mit Monnspell, Primordial, Communic, Endstille, Moonsorrow, A Live Divided, Sudden Death, Path of Golconda
Mit Winter hatte das diesjährige Winternoise Festival nur wenig am Hut. Wer nach fast drei Wochen Dauerregen im Januar noch immer nicht daran glaubt, dass die Erde sich erwärmt, der soll weiterhin bei offenem Fester die Heizung aufdrehen und sein armseliges Leben endlich zu Ende führen. Energiesparen ist doch nun nicht wirklich schwer oder?... nur mal so am Rande.
Ja, nach einer Regenfahrt mit verschmierten und beschlagen Scheiben und einer ungefähren Menge von 12000g CO2 Ausstoß (60 km, 1,33) erreichten wir das Eventcenter als die Osnabrücker Death Metal Fraktion von SUDDEN DEATH auf der Bühne standen. Knüppel Death Metal vom feinsten. Eine sehr routinierte Band, die vor einiger Zeit auch überregional recht erfolgreich war. Sehr überzeugend und die Eingeweide wurden erstmal richtig durchgekitzelt.
Was dann kam war aber der Absolute Tiefpunkt des Abends, A LIVE DIVIDED; und als ob ich es nicht geahnt habe, dass dies bei dem Namen schon eine Emo New Metal Core Band ist oder wie man das auch bezeichnet. Eine von diesen unzähligen Bands, die sich keiner auf einem Metal Konzert auch nur mit dem Arsch anguckt. Vielleicht kann man kleine Mädchen damit beeindrucken, wie man eine Gitarre hält, aber richtig spielen ist was anderes.
Nun denn, wie gut dass die Spielzeit nicht zu hoch angesetzt war, so dass man bei sich MOONSORROW endlich wieder richtig leiten lassen konnte. Finnischer Folk Metal, recht ordentlich, nicht zu verspielt, und auch nicht zu eingängig, aber absolut perfekt für einen Samstagnachmittag. Die gutgelaunten Finnen hatten eine Stunde Zeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und das Publikum dankte es ihnen mit Headbangen und dem Pogotanz.
Zu ENDSTILLE verweigere ich mal wieder mein Musikjournalisten Dasein. Was soll man auch schreiben, echt schlechter Black Metal, eine echte Enttäuschung für die Deutsche Szene. 1-2 gute Songs reichen einfach nicht aus, um mich wirklich zu frieden zu stellen, da muss schon ein bisschen mehr kommen. Dennoch ein coole Black Metal Show, die unter die Haut geht.
COMMUNIC war die einzige Band an diesem Tag, die man, wie man in Black Metal Kreisen sagt, "Eggless Heavy Metal" spielen. Höre mir so was ganz gerne mal an, aber wenn mich einer fragt, wo der Unterschied zwischen Gamma Ray und Communic ist, kann ich leider nur Achselzucken entgegenbringen. So stellt sich immer die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, solche Festivals zu veranstalten, in denen man so viele verschiedene Metalstile mischt, denn wirklich voll vor der Bühne war es nie richtig, vielleicht ist das Eventcenter auch nur 'ne Spur zu groß.
Da es aber sowieso der letzte Abend dort war, und das Eventcenter bald abgerissen wird, haben PRIMORDIAL mit "To Enter Pagan" schon mal damit angefangen. Göttlicher Pagan Metal aus den Irischen Landen mit einer klasse Setlist. "The Golden Spiral", "The Burning Season", "Autumns Ablaze", "The Gathering Wilderness", "Sons of the morrigan", "The Coffin Ship" und zu guter letzt "Gods to the Godless". Wieder einmal viel zu kurz, aber eine Zeit, die man am liebsten nie vergehen lassen möchte. PRIMORDIAL ist eine Band, die man sich locker 2-3 mal pro Jahr angucken kann, ohne dass man zuviel hat oder man annähernd enttäuscht wäre.
Leider konnten wir uns MOONSPELL nicht mehr angucken, da meine bessere Hälfe ziemlich starke Rückenschmerzen hatte, und es fraglich war, ob wir überhaupt fahren sollten, oder doch eher zu Hause hätten bleiben sollen. Für so etwas nimmt man aber gerne Mal ein paar Wehwehchen auf sich, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, und wenn bis nächstes Jahr die Welt noch nicht untergegangen ist, sind wir, dann im Osnabrücker N8, wieder mit dabei.
Schade eigentlich, dass wir Moonspell nicht mehr sehen konnten, sie haben sicher viele verschiedene Songs aus ihrer Bandgeschichte gespielt, doch diese Information kann ich euch leider nicht mehr zu lesen geben. Aber wer Lust auf ein Konzert bekommen hat, der sollte auf jeden Fall bei www.burningstage.net vorbeischauen. Demnächst gibt es Konzerte mit Caparthian Forest, Incantation, Ensiferum, Korpilkaani, Taake, Urgehal, Pain, Apokalyptischen Reiter u.v.m. (holger)