DARK AREA FESTIVAL :: DoD der heimliche Headliner |
Nachthallen in Kassel am 02.10.2008 mit Die Krupps, Diary Of Dreams, Qntal, Soko Friedhof, Grendel, Xotox, Noisuf-X, Sam, Rozencrantz (Fotos by Oliver Garrandt - www.abstrakte-fotografie.de) |
Festival auf einem Donnerstag. Da musste man einfach mal schauen, was das genau ist. Und siehe da. am nächsten Tag ist frei. Also Koffer gepackt und ab geht's nach Kassel zum DARK AREA FESTIVAL, um in den Tag der Deutschen Einheit hinein zu feiern. Da ich die Location nicht kannte, wurde erst mal geschaut und ich musste feststellen, dass es eine gestandene Location ist. Sehr geräumig und mit zwei gebotenen Bühnen nebst Merchandisingständen und Autogrammzonen. Besonders erwähnenswert ist, dass es dort sogar eine Bistroküche gab, die wenigstens bis 3 Uhr geöffnet war. Geboten wurde viel, und so kamen denn auch viele Gäste von nah und fern. Ich denke, dass jedes Bundesland vertreten war. Bei dem Line Up aber auch kein Problem. Sind doch DIE KRUPPS und DIARY OF DREAMS die Headliner! Aber genug der Vorrede. Mainstage ROZENCRANTZ, die als Opener agierten, hatten leider das Problem, wie so viele andere Bands auch. Die Halle war noch nicht stark gefüllt und die Leute noch recht "kalt" bei fast winterlichen 7° draußen, aber auch nicht schwer. Die Band agierte aber voller Leidenschaft und versuchte das noch etwas unterkühlte Publikum mit folgender Setlist einzuheizen. "Forsaken", "Right from the Start", "Bound To You", "Dissolve", "The Price we pay", "Skin on Skin" und "Into my Heart" SOKO FRIEDHOF standen als nächstes auf der grossen Bühne und David A. Line und Greta Csatlós wiesen dann auch die Leute mit extrem kurzem "Rock" (15 - 20cm?) darauf hin, dass die Show ähnlich sein würde wie es auch in Köln der Fall war. Weiterhin waren drei Tänzerinnen engagiert, die zusätzlich für Bewegung auf der Bühne sorgten. Aber dass die schon der "Höhepunkt des Auftritts" sein sollten, wollte ich erst nicht glauben. Es gab keine Instrumente (gesamte Musik also vom Band) und die Gesangeskünste der Dame waren mehr Satire als das, was man von einem Live-Auftritt erwarten würde. Songs wie "Ich bin der Müllmann", "Mein Freund trägt Uniform" oder "Des Satans liebster Klingelton" waren nicht wirklich die Reißer. Auch andere Musiker, die den Auftritt verfolgt hatten, waren mehr davon ausgegangen, dass es sich hierbei eher um eine Komödie handelte, denn um einen ernst gemeinten Live-Auftritt. Ich weiß nicht wie das Publikum drauf reagiert hat, aber ich musste wegen des gleich anfangenden Auftritts von NOISUF-X zur Industrialstage. QNTAL, die ich bereits im April diesen Jahres live sehen durfte, betraten die Bühne. Schon der Aufbau zeigte, dass hier wieder Instrumente gespielt werden würden und der elektronische Teil der Musik doch eher für den Hintergrund genutzt wird und nicht Hauptbestandteil sein würde. Der Opener war denn auch vom neuen Album der Akteure. Diese Formation, die bereits einiges an Bühnenerfahrung besitzt und sich getrost als professionelle Musiker bezeichnen dürfen, hat denn auch nicht enttäuscht. Natürlich wurde dann auch ein kurzer Verweis auf die anstehende Tour geboten ;) Die anwesenden Besucher wurden denn auch mit einer gut gemischten Trackliste aus alten und neueren Songs beglückt. Ich für meinen Teil kann von einem gelungenen Auftritt sprechen. "Translucida", "Palästinalied", "Dulcis Amor", "Departir", "Ecce Gratum", "Entre