Aufgelöst Eternal Sadness Eternal Sadness sind eine der Undergoundbands, deren CDs bei Andreas und mir sehr sehr gut angekommen sind. Auch wenn sie kein Label hatten, zeigte sich ihre Arbeit immer durch Professionalität und vor allem durch Qualität aus. Ihr Gothic Metal Stil von den rauhen Anfangstagen bis hin zum dritten aktuellen etwas ruhigeren Output "set my soul on fire" hob sie immer wieder auch von den kommerziellen Veröffentlichungen ab. Dann kam Anfang des Jahres die Meldung, dass sich diese hoffnungsvolle Band auflöst und mit ihrer dritten CD und einem letzten Konzert von der Musikwelt verabschiedet. Ein paar Hintergründe und wie und ob es weitergeht mit den Bandmitgliedern, erfahrt ihr in dem folgenden Interview mit Timo. (eller) Was war letztendlich der Hauptgrund für den Entschluss, dass ihr eure Band auflöst? Die Gründe dafür könnt ihr alle natürlich ausführlich auf unserer Page www.worldwidesadness.de nachlesen! Allerdings kann ich ganz allgemein sagen, dass einfach die Luft raus war! Nachdem Wolfgang und Jörg zum Studieren nach Leipzig sind, haben sich alle Fünfe wie von Geisterhand auseinanderentwickelt. Kurz davor war ich schon bei der Coverband Crossfire (www.crossfire-web.de) als Sänger eingestiegen, die für mich schnell einen ersten Ersatz für die fehlenden Proben bedeuteten. Während Alex und Helmuth sich ebenfalls zunehmender ins Privatleben zurückzogen, stellte sich nach verdammt kurzer Zeit heraus, dass Wolfgang und Jörg ihr Versprechen vom Weitererhalt der Band nicht halten konnten. Es wurde nicht geprobt, nur selten tauchten die Jungs in der Heimat auf. Parallel dazu zeigten sich wir Zuhausegeblieben immer mehr frustriert von dieser Situation, da auch lange Gespräche und Versuche, die Beiden zum öfter kommen zu bewegen, nichts brachten. Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll und wollte eine endgültige Entscheidung, ob das Weitermachen lohne oder nicht. Dabei stellte sich heraus, dass aus den fünf eisernen Kumpels fünf recht unterschiedliche Personen mit ebenso unterschiedlichen Wertvorstellungen geworden waren. Der Ernst des Lebens hatte uns eingeholt, wir waren nicht mehr dieselben. Es war das Beste, jetzt aufzuhören. Wie geht es nun mit dir und den anderen weiter? Ich werde nach wie vor bei Crossfire aktiv sein. Der Sänger-Job macht mir von je her eh am meisten Spaß. Auch wenn Covern was völlig anderes ist, hat die neue Band auf mich auch einen neuen Reiz. Alex und Wolfgang versuchen sich, soweit ich weiß, auch an neuen Projekten. Helm und Jörg machen vorerst noch nix. Warum hat euer neues Werk "nur" 5 Tracks? War das von Anfang an so geplant? Wir wollten nur eine Mini-CD aufnehmen. Es sollten nur absolute Brecher auf der "Neuen" enthalten sein. Außerdem sollte die CD ein Promo-Teil für Plattenfirmen sein und ein kleines Schmankerl für die Fans. Daher auch der billige Verkaufspreis von 10 DM. Warum gibt es weniger den rauhen Gesang als auf "Celebrate..."? Einerseits haben wir uns in der letzten Zeit immer mehr weg von den richtig harten hin zu melodischen Klängen bewegt. War Geschmacksache, wir standen mehr auf andere Bands, als zur Anfangszeit. Andererseits hatte Wolfgang immer weniger Lust zu singen. Er hat sich beim Singen noch nie so richtig wohl gefühlt und das wurde immer schlimmer. Ein weitere Grund ist, dass ich mich fast komplett für die Songs auf "Set my soul on fire" verantwortlich zeige und auch Wolfgangs Beiträge mit Gesang versehen hab. Also ist das eigentlich auf meinem Mist gewachsen. Es war allerdings nie ein Thema, warum das jetzt so, und nicht anders klingt. Mit den Songs und auch dem Gesang konnte sich jeder identifitzieren, also keine Frage mehr, ob noch rauherer Gesang oder nicht! Was war das für ein Gefühl bei eurem Abschiedskonzert vor ein paar Wochen und wie war die Stimmung dort? Ein seltsames Gefühl. Normalerweise treten lokale Bands, wie wir, nicht mit einem Abschiedskonzert ab, sondern versinken sang- und klanglos. Die Stimmung war allerdings klasse! Wir wurden nochmal richtig abgefeiert, Kumpels und Weggefährten der Anfangstage waren erschienen und machten mit. Der bittere Nachgeschmack war dann, dass der ein oder andere sich mit der - zugegeben etwas übertriebenen - Art so manches Fans gar nicht identifizieren konnte und so manche überschwengliche Aktion eines Fans als Beleidigung empfand. Mir hat auch nicht alles gepasst, die Sprüche danach passten aber nicht ganz in mein Bild vom Publikum, das ein Recht auf gute Unterhaltung hat. Vor allem, wenn's das letzte Mal ist. Während ich mich freute, dass nochmal jeder alles gab und mir in der Rolle gefiel, die Leute zu unterhalten, verstand das nicht jeder von uns. Im Nachhinein zeigte sich dann, dass wir uns auch als Live-Musiker verändert hatten. Von eurer Webseite ausgehend wurde eine Suchmaschiene für Gig-Locations ins Leben gerufen. Kannst du uns die Hintergründe dafür noch ein wenig näher bringen und gleichzeitig etwas Werbung dafür machen? Keine Ahnung! Da musst du Wolfgang fragen! Wird eure Webseite, die ja sehr informativ ist, was die "Szene" betrifft, noch weiter geführt? Hierzu müsstest du ebenfalls Wolfgang kontaktieren, der sich für unseren Internetauftritt verantwortlich zeigt. Die Site wird es mit Sicherheit noch länger geben, schließlich stellt sie auch für Wolfgang eine Referenz seines Schaffens dar. Möchtest du noch ein paar (letzte) Worte an unsere Leser loswerden? Es ist mir persönlich sehr schwer gefallen, Abschied zu nehmen. Vor allem, weil wir von einigen Leuten wie echte Superstars verehrt wurden. Es gab Fans, die unsere Musik förmlich in sich aufsogen und unseren Spirit verstanden haben. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl. Ich habe auch sehr lange gebraucht, um mich aufzuraffen diese Fragen zu beantworten, weil so einiges nicht ganz sauber gelaufen ist und ich manchmal noch ziemlich sauer über die ein oder andere Episode bin. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich etwas zu viel Erwartungen in den ein oder anderen Bandkollegen gesetzt habe. Ich werde mir jedenfalls die Leute sehr genau aussuchen, mit denen ich wieder mal eigene Musik machen werde, da ich keine Lust auf 08/15-Handhabe der mir sehr wichtigen Musik habe. Schade! Wir hatte tolle Zeiten! Erwachsenwerden ist furchtbar hart! Danke für die tolle Jugend und die damit verbundenen Gefühle, die ihr uns verschafft habt! |