HAMMER OF DOOM IV :: We are Family
Posthalle in Würzburg am 23.10.2010
u.a. mit Solitude Aeturnus, Griftegard, Jex Thoth, Ghost

Der HAMMER OF DOOM-Express setzt sich bereits am Freitag in Bewegung. Kathi hat noch Ferien und ich habe extra einen freien Tag genommen, damit die Reise sich auch lohnt. Nach knapp zwei Stunden sind wir mit dem ICE aber schon in Würzburg angekommen... da hat sich das Hinsetzen ja fast nicht gelohnt und mit dem Auto hätten wir deutlich länger gebraucht und so entspannt wäre es auch nicht gewesen. Nachdem wir unser Hotel gefunden haben, spazieren wir erst einmal in die Innenstadt, shoppen, bewundern schöne Kirchen und die ebenso schöne Innenstadt und als erstes Highlight des Trips setzen wir uns in eine schöne Kneipe, um das Top-Spiel der zweiten Liga zu schauen. Der Kontakt mit den "Einheimischen" zählte neben den Bieren, Weinen und dem leckeren Essen zu einem ganz klaren Höhepunkt an Witz und Frotzeleien.




Nachdem der Hauptstadt-Club auch noch einen Sieg eingefahren hat, wird spontan beschlossen, die Gegend unsicher zu machen. Heute Abend spielt auf dem BOOT die THE DOORS-Coverband LIGHT MY FIRE, also marschieren wir die 1,5 km durch die Kälte. Das BOOT heißt BOOT, weil es eines ist. Wie cool ist das denn?! Im "Hafen" von Würzburg liegt es fest verankert und wir wissen nicht, ob uns vom Bier und Wein oder dem Wellengang schwindlig wird, aber wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Die Band ist musikalisch ziemlich gut, auch wenn ich kritisch anmerken möchte, dass man bei den Solo-Spots der großen Songs durchaus noch Potential nach oben hat und auch der Sänger eigentlich keine Ähnlichkeit mit Jim Morrison hat (optisch und akustisch), aber das muss eine Tribut-Band auch gar nicht, denn schließlich zollt man dem Spirit, den Songs und der Ära einen Tribut. Die Songauswahl war ziemlich gelungen (neben den logischen Standards wie z.B. "Light my Fire", "Break on Through", "L.A. Woman", "Love her Madly", "Riders on the Storm") kamen auch einige andere Perlen zum Zuge und vor allem über "The End" habe ich mich gefreut. Das Publikum, welches sich erst im Laufe des Gigs richtig zahlreich eingefunden hat, feiert die Band und die Musik dann auch zu Recht ab. Als Zugabe wird einfach noch mal der "Roadhouse Blues" gebracht, der den Abend somit eröffnet und beschlossen hat. Runde Sache. Zugegeben war ich an dem Abend richtig kaputt und deshalb haben wir uns ziemlich zügig nach dem beiden Sets der Band aus dem Staube gemacht. Fazit: ein absolut gelungener Tag in Würzburg, der durch den Gig auf dem Boot noch veredelt wurde. Unverhofft kommt halt oft!



Der Samstag steht natürlich voll und ganz im Zeichen des vierten HAMMER OF DOOM-Festivals. Was habe ich mich schon seit Wochen darauf gefreut! Und wenn ich mal ehrlich sein darf, sind GRIFTEGARD der Hauptgrund, warum ich mich so unglaublich auf das Festival freue! Die Musik und die Texte haben mich berührt, wie schon seit Jahren nichts mehr und einer Messe der Band livehaftig beiwohnen zu dürfen, ist ein absoluter Wunschtraum. Aber dazu soll es später mehr geben, denn auch das restliche Billing kann sich mehr als sehen lassen!
Ebenfalls positiv zu bewerten, dass man auch den ersten Bands bereits eine stattliche Spielzeit von 45 Minuten zugesteht. Das bietet auch den vermeintlich "kleinen" Bands die Möglichkeit sich ausreichend in Szene zu setzen und erst die drei Hauptacts bekommen 60 bzw. 95 Minuten zur Verfügung.