moi et mon amin", "Glacies", "Mayden in the moor", "Veni", "Sumer", "Ad Mortem Festinamus" DIARY OF DREAMS, die ich bisher noch nicht live habe sehen dürfen, waren denn auch für mich der heimliche Headliner. Der Auftritt war wie von einer Band dieses Formates zu erwarten sehr professionell!!! Auch das anwesende Publikum hat sich als wahrer Fan geoutet. Egal welches Stück gespielt wurde, es wurde lauthals mitgesungen und getanzt. Die vielen Anhänger gut gespielten Musik, die auch live von ihrer Band kommt, wurden nicht enttäuscht. Begeisterte Fans und, wie man bei der Autogrammstunde eindeutig sehen konnte, auch eine gut gelaunte Band haben sich gegenseitig einen schönen Abend bereitet. Stück für Stück wurden die Gäste mit einem weiteren Song angeheizt und die Gäste dankten es mit erhobenen Armen, lautem Gesang und je nach Tanzbarkeit (eigentlich war alles tanzbar) mit mehr oder weniger schnellen Bewegungen. Alles in allem ein sehr gelungener Auftritt. Wer noch kein Fan der Band war, aber die Musik schon auf CD mochte, wurde heute Abend überzeugt! Nebst einer Zugabe war es dann auch Zeit das Feld zu räumen. "Nekrolog 43", "The Plague", "Chemicals", "UnWanted", "Butterfly Dance", "HypocrypticKal", "MenschFeind", "AmoK", "Traumtänzer", "Soul Stripper", "The Curse" + "Kindrom" Endlich war es soweit. Es war um 1:15 Zeit für den Headliner DIE KRUPPS. Die Meinung, dass aber die vorherige Band der heimliche Headliner war, wurde durch das geringere Publikumsinteresse bestätigt. Auch das Alter der Herren, die seit nun mehr als 25 Jahren Musik zusammen machen, war nicht mehr zu übersehen. Aber ihr Einfluss auf die schwarze Szene ist unbestritten. Mit grossen Nebelschwaden fing denn auch Herr Engler mit der Show an und stürmte von rechts nach links und wieder zurück. Anwesende Fotografen hatten anfangs wahre Schwierigkeiten, die Band ins richtige Bild zu rücken. Aber das zum Mitmachen animierte Publikum war mit den Stücken wild am Tanzen. War doch jetzt auch wesentlich mehr Raum zur Verfügung. Gerade die Klassiker der Band waren es denn auch, die das Publikum in Tanzlaune hielten. Die Band ließ es sich aber auch nicht nehmen, zwei Cover-Stücke zu spielen und mal den einen oder anderen Gast auf die Bühne zu holen. Ich gedenke das fehlende Publikum der späten Stunde zuzuschreiben und den weiten Wegen, die einige Leute vor sich / hinter sich hatten. DIE KRUPPS sind und bleiben Helden der Industrial und Elektroszene!!! Das haben sie wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. "Crossfire", "Isolation", "The Great Divide", "5 Millionen", "Germaniac", "Der Amboss", "Dr. Mabuse", "Zwei Herzen, ein Rhythmus", "Tod und Teufel", "Alive", "Dawning of Doom", "High Tech, Low Life", "Metal Machine Music", "To the Hilt", "Fatherland" + Zugaben: "Machineries of Joy", "Bloodsuckers" Industrialstage: SAM ist ein Duo, welches ich vorher nur vom Ticket her kannte. Aber allein dass die beiden Kasseler Jungs auf der Industrialstage starteten, zeigte mir was abgehen sollte. Auch diverse Cybergoths, die bereits vor der Bühne warteten, sagten mir was Sache ist. In eher untypischerweise präsentierten die beiden dann auch ihre Synthis, die Kopf an Kopf sich gegenüber positioniert waren. Ihre harten Beats und die absolut tanzbare Musik zeigte denn auch schnell ihre Wirkung! In Verbindung mit Nebel und Strobo wurde die kleinere Halle schnell in eine Tanzhalle verwandelt. Sicherlich