ROCKHARZ OPEN AIR :: Die Mischung macht's!


Interview mit Thorsten "BUDDY" Kohlrausch
Das beste Open Air im südniedersächsischen Raum für harte Mucke öffnet vom 17. bis 19.07.2008 die Pforten und lädt ein zum gemeinsamen Abhotten und Feiern. Trotz des picke-packe-vollen Terminkalenders hatten wir die Gelegenheit, dem Organisator Torsten "Buddy" Kohlrausch einige Fragen zu stellen und können uns so schon mal auf das Open Air einstimmen! www.rockharz.com (chris)



Ihr feiert dieses Jahr ein kleines Jubiläum: 15 Jahre RockHarz!!! Hättest du das vor 15 Jahren gedacht, dass es euch heute noch geben wird?
Vor 15 Jahren war ich ja noch gar nicht dabei. Ich bin seit 1998 involviert. Aber sicherlich kann ich für die damaligen Organisatoren sagen, dass sie schon etwas mit Nachhaltigkeit geplant haben... jedoch: wer plant schon 15 Jahre im Voraus?




Hast du damals geglaubt, dass das RockHarz mal so groß wird?
Eigentlich nicht. Das hat sich einfach so ergeben. Richtig gewachsen ist es ja erst seit 3 oder 4 Jahren... seitdem sich quasi jemand hauptberuflich um das Festival kümmert. Dieses Wachstum ist auch nötig, denn wenn man so etwas wirtschaftlich betreiben will, muss man einfach mit anderen Veranstaltungen Schritt halten können. Und Schritt zu halten kostet meist eine Menge Geld.




Was ist deine Aufgabe beim RockHarz?
Die Gesamtorganisation. Das heißt also alles von den Band- und Mietverträgen bis zur Toilettenpapierbestellung...




Wie weit ist es mit dem Printmagazin, das mal angesprochen war und die RockHarz-Geschichte aufarbeiten soll?
Es wird auf ca. 10 Seiten in das Festival-Programmheft integriert. Ein eigenes Printmagazin ließ sich leider nicht finanzieren...




Werden für die Aufarbeitung der ROCKHARZ-Geschichte Gastbeiträge von euren Besuchern benötigt? Dann kannst du einen Aufruf starten!
Ja. Wäre natürlich toll, einige Stories zu bekommen. Das ganze kann an info@rockharz.com geschickt werden.




Was waren die "ganz großen Momente", die Meilensteine in der RockHarz-Geschichte?
Ich mach das mal an Auftritten fest, obwohl ich jetzt bestimmt eine Menge vergesse. Für mich war ein großer Moment der Auftritt der Reiter in 2002. Es goss in Strömen, es stürmte und im Licht der Bühne wogten die Bäume am damaligen Festivalgelände hin und her. Die Reiter ließen sich aber nicht beirren und begeisterten die Fans derartig, dass keiner den Platz verließ. Das war großartig. Auch der Auftritt von Knorkator in 2003 war ein großer Moment. Da konnte man von der am Gelände vorbeiführenden Straße aus auf das Gelände blicken, sah tausende gereckter Fäuste und das erste Mal habe ich wahrgenommen, dass wir da ein "richtiges" Festival geschaffen haben. Das war schon geil.




Ich würde sagen, dass das diesjährige Line-Up das abwechslungsreichste der Geschichte ist. Wer sind deine persönlichen Favoriten auf dem Billing?
Da muss ich Dir Recht geben. Wir legen eigentlich immer viel Wert auf Abwechslung, aber in diesem Jahr ist denke ich wirklich für jeden etwas dabei. Vielleicht ist die Thrash-Abteilung zahlenmäßig etwas kürzer gekommen als sonst, aber mit Sodom haben wir natürlich einen dicken Fisch an der Angel.
Ich freue mich auf alle Bands, werde aber wie immer fast nichts von den Auftritten mitbekommen. Naja, ich schau mir dann die Filmaufnahmen an... ;o)





Siehst du die große Bandbreite an Bands, Stilen und Sounds als Chance oder Risiko?
Ein Risiko ist so ein Festival immer. Es gibt immer wieder Beispiele von Festivals, die über die Wupper gegangen sind... Das ist natürlich ein Fiasko für den Veranstalter. Wir sprechen mit Absicht ein weitgestreutes Publikum an, um uns nicht total von einer Musikrichtung abhängig zu machen. Wenn wir uns auf eine Richtung spezialisieren würden, würden wir Gefahr laufen, mal nicht so attraktive Headliner zu bekommen, die einen den Platz füllen... Wir merken so schon, dass die Luft immer dünner wird, um wirklich zugkräftige Bands zu bekommen. Da muss es dann die Mischung machen...




Inwieweit wird sich die Organisation ändern, da es im letzten Jahr auf dem neuen Gelände nicht ganz hundertprozentig gelaufen war (Ihr habt kurz nach dem 2007er Open Air auf der Homepage die Sachen angesprochen, die nicht so gelungen waren)?
Die Hauptsache ist, dass wir jetzt einen zusammenhängenden Campingplatz haben, der von einer professionellen Crew betreut wird. Wir mussten uns auch komplett auf das neue Gelände umstellen, dann das Wetter... aber wir schauen jetzt nach vorne. Wir konnten fast alle Dinge umsetzen, die uns von den Besuchern nahe gelegt wurden: zusammenhängende Campingfläche, ein Duschcamp, eine Info-Area mit Bildschirm, wo beispielweise über Veränderungen in der Running Order oder ähnliches informiert wird; dann organisierte Autogrammstunden, internationaler Ticktservice, englische Infos auf der Internetseite und und und. Natürlich nicht zu vergessen unser Bonus-Party-Tag am Donnerstag mit Torfrock, Dimple Minds u.v.a.




Wo siehst du den Unterschied zu den anderen Festivals, was macht das RockHarz in deinen Augen einzigartig?
Ich glaube, es ist die Mischung der Musikstile und die familiäre Atmosphäre bei gleichzeitig hochklassigen Bands. Natürlich ist auch der Preis unseres Festivaltickets sehr besucherfreundlich; denn unter 50 Euro inkl. allem Gedöns wie Parken und Camping findet man nicht viel Vergleichbares.




Du hast mit deiner Band DARK AT DAWN auf dem 2007er RockHarz euer letztes Konzert gespielt! Was war das für ein Gefühl?
Im Prinzip ist es total bescheuert, wenn man als Organisator auf seinem eigenen Festival spielt. Eigentlich hat man dafür nämlich keine Zeit. Deswegen ist der Auftritt einfach so an mir vorbeigerauscht... Realisiert habe ich erst hinterher; dass es der letzte war... Eigentlich doof... müsste man noch mal machen :o))




Wirst du als Musiker weitermachen und gibt es schon spruchreife Pläne???
Momentan bin ich beruflich und familiär so eingebunden, dass ich schlicht keine Zeit habe. Ich hätte aber schon Lust, wieder was zu machen... spruchreif ist derzeit allerdings noch nichts.




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