Pink turns blues + Cold |
Bochum, Zwischenfall 15.05.2004 Keine andere deutsche Band hat die Dark Wave Musik derart intensiv verkörpert und gelebt wie diese in Emmerich/Köln 86 gegründete Band. Nach zehn Jahren Pause, welche von einem bestechenden Auftritt beim 2003er WGT unterbrochen wurde, sind sie nun zurück und haben eine Re-Union CD in Petto, welche wohl das Beste im Bereich Dark Wave zwischen '86 und '92 beherbergt. Sämtliche Songs dieser CD kamen heute Abend zu Live Ehren und wurden zusätzlich mit kleinen Schmankerln aufgefüllt. So versammelte sich an diesem Samstag eine buntgemischte (Alter) und eintönig gekleidete (schwarz, ach) Menge im Bochumer Zwischenfall und lauschte zunächst den Curierten Klängen der Vorband "Cold". Nach einer kurzen Pause war es dann an der Zeit. Mic (Gesang, Gitarre), Tom (Gitarre), Brigid (Keys, Backing), Reini Walter (Bass) und Louis (Drums) betraten die Bühne und nach einem kurzem Rundumblick legte man mit "Your master is calling" los. Was allein in diesen 9 Minuten geboten wurde, dafür brauchen andere Bands ein ganzes Konzertleben. Tom und Mic erinnerte teilweise an Robert und Simon, Mic versunken auf seine kraftvolle Stimme gelenkt, Tom etwas bewegungsfreundlicher. Die Energie, welche sich im Verlauf des Songs zu einem elegischen Intermezzo heraufspielt und im Finale fast leidend intoniert wird, ist einzigartig. Weiter ging es mit "I coldly stare out" vom Debüt Album. Die Dunkelheit wurde hier ein wenig schräger dargeboten, gleichwohl ist es bestechend, mit welch' geringen Mitteln man eine Atmosphäre erzeugt, welche jedes schwarze Herz dahinfliessen lässt. Mic, der sich heute im Anzug sehr elegant präsentierte, griff auch zur Gitarre oder ließ das Tamburine dezent gegen Oberschenkel oder in die Handflächen gleiten. Das poppige "Michelle" wurde dann in einer Mischung aus der uralten und etwas neueren keyboardlastigeren Version dargeboten. Bei diesem Song spazierte, der ansonsten meist sehr introvertierte Sänger dann auch mal durch die Menge. In "Seven Years", welches von den Saiten ein wenig verspielter herüberkam, wechselte Mic zwischen aggressiven Vocals und warm gesungenen Ruhephasen. "Walking on both Sides" überzeugte mit seiner darkpunkigen Attitüde. Nach zwei Zugaben beendete die Band den Set mit dem "aktuellsten" gespielten Song "pressurized" von der 92er "Sonic Dust". Neue Songs standen übrigens nicht auf der Liste, da laut Mic, die Songs noch nicht reif sind, aber spätestens Anfang 2005 werden sie es sein. Das neue Album ist in Arbeit und im nächsten Jahr wird es mehr als einen Club-Gig geben. Auf dem M'era Luna kann man sie zuvor noch im Rahmen eines Festivals erleben. Die Band verzichtete auf jeglichen Schnickschnack und ließ allein Musik und Atmosphäre wirken und das reichte für mehr als eine Gänsehaut. (andreas) Your Master Is Calling Coldly Stare Out The First Walking On Both Sides Touch The Skies Moon Catholic Sunday If Two Worlds Kiss Seven Years S.Day Michelle After All Missing You Pressurized |