Interview mit Kay Lutter (Die Lutter), IN EXTREMO, vor dem Konzert am 20.05.2009 im Bochumer Ruhrcongress. (ludger)
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Die letzte DVD, die wir in Köln mitgeschnitten haben. Der Titel lag wegen Michael auf der Hand. Es war ein spontaner Gedanke. Erst hinterher fiel uns auf, dass die letzte CD "Sängerkrieg" der Spree angegliedert war. Dort hat Michael lange gewohnt. Jetzt wohnt er in der Nähe von Köln. Daher passt das ganz gut.
Nicht schlecht. Fällt mir aber weiter nichts zu ein, außer, dass wir dort schon mal gespielt haben. Ich habe keinen Bezug zu Bochum, was aber nicht böse gemeint ist.
Ist unsere Heimat gewesen. Großteil der Sozialisierung genossen. Wiederhaben will sie wohl keiner. Jedenfalls von uns nicht. Wenn es für Künstler nicht so schwierig gewesen wäre, hätten sich viele nicht kennen gelernt.
Kommt bei und innerhalb der Band nicht vor. Wahrscheinlich sind wir deshalb auch so lange zusammen. Wir teilen beispielsweise von Anfang an alles durch sieben. Wirklich alles.
Da könnten wir an die DDR anschließen. Für mich war Freiheit immer Reisefreiheit und musikalische Freiheit, ohne dass dies so eine Wertung hat. Das zu tun, was man möchte, ist für unseren Job überlebenswichtig.
Da fällt mir als erstes unsere lange Unfallgeschichte ein. Michael hatte zwei mal einen Feuerunfall. Ein Gitarrist ist ausgestiegen, weil er krank war. Ich hatte Krebs. Vier mal standen wir kurz vor der Auflösung. Aber das zeigt auch, wie stabil die Band ist. Sie hat das immer aufgefangen.
Das ist schwer zu sagen. Wir sind sieben Leute und haben im Grunde alle einen anderen Musikgeschmack. Das macht vieles aus. Wir werfen alles in einen großen Topf, alle Einflüsse, und versuchen daraus etwas zu machen. Das macht die typische Art von IN ERXTREMO aus. Das ist quasi der kleinste gemeinsame Nenner. TEA Party, das ist eine der wenigen Bands, wo jeder sagt, dass man so Musik machen will. Die mixen auch viele Stile, wenn auch andere.
Ich finde, die Deutschen machen vieles schlechter als es ist.
Ich habe nie etwas andere gemacht. Das war mein Wunsch seit frühester Kindheit. Wenn man Kinder sieht, vermisst man das heutzutage etwas. Viele sind nicht in der Lage, sich ein Ziel zu setzen und dies stets hartnäckig zu verfolgen.
N wie Nomen est Omen (Der Name ist ein Zeichen) |
Da fällt mir jetzt weiter nichts zu ein.
Gutes Beispiel für die Auswüchse der Globalisierung. Habe gestern noch über Opel gelesen. Das Ganze ist sehr schwierig und man kann ja auch nicht alles verdammen. Ich weiß nicht, was man noch mit Opel macht.
Schöner Laden in dem wir uns wohl fühlen.
Reiner Morgenstern (Der Morgenstern, der inzwischen hinzugekommen ist): Haben dort eine feine DVD aufgenommen. Köln ist für uns quasi ein Heimspiel. Daher auch die DVD an diesem Ort.
Manche Busfahrer.
Reiner Morgenstern: Aber selten. Wir sind eine sehr harmoniebedürftige Band.
Reiner Morgenstern: "Verbal haben wir die alle schon einmal bekommen.
Das hat aber nicht die gleiche Bedeutung.
Eines unserer Lieblingsländer, in dem wir gerne touren und auch relativ erfolgreich sind. Wir wissen auch, ehrlich gesagt, gar nicht, warum das so ist. Andere Länder liegen uns da viel weniger bis gar nicht, wie z.B. Holland. Vielleicht liegt es am anderen Temperament.
Traditionell die Hochburg unserer Szene zu Zeiten der DDR. Damals haben wir dort noch den Blues gespielt. Jede Band spielte und spielt dort sehr gerne, weil es ein sehr dankbares Publikum ist. Das ist es wirklich bis heute geblieben. Michael ist dort geboren. Für uns war es gut.
Ich habe Gott sei Dank einen Job, wo ich mir die Zeit einteilen kann. Das ist ein großer Vorteil als Musiker. Ein Großteil der Band nutzt das zum Reisen.
Finde ich, ehrlich gesagt, eher langweilig, da sie immer absteigen und dann wieder aufsteigen. Darius Wosz war cool, der ist immer mit seinem Trabant zum Training gefahren. Natürlich sehe ich einen Arbeiterverein wie den VFL lieber als die Bayern. Aber sie sind tatsächlich die viel zitierte graue Maus.
Ich war in diesem Jahr schon bei der Religion-Ethik-Wahl in Berlin. Ehrlich gesagt überlege ich mir, ob ich überhaupt gehe. Das macht den Anschein, ich sei politisch nicht interessiert. Aber das stimmt so nicht. Aber wählst du z.B. Grün, gibt es höchsten eine Koalition oder Opposition. Der Politik fehlen charakteristische Köpfe.
Naja, das ist ja keine Tour in dem Sinn. Im Sommer ist das immer so etwas auseinander gerissen. Aber eine ganze Tour im Sommer zu spielen funktioniert nun mal nicht. Es ist schön, wieder sein Instrument zu spielen und an neuen Sachen zu arbeiten. So kommt man dann nach Hause, wartet ein, zwei Tage und trifft sich dann, um an etwas Neuen zu arbeiten. Das geht nach einer Tour nicht. Wenn man da nach Hause kommt, braucht man erst einmal vier Wochen Ruhe.
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