THE CURE
Köln, Top Of The Pops (TV-Aufzeichnung) (15.11.)

Tja, entgegen allen Erwartungen (auch meinen eigenen) habe ich mich tatsächlich dazu durchgerungen, einen Abstecher in die Welt der bunt geschmückten Popmusik zu unternehmen. Aber ich hatte einen guten Grund: THE CURE.
Wer hätte schon gedacht, daß die alten Herren um Robert Smith sich tatsächlich noch einmal herablassen, bei einer durchaus peinlichen Sendung wie "Top of the Pops" (und das sind jetzt nicht mehr nur Vorurteile, jetzt weiß ich, dass die Sendung peinlich ist) aufzutreten. Doch meine Angst, daß ich mich nach meinem Besuch bei TOTP in den heimischen dunklen Gefilden nicht mehr sehen lassen könnte, war wie weggeblasen, als man auf dem Weg Richtung Köln an der Tankstelle den ersten Cure-Fans begegnete (Wir sind nicht allein!!). Vor dem Studio angelangt, hatte ich auch nicht das Gefühl, gleich in einem Haufen kreischender Teenie-Groupies zu stehen, da man nur auf alt bekannte Gesichter treuer Cure-Anhänger stieß.
Drinnen sah es dann doch ein bißchen anders aus, als man es sich vielleicht vorgestellt hätte, in einem Wort: es war winzig. Die ca. 30 angereisten Cure-Fans steuerten intuitiv auf die Richtige der drei Bühnen los und konnten es kaum fassen, dass wirklich überhaupt keine Distanz zwischen Publikum und Bühne bestand. Dann ging es auch gleich los und ich darf behaupten, dass nicht nur mir die Aufregung anzumerken war (schließlich wartet man normalerweise stundenlang vor riesengroßen, ausverkauften Hallen, um sich dann mit Mühe nach vorne zu kämpfen und ist trotzdem noch 10 Meter weit weg von der Bühne und hier mußte man aufpassen, dass man nicht auf Grund weicher Knie auf die Bühne drauf fiel!).The Cure kamen auf die Bühne. Sie schnappten sich die bereitgestellten Instrumente und warteten, dass die beiden dauergrinsenden Moderatoren Ole Tillmann und Olli P. ( wie kann man sein Kind eigentlich "Ole" nennen?) sie ankündigten. Weil die aber pro Band ca. 3 Versuche brauchtens bis sie ihren dermaßen künstlich klingenden, mit kleinen Schenkelklopfern gespickten Text richtig aufgesagt hatten, spielte Gitarrist Perry erstmal ein paar Töne von " A Forest", während Robert himself mit uns (dem Publikum) über die Moderatoren lästerte. Als Oles Frage, ob Robert denn nicht vorgehabt hätte, The Cure aufzulösen mit einem kurzen " No" von Robert beantwortet wurde, lief dann auch endlich "Cut here", wie erwartet Playback, leider! Nach dem Song, gab es kurz Unstimmigkeiten seitens der Regie, ob auch alles im Kasten sei und es kam für kurze Zeit die Hoffnung auf einen weiteren ("But this time another") Song zu hören. Das war zwar leider dann wohl doch nicht nötig, aber dafür schenkte uns Robert noch etwas von seiner Zeit, indem er Autogramme schrieb und Fragen beantwortete, während Simon "God" Gallup und die anderen die Bühne bereits wieder verlassen hatten. Danach verlief dar Nachmittag eigentlich relativ unspektakulär. Das restliche Publikum folgte immer brav den Anweisungen unseres Animateurs, während die "Cure-Fans" sich immer möglichst in die gegenüberliegende Ecke begaben, um nicht in den Blickwinkel der Kameras zu geraten, außer natürlich bei Fahrin Urlaub, der seinen Song " Sumisu" zum besten gab und damit noch eine angenehme Überraschung darstellte. (Der Mensch ist wirklich witzig!). Es wurden noch ca. 10 Bands "anmoderiert", die aber alle gar nicht da waren ( Fernsehen ist echt die pure Verarschung), und die, die da waren, waren nicht besonders toll ( falls es wen interessiert: Right said Fred, Broyklin Bounce, Afroman und Bossom, ja ich weiß, mir sagten diese Namen auch z.T. nichts, aber keine Angst: die muß man auch nicht kennen!) Abgesehen von wirklich unfreundlichen Security-Leuten, die einen zwischen die Teenie-girlies (es waren doch welche da, aber wohl nicht genug) geschupst haben, und den schrecklichen Geräuschen, die Afroman die ganze Zeit von sich gegeben hat, hat es sich alles in allem gelohnt, auch wenn ich für kaum eine andere Band da jemals nochmal hinfahren werde. (Suzie)

zurück zur Übersicht