Eisregen + Pungent Stench + Taste Of Blood
Bielefeld, Forum 24.01.2006

Auf ihrer "Prosti-Tour" 2006 war das Extrem Metal Paket aus Thüringen und Österreich an diesem Abend im kalten Bielefeld zu Gast. Von der lokalen Death Metal Vorband TASE OF BLOOD haben wir an diesem Abend zwar nur den letzten Track mitbekommen, aber im gut gefüllten Forum konnten sie von ihrem Heimbonus profitieren und einen Teil der Menge für sich gewinnen, soweit man das gegen Ende des Auftritts beurteilen konnte.


Dann kamen PUNGENT STENCH. Die Band hatte ich bislang nur auf dem Summer Breeze live gesehen und da waren sie schon gut. Aber in einem kleinen Club war es schon unglaublich, wie fett und böse der Sound der Österreicher sein kann - und das mit nur 3-Mann. Die kontrollierte Death Metal Lärmoffensive war einfach nur fett. Respekt! Der Saal brodelte und und Begeisterung stellte sich schnell bei den Headbangern ein. In ihrem Set gingen PUNGENT STENCH sogar bis 1988 zurück und boten einen recht langen und abwechslungsreichen Gig, der alles weggeblasen hat. Und das fast im wahrsten Sinne des Wortes, denn nach dem Auftritt, verschwanden nahezu 50% der Anwesenden. Ob die alle einen wichtigen Termin um 23 Uhr zu hause hatten oder einfach keinen Bock mehr auf die "Chartband" aus Thüringen hatten, sei dahingestellt. Jedenfalls mussten EISREGEN vor weniger Leuten auftreten, als man zu Beginn gehofft hatte.


Nach dem bösen Death Metal Gewitter sollte es nun zwar böse bleiben, aber das bezog sich eher auf die bitterbösen bis sarkastischlustigen Texte der ER Stücke. Leider kommen wir nun zu einem großen Manko des ER Auftrittes an diesem Abend, denn viel verstanden habe ich vom Sprechgesang M Roth's nicht viel. Da für mich die Mucke an sich aber in erster Linie durch die Texte lebt, in meine Gehörtgänge aber nur die übersteuerte Death Mucke gelangte, fand ich den Gig über weite Strecken langweilig, denn so gut sind die Songs dann doch nicht. Auch wenn die Auswahl der Songs gut war (u.a. "Mein Eichensarg", "Herzblut", "1000 tote Nutten", "Glockenseil", "Zeit zu spielen", "Meine tote schwedische Freundin") und das Geigenspiel noch einigermaßen o.k. (der Geigerin wurde um Mitternacht anläßlich ihres Geburtstages ein kleines Ständchen inkl. Rosen überbracht), habe ich mich an dem Gig nicht so sehr erfreuen können. Einem großen Teil der noch Anwesenden schien das egal zu sein und feierten zu später Stunde ER ab. an sich ja nicht falsch, denn auf CD finde ich sie ja auch klasse. Aber an diesem Abend war das in meinen Ohren nix, auch nicht die manchmal recht dubios wirkenden Ansagen von M. Roth (ein immer wiederkehrender Spruch schien eine Anspielung auf Wladimir Kaminer's Lesungen/Bücher zu sein, aber die meine ich nicht). Unser Abgang erfolgte dann in der Zugabe beim nicht zu vermeidenen (in meinen Augen bislang schlechtesten ER Song) "Elektrohexe". Tja, schade. Eigentlich hatte ich mich auf ER gefreut, aber sie konnten mich an diesem Abend nicht zum Austoss innerer Glücksgefühle bewegen. PUNGENT STENCH hatten an diesem Abend eindeutig das Gitarrenbrett vorn.


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