Megaherz Bielefeld, Falkendom 26.04.02 In einem kleinen, aber am Ende doch feinen Rahmen wurde an diesem Freitagabend in Bielefeld mit Megaherz abgerockt- und gefeiert. Die deutsche Band, die wie Oomph! nie richtig den verdienten Erfolg wie Rammstein feiern konnte, hat sich aber mitlerweile sehr gut in Szene setzen können. Und das nichtzuletzt mit ihrem geilen Werk "Herzwerk II", welches kürzlich erschien und während des Eindreiviertelstündigen Konzertes gut von der Band promotet wurde. Vor Megaherz galt es noch, die einheimische Band Wucht, sowie die angereisten Reisswolf über sich ergehen zu lassen. Da mir beide Bands stlistisch nicht gefallen haben, erspare ich mir hier ein Urteil. Nur soviel sei schon mal gesagt, beide schafften es nicht, das Publikum zu erwärmen, bis auf vielleicht 4-5 Ausnahmen in der ersten Reihe. Warum die Stimmung auch bei Megaherz in der ersten Hälfte sehr kühl war, konnte sich wohl so richtig niemand erklären. Weder die Band noch das Publikum selbst. Egal, am Ende war's dann doch noch 'ne richtige Party. Megaherz begannen ihren Auftritt mit dem Instrumental-Chill-Out-Track "Licht II" vom neuen Album, bevor es dann mit "Heute schon gelebt?" gleich in die Vollen ging. Im Folgenden wechselten sich erstmal mit schöner Regelmässigkeit neue und alte Tracks ab. "Gott sein", "Miststück", "Beiss mich" und "Blender" gehörten zu den Highlights der alten, das Falco Cover "Rock me Amadeus" zu den wenigen überflüssigen älteren Songs. Von "Herzwerk II" haben sie im Laufe des Konzertes eigentlich alles gespielt, bis auf den ruhigen, nachdenklichen Song "An deinem Grab"und "Spiel nicht...". Zwischen den Stücken interagierte Sänger Alexx immer mit seinem Publikum und versuchte die Bombenstimmung, die innerhalb der Band herrschte, auch auf sein Publikum zu übertragen. Auf Zwischenrufe hatte er immer eine passende Antwort parat und freute sich vor allem darüber, dass zwei weibliche, als Clown (dem früheren Bandsymbol) verkleidete Fans, die er schon in Berlin gesehen hatte, hier wieder erblickte. Bei einigen Tracks lief er sogar quer durch's Publikum und suchte den direkten Kontakt. Das machte Spass, ihm und uns. Nach etwas mehr als einer Stunde war dann das Hauptprogramm beendet, man vermisste bereits einige Songs, aber viele gute sollten ja noch in den Zugaben folgen. So eröffnete Alex in Fliegermontur die erste Zugabe mit "Freiflug", vom Vorgänger. Plötzlich war das Publikum völlig mit dabei und das blieb auch bis zum Ende so. Weitere Highlights zum Schluss eines guten Gigs waren u.a. noch "Herz aus Stein" und "Kopfschuss" vom gleichnamigen Album, sowie zum Schluss "Hand auf's Herz" vom neuen Output. Es fehlte eigentlich nur noch "Teufel" zu meinem Glück, aber wegen des neuen Drummers konnten leider nicht alle Wünsche erfüllt werden. Schade, aber dennoch ein sehr gelungener Abend mit einer Band, die ich jedem nur empfehlen kann, sowohl live als auch auf CD. (eller) |