NEGATOR :: Scheiß auf Atmosphäre!
Stil: Black Metal - Review zu "Panzer Metal" lesen
Bandmitglieder: Bandmitglieder: Nachtgarm (v), Finnskald (g), Kliffjard (g), Harlegrim (b), Samebrann (d)


Nach fünf Jahren Wartezeit kredenzen uns NEGATOR einen knallharten Black Metal-Brocken, der eingefleischten Nicht-Black Metal-Hörern wunderbar reingehen dürfte, allerdings auch die Alten Werte in die Jetztzeit transportiert. Grund genug, um bei Nachtgarm mal anzufragen, was war und sein wird. (chris)



Ihr seid beim Amboss-Mag ja keine Unbekannten, aber stell doch die aktuelle Band und euren Werdegang nach der 2005er CD "Die eisernen Verse" kurz vor!
Moin! Aktuell sind wir in folgender Formation unterwegs
Nachtgarm: Vocals
Finnskald: Gitarre
Kliffjård: Gitarre
Harlegrim: Bass
Samebrann: Drums

Nach der Veröffentlichung von "Die eisernen Verse" und der Europa-Tour im Oktober 2005 entschloss sich Trolfbert, die Band zu verlassen und andere musikalische Wege zu gehen. Mit ihm gingen auch Tramheim, Berthelm und Unholz. In Absprache mit Trolfbert entschied ich dann, das Banner von Negator in die Hand zu nehmen und suchte neue Mitstreiter.





Warum hat es fünf Jahre gedauert, bis ihr "Panzer Metal" auf die Menschheit loslassen konntet und warum sind es "nur" 8 Tracks geworden?
Es dauerte 5 Jahre, weil es das musste. Und es wurden "nur" 8 Songs, weil wir mit den Songs alles sagen, was wir zu verkünden haben. Jeder weitere Song hätte der Platte nicht gut getan und hätte konstruiert gewirkt. Und das ist das letzte was wir mit dem Album erreichen wollten.




Inwieweit seid ihr eine Band oder seid ihr eher ein Projekt?
Das kommt auf deine Sichtweise an. Wir selber bezeichnen uns als Band.




Wo liegt der Unterschied / die Entwicklung zwischen den ersten Veröffentlichungen "Old Black" und "Die eisernen Verse" und eurem neuen Werk "Panzer Metal"?
Zum einen gibt es da den markanten Faktor, dass nicht mehr Trolfbert die Songs schreibt, sondern Finnskald und ich. Zum anderen haben Finnskald und ich eine andere Arbeitsweise als Trolfbert sowie einen anderen musikalischen Hintergrund, was sich ganz explizit im Songwriting widerspiegelt.




Wer oder was sind die Einflüsse, die euch und NEGATOR zu dem gemacht haben, was ihr heute seid?
Negator wurden schon immer stark von den frühen 90er Bands beeinflusst, allerdings prägend für die Musik von Negator war immer dieses bestimmte Lebensgefühl, das Black Metal mit sich bringt. Nicht einfach nur Musik... mehr ein Weg.




Häufig bekommt man im Black Metal eher dünnen Sound und klackernde Doublebass als true verkauft, ihr hingegen habt auf "Panzer Metal" einen unglaublich guten, fetten Sound, der euch sicherlich interessant für Metalheads macht, die sonst von den "atmosphärischen" Produktionen abgeschreckt sind. Wollt ihr euch dadurch bewusst abgrenzen und wie wichtig ist euch der Sound?
Sound ist einfach alles! Genau wie Authentizität. Warum sollte ich mir den Arsch aufreißen für ein beschissen klingendes Endprodukt und dann noch vom geneigten Hörer "verlangen", dass er 12-14 Euro dafür bezahlt?! Damit wollen wir uns nicht abgrenzen, sondern einfach nur zeigen, dass Metal, insbesondere Black Metal, so zu klingen hat. Brachial, fett und unbarmherzig...
Scheiß auf "Atmosphäre". Teelichter und Aroma, oder was? Das Album heißt PANZER METAL!




Euer Credo lautet: "Angetreten um Werte zu schaffen, gemacht um unentbehrlich zu sein". Welche Werte wollt ihr der Szene / der Gesellschaft zurückgeben?
Von zurückgeben redet niemand. Es soll nicht vergessen werden, was einst war und was die Szene einst geprägt und ausgemacht hat. Und da rede ich nicht von Brandstiftung, Mord oder dergleichen. Es geht um ehrliche Musik, mit ehrlichen Emotionen. Ein Wertegefühl, dass heute kaum einer mehr kennt, oder kennen will. Es geht immer nur um: Wer ist böser als der nächste? Wer hat die längeren Nieten? Wer hat den miesesten Sound... Alles Bullshit.




Ihr erklärt der Black Metal-Szene den Krieg, was stört euch an der Szene?
Wie eben schon beschrieben. Es gibt nur noch wenige Bands, die authentisch sind. Die können dann auch machen was sie wollen und bleiben authentisch, worum es ja auch geht. Der Rest nervt einfach nur und ist meist auch nicht von Dauer.




Was denkt ihr persönlich über die gehäufte Berichterstattung über den braunen Dreck im Black Metal und wie ist eure Einstellung zu diesem Thema?
Musik sollte unpolitisch sein, egal ob links oder rechts. Die quatschen eh alle den gleichen Müll! Und ich denke, dass man ein Thema auch totreden kann, bzw. durch ewige Thematisierung auch am Leben halten kann. Nichts sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen, als es verdient.




Werden die Texte im Booklet abgedruckt sein oder ist das eher nicht euer Ding? Wie wichtig sind euch die Texte?
Die Texte werden abgedruckt sein und natürlich tragen sie ihren Teil zu dem Album bei, aber mehr als weiteres, durch meine Stimme vertontes, Klanginstrument. Ich habe diesmal verstärkt versucht, wenig Spielraum für Interpretationen zu lassen. Klare Ansagen. Punkt.




Mir persönlich gefällt die deutsche Sprache in Verbindung mit eurem rasenden Black Metal sehr gut. Wonach entscheidet ihr, ob ihr die Texte auf Deutsch oder Englisch singt?
Wir treffen diese Entscheidung immer nach dem Klang der Wörter. Was passt und besser klingt wird genommen. Entsprechend der Thematik, die der Text behandelt.




Wird es neben den Festival-Gigs irgendwann eine Tour von euch geben?
Das hoffen wir doch stark, jetzt wo wir wieder Live-Tauglich sind! Wer uns buchen möchte, soll sich bei unserem Management unter info@tth-consulting melden!




Welche fünf Black Metal-Alben würdest du jedem empfehlen, der sich mit dem Genre befassen möchte?
Ganz klar
Emperor: In The Nightside Eclipse
Immortal: Pure Holocaust
Mayhem: De Mysteriis Dom Sathanas
Marduk: Those Of The Unlight
Dissection: Storm Of The Lights Bane





Wollt ihr noch einen würdigen Abschluss für das Interview formulieren?
Macht euch bereit für Panzer Metal. Gefangene werden nicht gemacht!




Das glaube ich nach dem Genuss von "Panzer Metal" gerne. Checkt die Webseite www.negator666.de für Tourdaten und weitere Infos. (chris)




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