12. TUSKA OPEN AIR METAL FESTIVAL :: Friedliches Metalfest im Zentrum Helsinkis
Kaisaniemi Park in Helsinki, Finnland, vom 26.-28.06.2009
u.a. mit Immortal, Amorphis, Volbeat, Mucc, Korpiklaani, Ensiferum, My Dying Bride, Black Dahlia Murder, Sabaton
(Fotos by Sasa Tkalcan - http://kurkista.kuvat.fi/kuvat/Gigs/Openairfestarit/Tuska2009)


Das TUSKA OPEN AIR METAL FESTIVAL - oder kurz Tuska (dt. Schmerz), das urbane Heavy Metal Festival im Zentrum Helsinkis - wurde dieses Jahr nun schon zum 12. Mal veranstaltet. Mittlerweile ist es das größte Metal-Festival Nordeuropas. 28.000 Freunde der Schwermetallmusik bevölkerten drei Tage lang den Kaisaniemi Park und erfreuten sich neben den gut 30 Bands über vorzügliches Wetter. Internationale Namen wie Immortal, Neurosis, Profane Omen, Girugämesh und My Dying Bride glänzten neben finnischen wie Amorphis, Ensiferum und Korpiklaani.

Das Festivalgelände (zwischen dem Bahnhof, dem Nationaltheater und dem Bothanischen Garten) ist überschaubar, es besteht zum größten Teil aus einem gut drei Fußballfeldern großen Sandplatz und teilweise aus einem kleinen bewaldeten Hügel. Die drei Bühnen liegen nicht weit voneinander, so dass die Distanz zwischen den zwei entferntesten Bühnen nur knapp 300m ist. In der Mitte auf dem großen Sandfeld dominiert die Haupttribüne (Radio Rock Bühne) und je links und rechts sind die beiden Nebenpodien (Inferno und Sue) gelegen. Neben der laut tobenden Musik, die die halbe Stadt erfüllt, gibt es auf dem Festivalgelände eine eingezäunte Bierschenke - ansonsten ist das Festival theoretisch alkoholfrei - und zahlreiche Imbissbuden. Die vorzügliche Lage bringt nicht nur Vorteile mit sich, denn die letzten Klänge müssen bis spätestens 22 Uhr verhallt sein, so will es die Stadtverordnung. Dabei handelt es sich auch um eine Bedingung der Stadt, damit überhaupt eine Erlaubnis für das Festival erteilt wird. So ist es auch nicht verwunderlich, dass jeweils am Samstag und Sonntag die ersten Bands bereits nach Mittag anfangen. Die Tribünen werden abwechselnd mit Bands besetzt, so dass möglichst wenig gleichzeitiges Auftreten stattfindet. Das klappt sehr gut, denn man hat schön Zeit sich von einem Konzert zum anderen zu begeben, ohne groß etwas zu versäumen.

Tuska gilt auch als eines der friedlichsten Open Air Festivals, das das sommerliche Finnland zu bieten hat. Das entspricht ganz und gar nicht dem Image dieses Musikgenres. Ich muss zugeben, dass ich selber ein Opfer dieses Vorurteils war. Heavy Metal und insbesondere Death Metal wird (mit dem Stigmata des Vorurteils) häufig mit Gewalttätigkeit, Satanismus und Misanthropie in Verbindung gebracht. Das rührt wohl vom Verhalten einiger Bands der 60er und 70er her und doch frönen heute noch einige Musiker diesen Themen. Es handelt sich hierbei vermutlich mehr um ein Image als um wahren Satanismus oder Menschenverachtung. Was die Idole tun und vielmehr noch wie sie sich bekleiden, wird eifrig von den Anhängern kopiert. Das heißt meistens ganz schwarze Kleidung und bei einigen gotischen Subkulturen oft ganz blass geschminkte Gesichter und / oder ganz grell gefärbte lange Haaransätze. In Helsinki fällt dies nun mal auf! Aber das Festival hat über die Jahre die urbane Gesellschaft schon recht verändert. Die Festivalgänger werden nicht mehr so schief angeschaut und in den Straßenbahnen haben die Omis keine Angst mehr. Heavy Metal wird akzeptiert, ist es doch immerhin der größte Exportartikel der finnischen Musikszene. Nun trauen sich schon "Normale" von jung bis alt auf das Festival. Wie schon angedeutet, geht es auf dem Tuska im Gegensatz zu anderen Festivals (z.B. Provinssirock, Raumanmeren juhannus oder Tangomarkkinat wo es den Anschein hat, dass der primäre Grund für das Festival im sich Besaufen besteht) sehr friedlich zu und her. Man kriegt den Eindruck, dass man zum Tuska wegen der Musik kommt.

Ein anderes Merkmal des Tuskas ist, dass es um Mittsommer (Ende Juni) stattfindet. Das ist die Zeit, in der die Tage sehr lang sind, denn die Sonne geht in Helsinki gegen 4 Uhr auf und 23 Uhr unter, d.h. um die 19 Stunden Sonnenschein! Und während der restlichen 5 Stunden wird es höchstens düster. Das macht den ausländischen Festival-Besuchern doch schon sehr Eindruck, denn wenn um 4 Uhr die Bars schließen, und man sich auf den Weg nach Hause macht, ist die Sonne schon wieder am Aufgehen. Alles in allem bietet Tuska ein eindrückliches Erlebnis, davon zeugen auch die jährlich wachsenden Besucherzahlen. (sasku from finland)



























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