auf dem Gelände harren der Erkundung - langweilig wird es also nie. Nur ein Problem hat man Jahr für Jahr aufs Neue. Die Zeit scheint auf Kaltenberg anderen Gesetzmäßigkeiten unterworfen zu sein - läuft sie doch viel schneller ab als außerhalb des Turnieruniversums.




Das Turnier findet erstmals an allen vier Wochenenden im Juli statt. Das Schwergewicht liegt mit sieben Abend- und drei Tagesveranstaltungen (am 28. Juli findet keine Veranstaltung statt) ganz eindeutig auf der stimmungsvollen Abendveranstaltung. Die immer Sonntags stattfindenden Tagesveranstaltungen richten sich mit dem weiterhin stattfindenden Kinderturnier weiterhin an die Familie mit Kindern ab 6 Jahren - ab diesem Alter können die Jungen und Mädchen den Titel einer urkundlich verbrieften Ritterin resp. eines Ritters zu Kaltenberg erlangen - Ritterschlag auf der Königsloge inklusive. Die Gauklernacht findet dieses Jahr übrigens erstmals an einem Freitag (am 20. Juli) statt.
(stefan www.pandaimonix.de)

Offizielle Homepage Kaltenberger Ritterturnier: www.ritterturnier.de
Mario Luraschi und Cavalcade: www.luraschi.com