Grind gehört zu Core wie der Schlagerscheiß davor... |
Excrementory Grindfuckers (Schlager/Grindcore) Kaum ein Schlager oder ein erfolgreicher Pop und Metalsong scheint vor den Excrementory Grindfuckers sicher. Alles, was ihnne vor die Nase kommt, wird schön durch den Kakao (oder Schlamm) gezogen. Und dass die Excrementory Grindfuckers nicht nur beim Musikmachen viel Spaß in den Backen haben, sondern auch beim Interview um entsprechende Worte nicht verlegen sind, lest ihr weiter unten. Und merke, wer blöd fragt, bekommt auch schon mal blöde Antworten, so wie ich :-) www.excrementory.de (eller) Review lesen Wie ist die Band entstanden? Die übliche Idee im überalkoholisierten Zustand, die zu unserem Erschrecken Wirklichkeit geworden ist? Oder steckt da doch ein Plan dahinter? Him: Der Plan war: Fertigmachen, Szeneputzen! Nachdem Rob und ich uns auf einer Fisch-sucht-Fahrrad-Party kennen und lieben gelernt hatten, beschlossen wir kurzerhand, die Liebesbeziehung mittels Grindcore zu festigen und uns ein paar Nachmittage in Rob's Kuschelzimmer zu verbarrikadieren und statt Kinder Grindcore zu machen. Rob: Grindcore machen ist zudem nicht so teuer wie der Unterhalt von Kindern. Fuck the system, unzwar das Rentensystem! Him: Ich begreife ehrlich gesagt nicht, wieso das Gros an verwrackten Auswüchsen einer ohnehin genug pervertierten Gesellschaft ständig davon ausgeht, Lustiges sei nur noch im Zustand physischer Beeinträchtigung zu produzieren... armes Deutschland! Aber gut, um auch die Metaller unter den Lesern in Frieden schlafen zu lassen: Wir haben bei den Recordings gesoffen wie die Russen und haben uns den Grappa sogar beim Erbrechen noch durch die Nase gezogen. Rob: Wo ich das höre kriege ich Durst. Ein Einlauf muß her. Wer gehört alles zur Band und was seid ihr für Leute? Oder ist das nicht weiter erwähnenswert? Rob: Ich bin Rob und mache Musik. War da noch was? Mir fällt grad nix Gescheites ein, das diese Selbstdarstellung in geheuchelter Bescheidenheit erstrahlen lassen würde. Herr Him, übernehmen Sie... sich! Him: Also ich für meinen Teil bin eigentlich ein ganz normaler Typ. Ich kucke immer Big Brother, schaue auch sonst viel RTL und schaue mir gerne die stilvolle Erotik auf der BILD-Titelseite an. Desweiteren bin ich leidenschaftlicher Autofahrer, trinke gerne und viel Alkoholisches, höre auschließlich Metal und möchte in meinem Leben möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen. Dann baue ich mir und meiner Einzelkind-Familie ein Eigenheim und lege mich hernach zum Sterben ab. Ja, doch, das sind noch Werte! Hat Him keine Angst, mit den Gothic Rocker aus Finnland um Frontmann Ville Vallo verwechselt zu werden? Him: Blablabla. Rob: Hossa! Eure CD "Fertigmachen, Szeneputzen" zieht so manch bekannte Songs durch den Grindcore-Sumpf, die vor allem ältere Semester gut kennen dürften. Was hat euch an den Stücken gereizt? Him: Zunächst mal: Wo genau hörst Du da Grindcore? Rob: Merke: nicht überall wo Grind draufsteht ist Grindcore drin. Oder sind etwa Tomaten im Ketchup? Eben. Him: Gereizt hat uns an den Stücken vor allem die monumentale, hypnotische Kraft der Melodien, die schon Karl Moik zu dem machten, was das Duracell-Häschen alt aussehen lässt: Unsterblich. - Ach, was weiß denn ich, warum ausgerechnet die paar Songs da. EIgentlich haben wir fast jeden Schlager zerfotzt, der uns gerade unter die Nägel kam. Großen Ausschuß hatten wir da ehrlich gesagt nie. Wie würdet ihr euren Musikstil nennen, wenn er für euch nichts mit Grindcore zu tun hat? Him: Stil? Was für'n Stil? Findest Du etwa, unsere Musik hätte Stil? Ich jedenfalls kann nichts dergleichen erkennen. Und naja, mit Grindcore zu tun hat er schon, das habe ich nicht bestritten: Nämlich das hohle Gebrülle, das uninteressanten Blastbeat-Gekloppe und Stakkatoriffs. Aber lassen wir es bei Knuspercore. Oder Knabencore. Ist ja eigentlich auch wumpe, oder? Bei über 70 Tracks auf einer CD ist das sicher schwierig, aber gibt's einen/mehrere Song(s), den/die ihr für besonders gelungen haltet? Him: Ja. Rob: Nö, alle Songs sind großartig, vor allem Track 74. Upps, ich wollte eigentlich keinen Song hervorheben. Vorletzte Bemerkung bitte ignorieren. Andere Bands gelangen mit Coverstücken ohne Probleme in die Charts. Warum wird es voraussichtlich bei euch nicht mit einem Auftritt bei "Top Of The Pops" klappen (das prognostoziere ich jetzt einfach mal)? Him: Weil wir uns nicht dem bösen Kommerz