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L'AME IMMORTELLE + GARDEN OF DELIGHT + EISHEILIG
Herford, Kick (13.10.)

Tja, wenn man um kurz nach halb Acht die Innereien einer Konzerthalle betritt, rechnet man nicht damit, bereits die erste Band verpaßt zu haben. Leider begannen die Melancholic Waver von Eisheilig zur für Konzertgänger unchristlichen Zeit von 19.00 Uhr. So erreichte man mit dem frühen Beginn gleich mehrere Dinge:
1. Die Disco im Anschluß konnte pünktlich um 22.30 beginnen.
2. Die Fans von Eisheilig verpassten ihre Lieblinge (übrigens nicht zum ersten Mal während der Tour).
3. Die Band war tierisch angenervt.
Doch nun zu den nicht verpaßten Höhepunkten des Abends. Da wären als erstes Garden of Delight, die ein wirklich beeindruckendes Set hinlegten. Umhüllt von dichten Nebelschwaden betraten die Musiker die Bühne. Man erinnerte sich an frühe Nephilim Konzerte, als man außer einer weißen Wand kaum ein visuelles Erlebnis hatte. Der druckvolle Sound der Band verscheuchte den Nebel und bot den Platz für eine ausdrucksstarke, mystische Show in dessen Mittelpunkt Sänger Artaud stand. Mit Gesang und Gesten versetzte er das Publikum in tiefe Trance. Neben typischen Gothic Rock Reißern wie "High Empress" gab es auch einige Interpretationen der dunklen Melancholie. Das von ihrer aktuellen MCD stammende "someone, somewhere, someway" verbreitete mit seinem morbid, balladesken Charakter eine tiefe Traurigkeit. Ein Auftritt, bei dem man merkte das die Band zum Abschluß noch mal alle Adrenalin Reservate öffnete.
Eine recht kurze Umbaupause mußte zur kompletten Umstellung des Gehörs reichen. Nachdem zuvor atmosphärische Gitarrenwälle überwogen, regierte bei L'ame Immortelle die elektronische Dunkelheit. Für mich ist ein Konzert der Band immer wieder ein zweischneidiges Schwert. Da sind zum einen die perfekten Arrangements aus Melancholie und Tanzbarkeit. Dann die wirklich begeisternde weibliche Stimme, die voller Gefühl und Kraft steckt. Auf der Gegenseite dieses männliche Pendant aus nervigen Stimmbandakrobatiken und gesanglicher Disharmonie. Thomas Rainer sollte sich aufs komponieren und die Bedienung seiner "Instrumente" beschränken, denn dieses beherrscht er perfekt. Das Konzertprogramm war eine perfekte Mischung aus alten und neuen Songs, bei dem die Band fast all ihre Hits vortrug. "Life will never be the same" durfte ebenso wenig fehlen wie das melancholische "Bitterkeit" oder das verträumt, romantische "Wenn der letzte Schatten fällt". Bei der ersten Zugabe wurde der gesamten Crew gehuldigt, die sich dann auch gemeinsam zum Intonieren auf der Bühne traf. Bis auf die männlichen Vocals erneut ein gelungener Auftritt der Österreicher. (andreas)



Und hier noch ein paar Fotos:








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