Die Posthalle in Würzburg ist eine große, alte Lagerhalle für Briefe und liegt direkt am Bahnhof. Auffallend sind die vielen Händler, die sich in der Halle verteilen und dadurch habe ich mal die Gelegenheit, Oliver von Doom Dealer (www.doom-dealer.de) persönlich kennen zulernen.
Ernährungstechnisch gibt es allerdings eine eintönige Speisekarte: "Pizza Bob" serviert uns Pizza und Bockwurscht. Da die Pizza echt geil schmeckt, macht uns das nicht gerade vielfältige Angebot auch nichts aus, zumal wir eh mehr trinken, als essen.

Die Halle ist sehr groß, aber die Kapazität wird (leider) nicht ausgereizt, was aber im Verlauf des Konzerts dafür sorgt, dass unter den Fans eine regelrecht familiäre Stimmung aufkommt. 650 zahlende Gäste zählt man an diesem Abend und das ist in meinen Augen eine durchaus stattliche Zahl.




Ich bin erstaunt, wie viele Fans zum Eröffnungs-Gig um 13.30 Uhr vor der Bühne stehen! Aber jetzt halten die namenlosen Gestalten von GHOST auch ihre Messe ab und das sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben! Die Stimmung ist extrem gruselig, als während des Intros der Sänger-Ghoul mit Weihrauch-Schwenker auf die Bühne schreitet. Er ist in einer Robe, die mit umgedrehten Kreuzen bestickt ist und einer Tiara gekleidet, während seine Mitstreiter an den Instrumenten Mönchskutten tragen sind und die Gesichter hinter schwarzen Tüchern verstecken. Wirklich ein geiles Gimmick und sehr förderlich für eine düstere, teuflische Stimmung. Musikalisch kann ich nur sagen, dass mir der Mix aus Siebziger-Jahre-Rock, progressiven Parts und eine großen Menge an NWoBHM richtig gut runtergeht! Diese Orgel! Hammer! Die größte Überraschung bei dieser Art der satanischen Texte, die die Band (die allerdings auch genügend Humor zu besitzen scheint) unter die Menschheit bringen möchte, sind die beinahe lieblichen Melodien und der klare, schöne Gesang! Jetzt bekommt der Begriff "Powerpop", mit dem sie auf ihrer Myspace-Seite werben, endlich eine Bedeutung. Sehr gegensätzlich, aber als Gesamtpaket absolut überzeugend! Quasi das musikalische Gegenstück zu einem Hammer Studio-Film. Klar könnte man meinen, dass GHOST sich anschicken die "Satananbetung mit klassischem Hardrock"-Formel von THE DEVIL'S BLOOD auszuleihen, aber schließlich existieren die namenlosen Ghoule auch bereits seit 2008 als musikalisches Kollektiv.
Leider wurde die offizielle Veröffentlichung der Scheibe eine Woche nach hinten verlegt, so dass ich mir das erste Album "Opus Eponymous" leider nicht mitnehmen konnte. Ebenfalls hatte ich kein Glück mit dem T-Shirt. Ich wollte erst einmal abwarten, ob die Band mich auch musikalisch überzeugen kann und als ich nach dem Auftritt zum Merchandise-Stand ging, war es komplett ausverkauft. Den letzten beißen die satanischen Hunde. Checkt mal die okkulte Bande auf www.myspace.com/thebandghost an!




