FAUN :: Die Leute mögen außergewöhnliche Konzertorte
Stil: Pagan Folk
Bandmitglieder: Oliver s. Tyr (Vocals, irish bouzouki, nyckelharpa, mandocello, celtic harp, saz, tar, guitar & various lutes), Fiona Rüggeberg (Vocals, bagpipes, rebab, recorders, fujara, seljefloit, harmonium, chalmeux & pommer), Sandra Elflein (Vocals, violin, hurdy-gurdy & recorders), Rüdiger Maul (Darabouka, davul, bendir, tamborello, riq, berimbao & diverse percussion instruments), Niel Mitra (Computer sampler & synthesizer)


Interview vor dem Konzert in der Bochumer Christuskirche mit Oliver Pade. (ludger)
www.myspace.com/paganfolk




Bochum Christuskirche. Ist ein Kirchenkonzert etwas besonderes?
Ja natürlich ist es etwas besonderes als Band, in einer Kirche als Location zu spielen. Die Leute mögen außergewöhnliche Orte mit einer gewissen Spiritualität. Alle Kirchen, in denen wir bisher auf dieser Tour gespielt haben, waren ganz toll. Die Peterskirche in Leipzig steht da im Moment ganz oben auf der Liste. Eine besondere Atmosphäre und Akustik haben sie aber alle.




Wie erklärst du Nachfragenden eure stilistische Richtung Pagan-Folk?
Das ist immer das größte Problem. Wir möchten da nicht in irgendeine Schublade gesteckt werden, daher haben wir den Begriff aus der Taufe gehoben. Das passt zu uns besser als Mittelalterrock oder so. Wir möchten uns so auch ein Stück weit die Freiheit bewahren, neue Sachen einfließen zu lassen und auf diese Weise nicht unbedingt nur eine Nische bedienen.




Das ist ein guter Brückenschlag zur nächsten Frage: Ist es eine Bürde oder ein Vorteil in keine Schublade zu passen?
Am Anfang war es ein Riesennachteil. Viele verfallen dem Herdentrieb. Grundsätzlich möchte natürlich jeder eine starke Herde. Aber aufgrund unserer Hartnäckigkeit haben wir inzwischen einen Vorteil dadurch. Es war aber sicher nicht der einfachste Weg, wenn du kein Klischee bedienen willst und im Grunde keinen Etat hast. Das Schöne ist, dass wir dadurch nun ein sehr gemischtes Publikum haben. Du wirst heute Leute aus allen Szenen sehen: Gothic, Mittelalter, Hippies, Jugendliche und solche, die einfach nur musikalisch offen sind.




Bei einem Konzert in einer Kirche darf natürlich eine Frage nicht fehlen: Wie gläubig bist du selbst?
Bei einer Skala von eins bis zehn bin ich auf jeden Fall bei den oberen Zahlen. Der Glaube verbindet doch letztlich uns alle, zumindest der Hang zur Wahrheitsfindung und Spiritualität. Das ist, glaube ich, auch der Erfolg von Faun: Wir haben ein Mittel gefunden, das entsprechend auszudrücken. Es ist ein Phänomen der heutigen Zeit. Es gibt da ein Vakuum. Das Christentum schein auf Dauer ausgedient zu haben. Junge Leute suchen eine Nische. Wir drücken uns ganz bewusst keinen Stempel auf die Stirn. Wir besinnen uns viel der Natur und den Wurzeln, die man hat.




Wie würdest du die Entwicklung der Band bezeichnen?
Erfreulich. Am Anfang spielten wir auf Märkten die rein akustischen Sachen. Die erste CD war dann düster und still. Inzwischen spielen wir, wie hier, gerne mal ganz ruhig, dann aber auch wieder auf einem Rockfestival, zur Zeit auch viel im Ausland. Wir hätten die Entwicklung, wie sich momentan gestaltet, so nie erwartet.




Wie sehr schmerzt der Verlust von Elisabeth Pawelke?
Eigentlich inzwischen gar nicht mehr, weil wir einen sehr guten Ersatz gefunden haben. Sie geht inzwischen ihren Weg und wir unseren. Die musikalische Ausrichtung der Band hat sich dadurch noch einmal verändert. Wir haben uns unserer Anfänge neu besonnen. Von daher ist ein solcher Verlust auch immer ein Neuanfang.




Du kommst aus der gleichen Gemeinde wie Ernst Horn. Kennt ihr euch?
Ja. Es gibt da eine Eisdiele, wo wir uns häufiger treffen. Die Gegend um München ist ja ganz vorn in der Szene, auch Richtung Mittelalter wie Schandmaul, Deine Lakaien usw. Ich treffe ihn wie gesagt häufiger, er ist ein netter umgänglicher Mensch.




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