Metal Meeting 20 - Der Abend der Gitarrensoli, 21.04.07 |
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(Fotos by sandra) Es war wieder so weit. Alle halbe Jahre laden die Warriors Of Steel zum Metal Meeting in Ludwigshafen ein. Eine Gruppe von Lokalmatadoren hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Massen halbjährlich zum feiern zu animieren. Geboten wird nicht nur ein weites Shoppingareal, bei dem unter anderem die Mailorder von "Godless Of Desire" vertreten sind, sondern auch Schwerthändler, verschiedenste Gürtelschmiede und eben alles, was das Hardcoremetallerherz so begehrt. Wenn man die Shoppingtour beendet hat, geht es ab in die doch recht großzügigen Hallen des ehemaligen Jugendhauses. Zum 20 Jubiläum wurden diesmal LEGION OF THE DAMNED, SECRETS OF THE MOON, VERDICT, DENY OF THE URGE und zu guter letzt HATCHERY gesichtet. Insgesamt fünf Bands dienten zur Unterhaltung und füllten die Hallen. Nach Konzertende heißt es hier nicht gleich den Abend zu beenden, nein, es kann und wird weiter gefeiert in der Jugendhaus eigenen Diskothek mit eben etwas härteren Klängen. Aber nun wollen wir mal weg vom allgemeinen Geplänkel und den Abend etwas genauer unter die Lupe nehmen. HATCHERY Die Hallen wurden um Punkt 19 Uhr geöffnet und die Bühne war frei für die Lokalmatadore von Hatchery. Die Mannheimer Jungs brachten sogleich ihre eigenen Fans mit und feierten fröhlich in den Abend. Die Halle war leider alles andere als voll, aber verständlich. Auf der Bühne wurde Thrash Metal gespielt und passend zum ersten Song "Crushing Bones Wake The Dead" schrie der Sänger heiser ins Mikro. Es mag stimmen, dass Thrash Metal nicht unbedingt für jedes Ohr geeignet ist, allerdings bewies mir die fehlende Publikumsmenge, dass ich nicht ganz unrecht damit habe, dass der Sound einen wirklich vergraulen kann. An dieser Stelle sollte man aber nicht die Gitarristen von Hatchery außer acht lassen. Geboten wurden schnelle Gitarrenparts, die mehr als nur akzeptabel waren, zumal ein neuer Gitarrist mit seinen blutjungen 18 mit an Board gekommen ist. DENY THE URGE Gegen kurz vor Acht und einige Leute mehr traten die Braunschweiger Death Metaller von Deny The Urge auf. Der Auftakt war ein Intro, bei dem die Gitarristen ihr Können unter Beweis stellten. Zu Hören waren leicht achziger behaftete Gitarrensoli, die sehr exakt und präzise gespielt wurden. Weiter im Programm ging es mit einigem Speed voran. Deny The Urge haben sich schwedischen Death Metal als Vorgabe genommen und so ist ihr Stil nicht selten progressiv. Und nun das Glanzstück des Abends, das nicht von der Band ausging. Die Technik versagt mal wieder. Der Sänger hatte keinen Sound auf dem Monitor und so machte er einige Schritte Richtung Drummer um überhaupt ein wenig zu hören. Der Monitorsound wurde nicht besser und das Rauschen der Boxen war teilweise unerträglich, aber es ging auch hier weiter im Programm und sogar ein Cover von Morbid Angel "Maze Of Torment" wurde zum besten getragen. Im Allgemeinen kein schlechter Auftritt und die Musik ist auch nicht von gestern, also, macht euch gefasst auf ein baldiges Review ihrer "Subsequent Confrontation". Wer mehr wissen will, hier noch die Info, dass ein neues Album im Herbst ercheinen wird. Aber nun weiter im Programm. VERDICT Die Zeit bricht an für etwas Speed, dachten sich die Mitglieder von Verdict, und so bekam das Publikum erstmal Sprüche wie "Wir werden euch den Arsch aufreißen", "ist das lahm hier" und "ohne Fleiß kein Preis" um die Ohren geknallt. Wo wir gerade bei Knallen sind, ja die Jungs haben schön reingeknüppelt. Es gab schnelle Gesangspassagen und eingängige Riffs. Ob sie nun wirklich ein Stimmungsmacher waren, dies würde ich mal bezweifeln und im Allgemeinen war der Auftritt ganz in Ordnung. Ein guter Auftritt beruht ja nicht zuletzt auch auf dem Zuspruch des Publikums, das auch hier mal wieder den müden Peter hat rauskehren lassen. SECRETS OF THE MOON Ich weiß, man kennt sie schon. Im letzten Jahr konnte man sie sehr oft live erleben, aber man sieht sie immer wieder gerne. Gekonnt eröffnen sie mit der nötigen Routine ihren Auftritt mit einem melancholischen Intro. Der Gitarrist war besonders lässig mit seiner Zigarette im Mund, aber trotz der Ruhe, die beim Auftritt in der Band zu ruhen schien, war das Publikum nun endlich wach gerüttelt. Jeder starrte wie gebannt beim Stück "Ghost" die Band an und alle wurden sie von den melancholischen Parts mitgerissen. Spätestens beim abschließenden Song "Lucifer Speaks" war die Masse außer Rand und Band und sang im Dialog den Refrain des Textes mit dem Sänger zusammen. Kaum zu verdenken, die ersten Zugaberufe des Abends hallten durch den Raum. LEGION OF THE DAMNED Wie kündigt man sich als Band am besten an? Man lässt neue Drums und ein pompöses ca. drei Meter hohes Backdrop aufbauen. Die Ansprache des Sängers fiel etwas kränkelnd aus, da er sich erkältet hatte und sich vorab entschuldigte. Dies war aber nicht nötig, denn die Show lief. Zwei Songs vom ersten Album "Stronghold Of The Inviolables" wurden gespielt und beim Song "Diabolist" kam nicht nur jemand aus dem Publikum rauf und sang mit dem Sänger mit. Ein voller Erfolg und routiniert lief die Show weiter. Zum Abschluss lässt sich sagen, dass man eigentlich zum 20. Metal Meeting etwas besonderes erwartet hätte, aber im großen und ganzen war die Veranstaltung ein beschauliches Beisammensein von netten Leuten. Also, alle halbe Jahre steigt die Fete - und sie ist empfehlenswert. (sandra) |