Tanzwut |
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Bochum, Matrix 24.04.2007 (Fotos by Ludger - www.schmoelenjochen.de/sub9.htm) Es war wie gehabt in der Bochumer Matrix. Um 19.00 Uhr war laut Ankündigung Einlass, Konzertbeginn um 20.00 Uhr. Um 20.30 Uhr wurden die Musikerwartenden dann auch tatsächlich in die Halle eingelassen, nachdem am Zwischenstopp innerhalb der Matrix eine Stunde gewartet wurde. Dass es hier reichlich zu trinken gab, war sicherlich Zufall. Immerhin gab es zwischenzeitlich eine Durchsage, bei der jedoch nur die Worte "Achtung", "Soundcheck", "acht" und "Danke" vernommen werden konnten. So ging es offensichtlich nahezu allen und die ausgelassene Grundstimmung wurde zusehends gereizter. Böse Zungen behaupteten schon, dass man zum geplanten Einlass im Hause Matrix in Regensburg losfahren könnte und man sei vermutlich immer noch pünktlich. Immerhin begann die Vorgruppe "Volkstrott" fünf Minuten nach dem Einlass. Nach 45 Minuten räumten sie die Bühne und weitere 15 Minuten später betraten die ersehnten Tanzwütigen die Bühne. Dem Intro folgte "Toccata" und schon setzte der Klassiker "Ihr wolltet Spaß" ein. Manchen war der Platz dieses Stückes auf der Setlist an dieser Stelle sicher früh, doch war er goldrichtig gesetzt. Denn spätestens hier hatte Sänger "Teufel" die Halle voll im Griff. Auch die weiteren Stücke bildeten eine ausgesprochene Ausgewogenheit aus den älteren Alben und dem zuletzt erschienenen Schattenreiter-Werk. Jedoch schien sich die Fan-Gemeinde noch nicht gänzlich mit dem neuen Album angefreundet zu haben. Denn wie bei vielen anderen Konzerten auch, riefen die alten Lieder einen größeren Sturm hervor. Jedoch war für mich persönlich die Lautstärke ein wenig zu hoch, sodass ohne Ohrstöpsel dieser Musikspaß unangenehm gewesen wäre. Dieser Umstand war aber auch der einzige negative. Sehr ausgeglichen präsentierten sich die Musiker. Wim, überwiegend am Bass beschäftigt, Castus und Ardor am Dudelsack, Gitarrist Patrick, Schlagzeuger Norri und Hatz am Keydrum und E-Drums verausgabten sich vom ersten Augenblick an, Teufel selbstredend eingeschlossen. Ein besonderes Lob gilt auch dem Mischer, denn sämtliche Instrumente waren so abgestimmt, dass keines überwog oder herausragte, sodass Soli noch wesentlich besser zum tragen kamen. Und eines wurde in besonderem Maße deutlich: TANZWUT hat offensichtlich Spaß an ihrem Beruf. Denn das war in keiner Weise Musik, die einfach nur heruntergespielt wird. Mit Leib und Seele wurde musiziert, sich selbst und dem begeisterten Publikum alles abverlangt. Zu alledem wurde auch an der visuellen Ausstattung, sprich: am Licht, nicht gespart. Hier wurde wirklich Wert darauf gelegt, im wahrsten Sinne des Wortes alle wichtigen Akzente zu jedem Zeitpunkt ins rechte Licht zu rücken. Dies gelang. Weitere Highlights waren natürlich die Sücke, die sich besonders gut zum Mitsingen eigneten. "Labyrinth der Sinne" oder "Teufel im Paradies" sowie "Lügner" durften hier nicht fehlen. Wahre Begeisterungsstürme entfachte dann auch das Ärzte-Cover von "Bitte Bitte". Es gibt wenige Cover, die besser sind als das Original. Hier kann man guten Gewissens sagen, dass dieses dem Original zumindest in nichts nachsteht. Die Stimmung in der Halle konnte fortan natürlich nicht mehr abebben und ein Konzert, das keinen Vergleich mit ganz Großen scheuen muss, ging zu Ende. Fans mittelalterlicher Rockmusik sei ein TANZWUT-Konzert besonders ans Herz gelegt. Denn nur Wenigen gelingt es, das Mittelalter unter Beibehaltung wesentlicher musikalischer Stilelemente so perfekt in Szene zu setzen. Intro Toccata Ihr wolltet Spaß Labyrinth der Sinne Meer Wieder am Riff Merseburger Seelenverkäufer Vulkan Endlich Teufel im Paradies Lügner Wächter Bitte Bitte Im tiefen Gras Der Arzt Geisterstunde Niemals ohne Dich Schattenreiter Dämmerung Nein Nein Extase Königreich Trumscheit |