Covenant + Seabound + Dupont
Bielefeld, PC69, 07.11.02

Aufgrund eines nicht unerheblichen Anreiseweges und an diesem Tag leider herrschender verkehrstechnischer Probleme, war es mir nicht möglich den, von vielen gelobten, ersten Song von DUPONT mit eigenen Ohren zu hören. Was ich hörte, waren harte Beats und armseliges verzerrtes Gebrüll. Old-School-EBM für Arme. Nix für ungut, aber das war einfach nur schwach!

Als zweite Band des Abends sollten SEABOUND das Publikum um längen besser unterhalten. Es wurde endlich getanzt und gefeiert. Zwischen den Songs gab es mehr als nur Höflichkeitsapplaus. SEABOUND boten dem Publikum eine gelungene Mischung aus Future-Pop und Electro und aufgrund der Tatsache, dass die Band hier ein Heimspiel hatte und sicherlich nervös war, verzeihen wir Sänger Frank mal seine einstudiert wirkende 'Top of the Pops'-Performance. Besonders in Anbetracht solch' großartiger Songs wie "Smoke" oder dem finalen "Hooked".

Nach der letzten Umbaupause des Abends, als die Lampen ein letztes Mal erloschen und COVENANT die Bühne zu den ersten Klängen von "Monochrome" betraten, war die Kälte sofort spürbar. Sicher, die Menge tobte und feierte die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur in Saunaähnliche Regionen, aber wer COVENANT kennt, weiß was ich meine. Eskil, Joakim und Clas, diesmal nicht in Anzügen, sondern mit Rollkragen-Pullovern bzw. Hemd und Weste, boten einen guten Querschnitt aus alten und neuen Songs. "Call The Ships To Port", "Prometheus" oder "We Stand Alone" reihten sich nahtlos an alte Hits wie "Stalker", "Feedback", "One World One Sky", "Der Leiermann", "Dead Stars" und "Figurehead" ein. Besonders die letzte und aktuelle Single "Bullet” wurde begeistert aufgenommen. Mit ihrer, ein wenig an die letzte VNV-Nation Tour erinnernden Show (Monitore/Leinwände), stellten COVENANT die perfekte Symbiose aus ihrem unterkühlten Electro-Pop und einer beklemmenden Visualisierung her. Das abschließende "Invisible & Silent" ließ noch einmal Gänsehaut-Schauer durch das Publikum gehen.

Fazit: Ein großartiges Konzert einer Band, die es perfekt versteht, die Kälte der Gesellschaft auf ihre Musik zu übertragen. (bastian)