Die nächste Band kommt extra aus Japan angereist! Naja, nicht extra wegen des HAMMER OF DOOM, aber immerhin ist der heutige Gig der erste auf europäischem Boden für ETERNAL ELYSIUM. Yukito Okazaki (g, v), Antonio Ishikawa (d) und die sympathische Tana Haugo (b) kommen, um zu rocken! BLACK SABBATH, fetter Stoner-Rock, jede Menge Siebziger-Jahre-Vibes und ein ordentliches Pfund an Fuzz und Sludge verbunden mit gut gelaunten Musikern sorgen für unbesorgte 45 Minuten. Klar, optisch geben sie im direkten Vergleich mit GHOST nicht viel her, dafür zelebrieren sie eine total entspannte Stimmung. Wenn ich ehrlich bin, ist zwar nicht zwingend ein Song im Langzeitgedächtnis hängen geblieben, aber bei dieser Art von Musik ist auch mehr das Feeling, als der Hit entscheidend, richtig!? Oder um es mit Andi Möllers unsterblichen Worten zu sagen: "Vom Feeling her hatte ich ein gutes Gefühl". Ein Poet.
Anfang November sind die Dame und die Herren von ETERNAL ELYSIUM in unseren Breitengraden mit PLACE OF SKULLS unterwegs! Wer Bock auf fetten Stoner-Sound hat, kann sich hier die Dröhnung holen! Checkt die Mucke und die Tourdaten hier: www.myspace.com/eternalelysiumjapan.




Die dritte Band im Bunde sind Chilenen von PROCESSION. Auch hier regiert der schwere Hammer des hartmetallischen Doom Metals. Der klagende Gesang, die schweren Riffs und die penetrante Verweigerung das Tempo zu erhöhen hinterlassen bei mir ordentlich Eindruck. Die Songs selbst sind feinste Doom Metal-Kunst im Sinne der schwermütigsten CANDLEMASS oder COUNT RAVEN-Songs.
Highlight unter den Songs ist definitiv der Track "Chants of the Nameless", den man bereits von www.myspace.com/processionburn kennt! Hammer, wie Melodie, Melancholie und Härte miteinander harmonieren! Ich freue mich wirklich sehr auf das Mitte November erscheinende Album "Destroyers of the Faith". Daumen hoch!




20 Jahre und kein bisschen leise. Das sind MIRROR OF DECEPTION. Just dieser Tage haben sie ihr neues Album "A Smouldering Fire" auf dem Markt gebracht und während ihrer 45 Minuten lassen sie uns auch an einigen neuen Tracks teilhaben.
Sehr schön wirkt live der Wechselgesang zwischen Frontmann Michael und Drummer Jochen und man belegt mit Songs wie "Bleak", "Ghost", "Sojourner", "The Riven Tree", dem epischen Meisterstück "Der Student von Ulm", "Unforseen" und "The Ship of Fools", dass man eine der besten deutschen Doom-Bands darstellt. Die drei neuen Songs sind mir deutlich näher als die älteren, da ich die aktuelle CD rauf und runter höre, aber das auf schwäbisch (nicht schwedisch) gesungene "Der Student von Ulm" ist und bleibt ein lebendiges Stück Doom-Kunst, für das die Jungs eigentlich ein Denkmal bekommen sollten. Gratulation zum Gig und zum Geburtstag von meiner Seite aus! Infos und Kostproben des Könnens bekommt ihr übrigens auf www.myspace.com/mirrorofdeception.

In der Pinkelpause lerne ich die Herren Nürnberg und St. Pauli kennen und wir tauschen uns über Fußball und Bands aus, was wirklich Spaß macht. Ich hoffe, die beiden sind mit ihren Kumpels sicher zu Hause angekommen. Ich mache mich dann aber schleunigst auf, denn den wichtigsten Programmpunkt des Tages möchte ich nicht verpassen...




...GRIFTEGARD. Ihre bisherigen Veröffentlichungen waren bisher pure Magie für mich: Musik und Texte sind die doommetallische Perfektion und man findet nur ein bis zwei Bands im Leben, die einem dermaßen viel bedeuten, weil sie schlicht und ergreifend auf der gleichen Wellenlänge liegen und einem mit ihrer Musik und den Texten aus der Seele sprechen. Umso größer war aber gleichzeitig auch die Furcht, dass GRIFTEGARD auf der Bühne nie und nimmer das halten können, was ich mir persönlich davon verspreche.
Aber wie das Glück es so wollte, hatte ich vor dem Gig die Möglichkeit Ola Blomkvist, seines Zeichens Gitarrist und Texter, in der Menge ausfindig zu machen und mich mit ihm auszutauschen. Er macht "live" genau den Eindruck, den er in unserem Interview vermittelt hat: intelligent, schüchtern, nachdenklich und eine Seele von Mensch. Als ich ihm persönlich gesagt habe, was mir seine Texte und die Musik bedeuten, konnte man merken, dass er sich aufrichtig darüber freut, ohne sich rockstar-mäßig gebauchpinselt zu fühlen. Auch Gitarrist Per Brodderson taucht auf und zeigt uns stolz seine 7''-Errungenschaft, die ihm zwar nur noch einige schwedische Münzen im Portemonnaie übrig, aber ihn dafür strahlen lässt. Schallplattensammler sind ein verrücktes Volk! And now for something completely different.

