MATT "GONZO" ROEHR :: Rückkehr eines "Böhsen Onkelz"
Live-Station in Dortmund am 06.01.2008
(Fotos by Ludger - www.schmoelenjochen.de/sub9.htm)



Heimlich, still und leise hat sich Matt "Gonzo" Roehr daran gemacht, sein erstes Soloprojekt zu verwirklichen. Bis zur Auflösung der "Böhsen Onkelz" im Jahr 2005 war er dort als Gitarrist tätig. Mit "Barra di Tijuca" spielte er zum Tourauftakt am Dreikönigstag in der Dortmunder Live-Station auf, wohin das Konzert kurzfristig aus der Westfalenhalle 2 verlegt wurde. Schlichtweg voll war die Live-Station und, wie sollte es anders sein, mindestens die Hälfte der Besucher war in "Böhsen Onkelz"-Shirts gekleidet. Einen erlauchten Kreis an weltweit renommierten Musikern hat sich Roehr sowohl für die CD, als auch für die Konzertreise, zusammen getrommelt. Gesanglich und zugleich an der Gitarre gab sich kein Geringerer als Charlie Huhn die Ehre, bekannt als Sänger von Gary Moore oder Ted Nugent oder Marcelo Linhares am Bass.



So gab es eine Setlist, die nicht nur das komplette Album beinhaltete, sondern auch durch Stücke der Vergangenheit von Huhn und Roehr ergänzt wurde. Abwechslungsreich wie die CD starteten dann die insgesamt sechs Musiker durch, denn zahlreiche Stile werden zu einem Konzept verarbeitet, welches sich als angenehme Einheit präsentiert. So bedient man sich Stilarten wie Jazz, Blues und Funk, ergänzt das Ganze aber in ein griffiges, rockiges Arrangement, bei dem Einflüsse der südamerika- nischen Kultur nicht zu kurz kommen. Ein klassisches Rockkonzert wurde nicht mal eben so heruntergespielt. Vielmehr war es der Band anzusehen, dass hier eine große Portion Spaß an der Musik beim Bühnenauftritt im Vordergrund stand.

Nachdem bei fast jeder Ansage "Gonzo Gonzo" rufe aufkamen, war für die Menge beim zweiten Lied der Zugabe dann kein Halten mehr: ´Ein langer Weg´ der "Böhsen Onkelz" wurde angekündigt und mit regelrecht frenetischem Beifall angenommen. Kurze Zeit später schwelgte man dann diesbezüglich trefflich in ´Erinnerung´. Und zu guter Letzt ging es dann, heftig gefordert, auf die Reise, nach ´Mexico´. Ein hervorragender Abschluss dieses Abends.



Alles in allem präsentierte sich die Band als äußerst musikalische Einheit, auch wenn der eine oder andere Ton noch daneben ging, was bei einem Auftaktkonzert zu verzeihen ist. Ein richtig gutes Rockkonzert ging so nach knapp zwei Stunden zu Ende und man sah keine enttäuschten Gesichter. Offensichtlich hatten sich auch die alten "Böhsen Onkelz"-Fans ausreichend der neuen Art der Musik gewidmet. Denn eingefleischte "Böhse Onkelz"-Fans, die eine Art Revival erwarten, finden bei Matt "Gonzo" Roehr sicher nicht die richtige Anlaufstelle. Für Rockmusikfans kann dieses Konzert aber empfohlen werden.


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