Extrabreit Drummer Rolf Möller stand vor dem ersten "Rock meets Classic" Konzert im Iserlohner Stadtheater für ein paar Fragen zur Verfügung. www.die-breiten.de (ludger)
Rock meets Classic. Was erwartest Du von den zwei Konzerten? |
Rolf Möller: "Die ganze Sache ist für uns auch ein großes Abenteuer. Wir haben jetzt die Proben mitsamt der Generalprobe hinter uns gebracht uns es lief schon fast zu gut. Ich glaube, es ist eine phantastische Angelegenheit. Die Elemente, die hier vereint werden, gehören ja eigentlich nicht zusammen. Rock und Classic, das geht eigentlich gar nicht, glaubt man. Aber gerade das machte und macht es so spannend. Wir sind ja nun mal eine Band, die im Rockbereich arbeitet und nun in einer derartigen Atmosphäre zu spielen, das ist schon toll.
Der Klangkörper Orchester macht regelrecht Gänsehaut. Es ist imposant, wenn Du eine Nummer seit Jahren spielst und plötzlich ganz neu arrangiert hörst. Das ist beeindruckend. Dirigent Antony Hermus war selbst Feuer und Flamme von dieser ganzen Idee. Er machte es uns aber auch leicht, denn er öffnet sich für Vorschläge. Eine hervorragende Zusammenarbeit."
Wie kam es zum Kontakt und zum Engagement? |
Rolf Möller: "Die Anfrage kam vom Chef des Theaters Hagen, Diethelm Hoffmann. Die Idee wurde vor etwa einem Jahr geboren, nachdem in Iserlohn die Veranstaltung erstmalig gelaufen war. Wir wurden gefragt, ob wir uns ein solches Arrangement vorstellen könnten. Da haben wir uns natürlich selbst mal erst einmal gefragt, wie das funktionieren kann und sollte. Wir kamen dann aber relativ schnell zu dem Ergebnis, dass das Ganze sehr wohl zu realisieren sein könnte, wenn unsere Stücke von einem Fachmann neu arrangiert werden. Wir haben die Lieder ausgesucht und diese dann weiter gegeben. Und gerade das neue formen, die Abstimmung, der Stücke ist die große Kunst. Ich glaube aber, dass es sehr gut gelungen ist."
Wie schwer fällt es Dir als Drummer, Dich zurück zu halten? |
Rolf Möller: "Sehr schwer. Das ist eine ganz neue Erkenntnis, nicht nur für mich, für uns alle. Mit Extrabreit spielen wir doch immer volles Brett, voller Einsatz. Das geht hier natürlich nicht. Das ist eine neue, aber gute Erfahrung für uns. Wir haben in unserem Übungsraum mal erst selbst geprobt und haben gemerkt, wir müssen immer weiter herunter, damit dieser riesige Klangkörper nicht untergeht. Ich kann laut und leise spielen, aber das ist bei einem Cellisten im Orchester natürlich etwas anderes. Da ist bei der Lautstärke eigentlich nichts zu machen. Aber ich glaube, wir haben das Ganze ganz gut geschafft.
Aber Du kannst mir glauben: Ich habe noch nie so leise gespielt, wie heute Abend. Wir spielen mit Knopf im Ohr, wie im Studio. Dadurch hört man alles ganz anders und beginnt, sich selbst viel mehr zu kontrollieren und auf die anderen zu achten. Das ist ein ganz anderer Höreindruck. Man bemüht sich, sehr, sehr genau zu spielen. Das machen wir sonst zwar auch, aber hier ist alles noch einen Tick präziser. Das ist aber auch eine tolle Schulung für die Zukunft, wenn man wieder mehr auf die anderen hört und achtet. Äußerste Disziplin ist gefragt und es diszipliniert einen selbst."
Wie schwierig waren die Proben? |
Rolf Möller: "Die waren unheimlich leicht und locker, was ich so nicht gedacht hätte, ich denke, keiner von uns. Wir hatten großen Respekt vor den Musikern. Immerhin haben die alle eine musikalische Ausbildung durchlaufen. Doch wir waren überrascht, dass diese uns mit gleichem Respekt begegneten. Das Ensemble freute sich genauso auf dieses Projekt, wie wir. Und das waren die besten Voraussetzungen."
Beide Konzerte sind ausverkauft. Gibt es eine Wiederholung? |
Rolf Möller: "Schau, wir müssen erst einmal die beiden Abende spielen und zu Ende bringen. Aber, so viel kann ich verraten, beide Seiten sind sehr interessiert an der Sache. Es gibt da ein paar Überlegungen, vielleicht einmal an einem anderen Ort gemeinsam zu spielen u.s.w. Aber es nichts so konkret, dass man schon etwas genaueres sagen könnte."
Wird eine CD mitgeschnitten? |
Rolf Möller: "Jetzt noch nicht. Vielleicht später, wenn es weitere so gelagerte Auftritte geben sollte. Wir werden uns in einiger Zeit zusammen setzen und ein Resümee ziehen. Die Publikumsresonanz ist ja auch immens wichtig. Wir wissen zwar, dass es jetzt voll ist, aber wir wissen noch nicht, wie die Leute reagieren. Das ist ja auch noch sehr spannend. Wir stecken mit dieser Sache in den Kinderschuhen. Wir werden sehen.
Nur grundsätzlich ist das heute und Morgen mal erst eine tolle Nummer und wir versuchen, dies auch nach außen zu transportieren. Wir freuen uns riesig auf gleich. Bei allen ist eine nicht gekannte Spannung aufgekommen. So ein Orchester ist aber ja auch etwas besonderes. Das ist etwas großartiges und teilweise kommen einem selbst die Tränen in die Augen, wenn man ungefähr 60 Musiker derart abgestimmt aufeinander hört."
|