45 Minuten Doom-Glückseligkeit. Den Einstieg finden die in schwarz gekleideten Herren mit "Punishment and Ordeal", dem ersten Highlight der Setlist. Sänger Thomas Eriksson steht hinter seiner Kanzel und lässt seine Predigt erschallen. Im Laufe des Songs gibt es einen ruhigen Part, der nur durch sanfte Gitarre und seine Stimme getragen wird und das alleine macht eine Gänsehaut, die ihresgleichen sucht. Thomas ist sicherlich einer der stärksten Sänger im Genre und Gitarrist Per setzt mit seinem unglaublichen Solo den nächsten Höhepunkt. Weiter geht es mit einem Track der ersten EP "Paul Gustav Dore", einem tiefschwarzen Moloch und anschließend kommt sogar ein neuer Track: "A Deathbed for all Holy"! Etwas schneller, aber wieder mit unglaublich starken Melodien und einer tollen Gitarrenarbeit. Es ist schön zu sehen, dass es nach dem unglaublichen starken "Solemn. Sacred. Severe" auch mindestens genauso stark weitergeht. "Charles Taze Russel" stammt ursprünglich ebenfalls von der ersten EP "Psalm Bok" und als grandiosen Abschluss spielen sie "Wedded to Grief" von der Split-Single mit COUNT RAVEN und die wunderbaren Gitarren und der unendlich schöne Refrain von Thomas ergreifen mich schlussendlich dermaßen, dass es emotional kein halten mehr gibt. Unglaublich! Gitarrist Ola Blomkvist steht lieber im Schatten, als im Rampenlicht, wogegen Bassist Thomas Jansson den größten Bewegungsradius für sich beansprucht und zusammen mit Drummer Jens Gustafsson für den feierlichen Rhythmusteppich sorgt.

5 Songs in 45 Minuten, die Show reduziert sich auf ein Minimum und sogar die Beleuchtung passt sich der Geschwindigkeit an und ist extrem spartanisch gehalten, was aber nicht negativ zu werten ist, denn schließlich ist der sakrale Doom Metal sicherlich nichts, was man mit bunten Lichtorgelspielereien entweihen sollte, in Zukunft sollte man mal über Kerzenlicht auf der Bühne nachdenken. Wer sich ebenfalls von GRIFTEGARD begeistern lassen möchte, klickt auf http://www.myspace.com/griftegrd. Danke für die Zeit und die Musik!