wirkte alles nach 100% Industrial, aber die beiden Musiker sind diesen Ruf auch wert. Wenn sie diesen denn konsequent verfolgen, sollte man sie auch bald auf anderen Bühnen sehen können. NOISUF-X war denn auch ein passender Nachfolger in der einfach zu klein geratenen Halle. Zu meinem Glück hab ich mich an die Startzeiten gehalten, sonst wäre ich sicherlich nicht mehr an die Bühne herangekommen. (Anmerkung! Da es leider kein Fotograben wie auf der Mainstage gab, wäre ich also leer ausgegangen.) Aber die beiden Musiker, die dann auf der Bühne waren, haben dem Publikum auch ordentlich mit tanzbarer Musik eingeheizt. Während diesmal eine Videoperformance über den beiden Protagonisten (Jan + Gastmusiker) ablief, war das Publikum Feuer und Flamme. Jeder Song wurde bejubelt, und getanzt wurde überall dort, wo entsprechend Platz war. Neben vielen bekannten Stücken gab es denn auch vier mir noch unbekannte neue Stücke. (siehe Trackliste) NOISUF-X war wohl so beliebt, dass noch Leute hinein in den kleineren Raum wollten, als eigentlich gepasst hätten. Zum Glück hab ich es noch geschafft, mich aus dem Wust zu befreien, da ich sonst QNTAL verpasst hätte. Aber wenn NOISUF-X noch mal einen Auftritt in Norddeutschland haben, werde ich es mir sicherlich als Ziel setzen, den ganzen Abend mal nur zu tanzen! "Intro", "Jezebel", "Toccata del Terrore", "Neu 1", "Tinnitus", "My Time", "Orgasm", "Neu 2", "Geh zur Hölle", "Neu 3", "Hit me Hard", "Neu 4" XOTOX sind und bleiben echte Elektroprofis! Andreas und Claudia, die mit dem Intro ihrer aktuellen CD den Abend einläuteten, haben eine wie üblich gute Show abgeliefert. Sind die beiden sympathischen Musiker denn auch mit ihrer Mischung aus Industrial und Noise in der richtigen Halle unterwegs gewesen. Baustrahler, Videobeamer und zwei separate Synthis bilden eine Einheit, die dem Publikum zeigt, dass hier getanzt werden soll. Das Publikum tat wie ihm aufgetragen. Man sah den Cybergoths denn auch an, warum sie hier waren. "Alles was sie wollen, ist tanzen!" heißt es und so war es denn auch. Für eine gute Stunde war die kleine Halle wieder ein kleiner Tanzsaal für Liebhaber der Industrial-Elektro-Mischung. Mehr bleibt einfach nicht zu sagen. Einzig, dass die Halle für alle elektronischen Bands zu klein geraten war. Das wurde mir beim Versuch die Halle zu verlassen, wieder mal sehr deutlich. GRENDEL, die als Headliner der Industrialstage gebucht waren, kamen denn auch nicht sehr pünktlich auf die Bühne. Aber alles in allem war der Abend sehr generalsstabsmäßig geplant und durchgeführt worden. Als Headliner muss man sich aber an solch Kleinigkeiten nicht mehr halten :-) Neben dem sehr agil wirkenden Holländer, kam denn auch ein Cybergoth mit auf die Bühne und machte den geringen Platz für alle vier noch etwas "kuschliger". Auch hier wurde wieder, wie schon bei allen anderen Bands der kleineren Bühne, sehr viel tanzbare Musik geliefert, die aber mich zumindest vom gesanglichen weniger gut überzeugte. Jedoch scheint das wohl die neue Richtung zu sein, die mit dem für kommendes Jahr angekündigten neuen Album Einzug hält. Bis dahin können die Fans sich der aktuellen Stimmgebung hingeben und weiterhin zu ihren bekannten Songs tanzen. Was sie als Abschluss des Abends denn auch taten. LINKS www.dark-area-festival.de www.myspace.com/darkareafestival LOCATION Nachthallen Angersbachstr. 10 34127 Kassel 0561-84044 www.nachthallen.de |