BLACKFIELD FESTIVAL 2009 :: Dem Regen getrotzt |
Amphitheater in Gelsenkirchen am 20+21.06.2009 u.a. mit VNV Nation, ASP, Apoptygma Berzerk, Diary Of Dreams, Project Pitchfork, Mesh, Suicide Commando (Fotos by Oliver Garrandt - www.abstrakte-fotografie.de) |
Es ist nicht immer leicht sich an ein Open Air Festival zu erinnern, wenn man zwischendurch noch vieles anders zu tun hat. Das Blackfield in diesem Jahr jedoch war derart toll, dass ich selbst nach den vergangenen Tagen noch von den Erinnerungen zehren kann. Allein am Tag der Anreise war das Wetter derart mies, dass man glauben könnte, vielleicht nur die härtesten Fans anzutreffen. Strömender Regen begrüßte die Gäste. Weit gefehlt. So bildete sich die eine oder andere längere Schlange von Regenschirmen, die versuchte schon frühzeitig auf das Festivalgelände zu kommen. Wie ich dann auch später von Peddy (einem der Organisatoren) erfuhr, haben locker um die 6000 Gäste dem Regen getrotzt. Zu den üblichen Merchandise-Ständen kamen dann auch wie immer Getränkestände, Fressbuden und eine Menge an Klamotten und anderer Verkaufsstände, die man wohl unter "Gothic"-Lifestyle und natürlich Musik und Labelvertreter einordnen konnte. Allen voran war der Größte vom Zillo-Musikmagazin. Der bemerkenswerteste jedoch war aus meiner Sicht der Stand mit den Crepés und Kaffee am Eingang. Bereits zum zweiten Tag gab es keinen Milchkaffee mehr, weil die Milch aus war und schon gegen Mittag des zweiten Tages gab es nicht mal mehr Kaffee! Am einzigen Stand innerhalb des Festivalgeländes mit dem Lebenswichtigen Getränk, war davon nichts mehr zu bekommen. Auf der Bühne war natürlich das rege Treiben sehr gut organisiert. So war man mit den Bands fleissig am wechseln und hatte anfangs sogar einen leichten Vorsprung im zeitlichen Ablauf gewonnen. Freilich ließ sich dieser aber nicht bis zum Ende einhalten. Aber damit hat auch niemand ernsthaft gerechnet. Ein weiteres sehr gut angenommenes Highlight, waren die Autogrammstunden der meisten anwesenden Bands. Dabei war auch wie schon fast zum guten Ton gehörend, eine Art Charity-Aktion www.myspace.com/goth_goes_charity hat von allen Anwesenden Musikern Autogramme gesammelt, die für einen guten Zweck gesammelt wurden. Mehr dazu unter der Myspace-Seite. Jedenfalls von meiner Seite aus fand ich das ganz gut, dass alle daran teilgenommen haben. Wie bereits erwähnt, war aber der Wettergott dieses Wochenende weniger auf unserer Seite. Nicht dass es auch sehr viel Sonne gab, aber zwischenzeitlich musste man sich immer wieder an seinen Regenschirm halten oder sich im Zweifel die an einigen Shop angebotenen Regenponchos kaufen, wollte man nicht kurzzeitig durchnässt werden. Da wir uns aber ja in Gelsenkirchen und nicht an der Norddeutschen Küste befanden, war dafür nicht wirklich Wind dabei. Und zum Abend hin wurde es angenehmer. Das Musikalische Treiben auf der Bühne zu kommentieren ist eher eine Sisyphus-Arbeit. Natürlich wollte sich keiner der Anwesenden Musiker eine Blöße geben und zeigte dabei was er kann. Am herausragensten waren am ersten Tag für mich END OF GREEN, ZERAPHINE und wie nicht anders zu erwarten: VNV Nation. END OF GREEN überzeugten durch das "beste Publikum-Rocken". ZERAPHINE kam durch Sven Friedrich wie immer sehr gut bei den Frauen an, aber eben nicht nur bei diesen. Auch viele "männliche" Fans hatten sehr viel Spaß. Aber VNV-Nation als Headliner hatten mit ihrem immer gut aufgelegten und witzigen Mastermind Ronan Harris, der Tage zuvor gerad erst seinen 43sten Geburtstag hatte, das Publikum am besten in der Hand. Eher enttäuschend war für mich eher DIARY OF DREAMS. Vielleicht weil ich eine Woche zuvor einen besseren Auftritt gesehen hatte, vielleicht lag es auch daran, dass ich mit halben Auge auch immer noch bei einem Interview mit Sven Friedrich beschäftigt war. Fans dürfen mich gern schelten. Aber leider kann ich mich nicht zweiteilen. Der zweite Tag sollte sonniger beginnen. Was dazu führte, das sich durch die elendig lange Schlange leider die Startband des Tages verpasst hatte. Die Jungs mögen es mir verzeihen. Ich komme gern zu einem eurer anderen Konzerte um das verpasste nachzuliefern. Wer aber bei dem Anblick, wie auch ich selbst, seinen Regenschirm im Auto ließ, der hatte leider verloren. Am zweiten Tage war der Regen häufiger und der Abend dazu entsprechend kälter! Was aber dem Schwarz-Volk nicht wirklich die Stimmung verhagelte. Ich selbst hatte leider auch meinen Schirm im Auto gelassen und war froh, dass Freunde mich zeitweise immer wieder vor dem Nass von oben gerettet haben. Wichtiger natürlich war aber meine Fotoausrüstung. Nun aber zum musikalischen Teil. Dieser war am zweiten Tag eindeutig stärker als am Vortag. Für mich war der heimliche Headliner SUICIDE COMMANDO. Aber abgesehen von meinen eigenen geschmacklichen Präferenzen waren auch nahezu alle anderen Bands absolut sehenswert. Besonders beeindruckt hat mich IAMX mit ihren schrillen Outfits und einer sehr bewegten Bühnenshow. Die LETZTE INSTANZ war zudem unheimlich bewegt und hat wohl fast jeden Quadratmeter Raum der Bühne irgendwie zu nutzen versucht und bei ASP merkte man, dass die kurze Pause allen sehr gut getan hatte. War doch die übliche Frühjahrstour mal ausgefallen und stattdessen ein Livealbum veröffentlicht worden. MESH, welche ebenfalls eine hervorragende Performance zeigten, waren trotz des Ausstiegs von Neil Taylor in bester Spiellaune und bei der folgenden Autogrammstunde konnte man sehen, wie die anfänglich auf der Bühne zusehende Anspannung in absoluter Erleichterung endete. Immerhin haben die beiden verbleibenden Mitglieder der Band seit drei Jahren kein neues Album mehr veröffentlicht. Wenn sich das auch zum Ende diesen Jahres ändern soll. Einziger Schwachpunkt des zweiten Tages war der doch eher statisch wirkende Auftritt von SANTA HATES YOU. Wobei Peter Spilles vielleicht dadurch zu entschuldigen ist, als das er bereits am Vortag mit seiner Urformation PROJECT PITCHFORK auf derselben Bühne stand. Bereits jetzt ist auch schon bekannt, dass der Vorverkauf für das nächste Blackfield Festival bereits in einem Monat starten wird. Ab dem 10. August kann man sich dann schon auf den Festival-Sommer 2010 freuen. Ich bin gespannt, so doch OOMPH! bereits als bestätigt angekündigt wurde. Bis nächstes Jahr. (oliver garrandt) |