Dann bin ich mal gespannt auf JEX THOTH, die amerikanische Doom-Band mit der hübschesten Frontfrau dieses Erdballes. Und als wäre der bisherige Abend nicht sowieso schon eine Aneinanderreihung von musikalischen Highlights gewesen, machen JEX THOTH genau dort weiter, nämlich Höhepunkte setzen. Ihr Sound klingt wie eine Mischung aus PENTAGRAM, BLACK SABBATH mit DEEP PURPLE-Orgel und aufgrund des Gesangs wie JEFFERSON AIRPLANE in ihrer düsteren Phase. Die Songs sind psychedelisch-doomig und werden sicherlich durch den Gesang von Jex Thoth zu etwas Besonderem gemacht. Sie beschwört das Publikum mit ihren Texten und man könnte den Eindruck gewinnen, sie würde es darauf anlegen, die Anwesenden zu verhexen.
Und wenn man (wie ich) ein kleiner Orgelfetischist ist, bekommt man hier die volle Dröhnung, denn nicht nur der wabernde Bass von Nick Johnson und die saucoolen Stoner-Riffs von Nico Kain stehen hier im Vordergrund, nein auch Clay Rubys Orgel ist ein gleichberechtigtes Mitglied im Bandsound und das verleiht dem ganzen eine große Menge Charme. Jex persönlich macht uns die "Little green riding hood" und flattert lasziv mit ihrem Umhang und dennoch fällt auf, dass sie noch die eine oder andere Pose einstudieren sollte, damit nicht alles immer gleich aussieht. Aber sie soll ja auch gar nicht die Texte tanzen, sondern rocken und genau das tut die Band in ihrer Dreiviertelstunde. Vielleicht war es sogar die Band mit der meisten Bewegung auf der Bühne, die meisten schmachtenden Blicke werden sie aber sicherlich auf sich gezogen haben. Guter Auftritt und gute Mucke! www.myspace.com/jexthoth.




Was dann passiert, macht mich ratlos: ist es die Übersättigung an großartigen Bands? Ist es der Alkohol? Oder sind nach 6 Stunden Doom in seinen verschiedenen Formen die Synapsen so zugekifft, dass man nichts mehr aufnehmen kann? Ich weiß es nicht, aber Fakt ist, dass die z.B. SORCERER vollständig an mir vorbeigehen. Sie spielen ihre Reunion-Show und die "klitzekleinen CANDLEMASS" legen ordentlich los, auch wenn Frontmann Anders Egberg zugeben muss, dass das Publikum die Texte besser kennt, als er selbst. Aber um die Sache kurz zu machen: es gibt mir nichts. Ob eine Band, die Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger 2 Demos und Mitte der Neunziger eine CD mit... ähem... Demotracks rausgebracht hat, zwingend so weit oben im Billing stehen muss, weiß ich nicht, muss ich aber auch nicht entscheiden. Allerdings ist nicht zu übersehen oder überhören, dass die Anwesenden ihrem Spaß mit der Band haben und das alleine zählt, oder? Somit habe ich Zeit zum chillen und shoppen und das ist ja auch nicht schlecht (außer für mein Budget). Wer Interesse an der Band hat, kann sich auf www.myspace.com/sorcererswe informieren.




Gab es auch vorher schon die eine oder andere technische Panne, die sich meistens auf die Monitorboxen bezog, haben PLACE OF SKULLS aus Tennessee die Arschkarte gezogen. Tim Tomaselli (d) hat das Problem, dass er nichts von seinen Kollegen Victor Griffin (g, v) und Lee Abney (b, v) hört, was bei einem Zusammenspiel ja nun auch wirklich nicht allzu förderlich ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit kann die Band dann endlich starten, aber dennoch gibt es immer wieder kürzere Pausen, um die notwendigen Einstellungen vorzunehmen, was dem Konzert aber auch den Fluss nimmt. Der Doom-Rock der alten, amerikanischen Schule wird dennoch authentisch rübergebracht und mit "(Don't let me be) Misunderstood" oder dem PENTAGRAM-Klassiker "All your Sins" hat man den Höhepunkt erreicht und die Halle tobt. Im Großen und Ganzen ist es ein gelungener Auftritt der ehemaligen PENTAGRAM und DEATH ROW-Recken, auch wenn ich wieder der Erschöpfung Tribut zollen muss und mich in die "Ruhezone" unter der Klimaanlage zurückziehe.
Webseite: www.myspace.com/placeofskullsdoom.