anbiedern werden. Wir werden immer true Underground sein und der Szene treu bleiben! Hugh! Top Of The Pops ist doch schon ziemlich Kommerz, und würde uns die Szene, auf die wir so viel Wert legen, wohl nie verzeihen. Auch Anfragen von Labels haben wir meterweise ausgeschlagen. Aber von dem Geld, was wir mit unseren streng limitierten T-Shirts verdient haben, hab ich mir erstmal 'nen vergoldetes Furzkissen gegönnt. Rob: Wir verdienen derweil unser Brot mit dem Durchnummerieren streng limiterter Nebelmacht-Bootlegs. Apropos, was macht denn euer True Black Metal-Baby NEBELMACHT? Werdet ihr damit auch weiterhin die Welt und Magazine nerven, um euch über die Reaktionen der Zines und Bands/Labels zu wundern? ;-) Him: Nebelmacht sind kaputt. Mit dem Coming Out hat sich der Gag erschöpft. Sobald jetzt jemand Nebelmacht hört, ist es nicht mehr ganz unwahrscheinlich, dass er den Kontext kennt - und wo ist dann der Gag? (Anm. mehr dazu auf www.excrementory.de) Wie waren bislang die Reaktionen seitens Fans und Presse auf die CD? Him: Ich kann nicht lesen. Rob: Ich schon, aber ich tun mich schwer mit deutsch Sprache. Abgesehen davon: "Arschbombe des Monats" im RockHard wäre 'ne erstrebenswerte Referenz. Bislang sind die Leute zufrieden, vielleicht auch, weil man eh nichts von uns erwartet hat. Als "Selling Point" heisst es, Him kann sehr gut stricken. Wann gibt's erste selbstgestrickte Merchandise-Artikel? Him: Sobald wir ein paar Frauen finden, die für mich dafür mein Studium, den Versand von verkackten CDs und meinen Job als Toilettenfrau im Zementwerk übernehmen. Was findet ihr geil an Grindcore und warum sollte man Grindcore hören? Him: Ich für meinen Teil mag Grindcore nicht wirklich. Ich habe mir neulich, weil ich mir eingebildet habe, bei dem Bandnamen müsste man wenigstens eine Grindcore-Band im Regal stehen haben, die "Agoraphobic Nosebleed" gekauft - und war negativ überrascht. Nicht nur, dass sie unseren ehrgeizigen Rekord von 99 Tracks in den Schatten gestellt haben (100 Tracks dank Minusbereich vor dem ersten Track!), sondern die sind musikalisch ja nun wirklich der letzte Bockmist. Naja, aber solange alle glauben, wir machen Grindcore, muss ich wohl auch weiter behaupten, dass ich das Regal voller Rompeprop, Waco Jesus, Libido Airbag, Cock & Ball Torture und Anal Cunt habe. Also ja, ich bin ein großer Freund von Grindcore. Rob: Es gibt auch geilen Grind, die "Helvete" von Nasum haut mich jedes mal aus den Socken. Aber 90% des Grindcorebereichs ist belanglose Scheiße, wobei ich nicht davon ausgehe, dass wir zu den erlesenen 10% gehören. Was mögt ihr persönlich noch, außer Schlager und Grindcore? Him: Ich mag kein Grindcore. Ansonsten mag ich noch Daniel Küblböck und Alexander Klaws. Aber nur die alten Sachen. Die neuen sind mir zu kommerziell. Rob: Ich mag Reis zum Hackbraten. Kann man euch mal live erleben dieses Jahr? Him: Vermutlich ja nein doch. Rob: Wird man sehn. Vielleicht klappt's im Juni mit Braunschweig- Wollt ihr noch mehr Cover-Stücke veröffentlichen oder war dies ein einmaliges Experiment? Him: Wenn, dann ein zweimaliges. Schließlich gibt es ja noch das Debüt-Album (leider nur als CD-R) namens "Guts, Gore & Grind". Also ein bisschen mehr Recherche-Freude, meine Herren! Immerhin sind wir die Grindfuckers und mittlerweile Superstars, die aber ganz natürlich und auf dem Teppich geblieben sind. Achso, wie war die Frage? Experiment? Ja, vielleicht. Die Grindfuckers sind 'nen Spaßprojekt. Wenn wir mal wieder Spaß dran haben sollten, was aufzunehmen, dann wird uns nix dran hindern. Wenn nicht dann nicht. Komisch, dass ausgerechnet das jetzt die einzige ernsthafte Antwort im ganzen Inti war... hm. O.k., ertappt, dass ihr schon ein Album in der Richtung draussen habt, habe ich glatt übersehen. Aber wo kann man denn euer aktuelles (und auch das alte) überall bekommen? Nur über die Homepage oder gibt's die auch bei Mailordern? Him: Nö, das wär zu stressig, noch mit jedem und überall irgendwelche Knebel-Verträge abzuschließen. Hey Mann, wir sind 'nen popeliges Demo-Projekt. Den Mist gibt's bei uns per Homepage und - exklusiv, höhö! - bei Hot Shot Records in der Nordmannpassage in Hannover. Für Portosparfüchse, jawoll! Him: Vielen Dank für die Möglichkeit zur öffentlichen Selbstprostitution. Was tut man nicht alles als Star, um berühmt zu bleiben. Rob: ...wenn man es denn wäre. Ich grüß an dieser Stelle noch meinen Steuerberater: Hallo Bomme, ich bin hier! |