BELOVED ENEMY :: Energetische Performance überzeugt
Berlin, Wild At Heart 22.09.2007

Nachdem Beloved Enemy in diesem Jahr auf dem WGT ihren allerersten Auftritt überhaupt absolvierten, wurde es längst Zeit, dem verwöhnten Berliner Publikum mit ihrem druckvollen Gothic Rock ordentlich einzuheizen. So fanden sich Ski, Peter und ihre drei Live Musiker am 22. September im Kreuzberger Rock-Club Wild at Heart ein, der mit seiner urigen Einrichtung durchaus ein perfektes Ambiente bildete.


Der kleine Zeiger auf der Uhr näherte sich bereits der 12, als Beloved Enemy die kleine Bühne betraten, vor der das Publikum schon gespannt wartete. Obwohl die Erstveröffentlichung der Band noch nicht allzulange her ist, fanden sich darunter erstaunlicherweise ein gutes Dutzend Fans mit Shirts aus dem Beloved Enemy Merchandise Sortiment, die gut für Stimmung sorgten. Nicht, dass das überhaupt nötig gewesen wäre.

Denn kaum waren die Gitarren umgeschnallt, schmetterten die fünf Musiker dem Publikum auch schon die ersten harten Riffs um die Ohren, so daß nicht nur auf der Bühne sondern auch davor gleich ordentlich gerockt wurde. Der toughe Goth Rock mit seinem guten Schuß Nu-Metal und einigen Industrial Noten verlangt schon im CD Player nach dem Aufdrehen der Lautstärke. Umso druckvoller hämmert einem der energiegelandene Beloved Enemy Sound von der Bühne entgegen, jedoch ohne dass die einzelnen Riffs im Schallgewitter untergehen würden. Passend dazu Sänger Ski, der mit seiner Stimme live nicht mehr ganz so sehr an Elvis erinnert und vom Shout bis zum Vibrato eine unglaubliche Variabilität zeigt.


Mit guter Stimmung vor und auf der Bühne spielten sich Beloved Enemy quer durch ihr Debutalbum "Enemy Mine" und gönnten sich nur wenige Pausen mit Balladen wie "Rain" oder "The Other Side". Als nach gut 90 Minuten das begeisterte Publikum laut nach einer Zugabe verlangte, ließen sich die Herren auch nicht lange bitten und spielten in Ermangelung weiteren Songmaterials einfach noch einmal ihren Kracher "Fuck Me Back To Life". Danach war dann endgültig Schluss und das kühle Bier an der Bar mehr als willkommen.

Auch wenn der Auftritt mit anderthalb Stunden nicht unbedingt zu den längeren Konzerten gehört, wussten Beloved Enemy doch durchaus mit ihrer energetischen Performance zu überzeugen, so dass das als eher lethargisch bekannte Berliner Publikum erstaunlich bewegungsfreudig war. Wer die Chance hat, sich die Jungs live anzusehen, sollte die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen. (katja)



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