Auf IRON MAN war ich extrem gespannt, aber der Gig der Band war mein persönliches Lowlight des Abends. Schrecklicher Gitarren- und Drumsound, ein Sänger der seinen eigenen Stil hat, in diesem aber durchaus limitiert ist und Songs, die mich nicht packen. Tja, schade drum. Gitarrist Iron Al Morris III genießt ja durchaus Kultstatus in der Szene, aber wieder mal ist es nicht mein Ding. Und entweder hat Joe Donnelly den größten Dödel der Musikgeschichte oder er hat sich einen Sack Mehl in den Schritt gestopft. Aber auch diese Reize machen den Auftritt für mich persönlich nicht besser, obwohl mir der typische Maryland-Doom sonst durchaus gut ins Ohr geht. Das beeindruckendste war schließlich, dass er auf einem Bein stehend eine Bierflasche auf dem Kopf balanciert hat. Schade, aber wer möchte, kann sich hier Infos holen: www.myspace.com/ironmanband




Dann bleibt zum Schluss nur noch die Hauptband: SOLITUDE AETURNUS. Die Band um den Ausnahmesänger und CANDLEMASS-Frontmann Robert Lowe baut erst mal ohne Roadies ihre Sachen auf und geben sich auch sonst eher rustikal, als abgehoben. Der Gig ist ein guter Querschnitt durch die Historie der Band mit Schwerpunkt auf nicht so häufig gespielten Songs und dem Frontmann fressen alle aus der Hand, auch wenn nach 10 Minuten die gleichen Gesten und das Augenrollen an Ausdruck verliert. Nicht an Ausdruck verliert allerdings die Stimme vom Mr. Lowe, der heute eindrucksvoll beweist, dass er einer der besten Sänger der Metalbranche ist und vor einem anderen großen Sänger verneigt man sich höflich mit einem kurzen DIO-Mitsingspielchen.
Das "rustikale" Auftreten der Band in T-Shirt oder Sweatshirt passt eigentlich nicht zwingend zum majestätischen Power Doom, aber musikalisch lassen sich die Gitarristen John Perez und Steve Moseley mal gar nicht lumpen und spielen starke Riffs und tolle Soli, wogegen die Rhythmusgruppe James Martin (b) und Steve Nichols (d) gerade bei den ersten Songs ordentlich Dampf macht. Nach hinten raus werden die Songs schleppender und in meinen Ohren dadurch besser und nach 95 Minuten ist auch dieser Spuk vorbei. Laut der ausgelegten Setlist spielen sie folgende Songs: "Pawns of Anger", "Destiny falls to Ruin", "Sightless", "It came upon one Night", "Days of Prayer", "Eternal", "Mirror of Sorrow", "Where Angels dare to tread", "Mental Pictures", "Haunting the Obscure", "Waiting for the Light", "Seeds of the Desolate", "Falling" und "Scent of Death". Ob es auch den letzten Songs noch gab, kann ich allerdings nicht hundertprozentig bestätigen, da wir dem langen Tag, dem Bier und der Jacky-Cola Tribut zollen müssen und bereits auf dem Weg in unser Hotel sind. Infos etc. bekommt ihr hier: www.myspace.com/solitudeeternal.



Was vom Tage übrig bleibt, ist die eine oder andere Begegnung mit interessanten Leuten (Götz Kühnemund, die Herren St. Pauli und Nürnberg und natürlich Ola und Per) und dem Gefühl, ein tolles Festival besucht zu haben, wobei ich sagen muss, dass zehn Bands vielleicht auch drei oder vier zu viel waren, denn zum Schluss hat meine Begeisterungs- und Aufnahmefähigkeit doch stark nachgelassen. Aber sechs von zehn Bands richtig dufte zu finden, ist doch ein verdammt guter Schnitt, wie ich finde. Und Spaß gemacht hat's dementsprechend auch!
Übrigens: wer Bock hat, kann sich schon auf das nächste HAMMER OF DOOM-Festival freuen, denn sowohl der Termin, als auch die Bands für die fünfte Auflage des Festivals stehen auch schon fest! Holt euch jetzt mal den Rotstift und tragt im Kalender ein: 16.04.2011 Rendezvous mit PENTAGRAM, ATLANTEAN KODEX, WHILE HEAVEN WEPT und vielen anderen!
Checkt dazu einfach diese Seite: www.myspace.com/hammerofdoomfestival!

Mein Dank geht heute an Anja und Heiko und alle, die sich abgemüht haben, um uns dieses Festival bieten zu können und die Bands, die kamen, um zu rocken! (chris)



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