LACRIMAS PROFUNDERE + DAS SCHEIT + DARK DIAMONDS + EDEN :: Das Haus gerockt
Nachtleben in Frankfurt am 09.11.2008
(Fotos by Oliver Garrandt - www.abstrakte-fotografie.de)



Eine weite Reise, die mich krankheitsbedingt nach Frankfurt geführt hat, sollte mit einem echt klasse Gig belohnt werden. Aber zum Anfang der Geschichte. Ich wollte eigentlich von dem Auftritt in Hamburg berichten, welcher aber für mich leider wegen einer ziemlich blöden / üblen Erkältung ausfallen musste. Wohl aber begeistert von der Band, wollte ich sie trotzdem sehen und so folgte ich dann dem Ruf an die Main - Metropole. Nachdem ich eine Schlafmöglichkeit organisiert hatte ging es dann auch los.
Das Nachtleben ist ein eher kleiner beschaulicher Club, der auf den ersten Blick eher für "persönliche" Konzerte geeignet ist. Der Backstageraum misst mit GLÜCK 10qm und die Bühne mag im Ganzen vielleicht 25qm haben. Sehr überschaubar. Dass dort Lacrimas Profundere auftreten sollten, überraschte mich dann doch ein wenig.




Als erstes stand eine Nachwuchs-Band auf der Bühne, die musikalisch nichts zu wünschen offen ließ. EDEN ist eine Goth-Rock Band, die das Publikum zu begeistern wusste. Die sympathischen Musiker zeigten was in ihnen steckte und dass sie echten Spielspaß hatten. Auf den ersten Blick wirkten die jungen Musiker stilistisch sehr gemischt gekleidet und ein wenig bunt gewürfelt. Musikalisch überzeugten sie durch guten Sound, durchdachte Texte und viel Energie. Die Jungs sollte man im Auge behalten. Nach diesem Gig wuchs die Spannung auf den Rest des Abends. Schließlich erwartet der gemeine Zuschauer eine Steigerung bis hin zum ersehnten Auftritt seiner Stars. Besonders ist mir der Titel "Resurrection" im Ohr geblieben. Einfach mal reinhören. Es lohnt sich.




Als nächstes war dann der Auftritt von DARK DIAMONDS. Wer o.g. gewünschte Steigerung der musikalischen Qualität erwartete, wurde leider nicht belohnt. Der Auftritt wurde durch ein kleines technisches Problem unterbrochen und im Grunde ist nur die Leistung des Leadsängers hervorzuheben. Dieser war das einzig wirklich aktive Element auf der Bühne. Allenfalls wären noch der Schlagzeuger und Gitarrist zu nennen, die nicht durch Bewegungsdrang auffielen, aber durchaus aktiv am Geschehen teilnahmen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, weshalb ich hier keine detaillierten Ausführungen anbringen möchte. Gespielt wurden Songs wie "Tief in dir", "Der Weg" und zum Abschluss "Gift".




Als dann endlich DAS SCHEIT die Bühne betraten, wurde schlagartig die Bewegung auf der Bühne spürbar. Auch musikalisch wurde einiges mehr geboten. Allein Clint, der Sänger der Band, hatte so viel Energie, dass es einem Fotografen wie mir sehr schwer fiel, ihn überhaupt mal sauber ins Bild zu bekommen. Die beiden Begleiter und ein Gastmusiker am Schlagzeug hatten einiges aufzuholen. Wollten sie doch das Publikum für den Hauptgig begeistern. Immerhin war die Mimik-Show des Sängers viel wert. Wenn auch zwischendurch eine kurze Reklame für das im September erschienene Album ein wenig aus dem Rahmen fiel. Mich als Mitglied der Schwarzen Szene seit den 80ern erinnerte vieles an Alien Sex Fiend. Das ist nicht negativ gemeint, aber gewisse Assoziationen lassen sich ja nicht immer verhindern. Wie auch zuvor wurde dieser Auftritt von einer kleinen technischen Panne begleitet. Anspieltip wäre in meinen Augen "By the way (I think of suicide)". Dieser Song gefiel mir denn auch am Besten an dem Abend.




Der Running-Gag war natürlich, als eben jene Panne auch bei LACRIMAS PROFUNDERE dazu führte, dass diese erst eine Pause einlegen mussten. Die erste Unterbrechung wurde dazu genutzt, den Soundmixern neue Anweisungen zu geben. Die Zweite, die zu einer fast 5minütigen Unterbrechung führte, verbrachte die Band sogar teils Backstage. Was auch beim Publikum für Unbehagen sorgte. Sind doch Musiker darauf angewiesen, das alles sauber läuft und werden verständlicherweise etwas ungehalten, wenn dem nicht so ist. Sich der Nichtraucherverordnung des Landes Hessens widersetzend, kam denn zum zweiten Versuch diesmal nicht nur der Bassist sondern auch Leadsänger Rob mit qualmenden Zigaretten auf die Bühne. :) Als ehemaliger Raucher hatte ich durchaus Verständnis für dieses Suchtverhalten. Ich selbst mag es auch nicht, durch staatliche Regularien überall beschränkt zu werden.
Musikalisch war der Auftritt dann aber doch ein voller Erfolg! Ich könnte jetzt im Grunde die Playlist herunterbeten. Aber alle anwesenden Fans haben an dem Abend einfach auch so sehr viel Spaß gehabt. Songs wie "Sweet", "Again" oder "I did it" kamen beim Publikum, wie zu erwarten war, sehr gut an. Generell war die Spielfreude nach den ungeplanten Pausen schnell wieder hergestellt. Das Publikum hatte viel Spaß und an vielen Ecken wurde auch mitgesungen, getanzt und überhaupt ein sehr schöner Konzertabend gefeiert. Ich denke, dass es dem Sonntag zu zuschreiben war, dass das Nachtleben nicht bis in die letzte Ecke gefüllt war. Der Auftritt war allemal sehenswert. Wer es schafft noch einen der Auftritte ihrer Europatournee zu sehen, der sollte sich diese Termine merken:

14.Nov. Scottotetto - together with WEDNEDAY 13 Bologna
15.Nov. Zion - together with WEDNEDAY 13 Conegliano
16.Nov. 59 to 1 - together with WEDNEDAY 13 München
17.Nov. Rohstofflager - together with WEDNESDAY 13 Zürich
18.Nov. AJZ Talschock - together with WEDNESDAY 13 Chemnitz
20.Nov. Effenaar-Songs for the last view Tour [ON SALE NOW] Eindhoven
22.Nov. Electrowerkz-Songs for the last view Tour [ON SALE NOW] London
14.Feb. XO Club Moskau

Am Ende konnten die Jungs von sich sagen, dass sie das Haus gerockt haben!!! Noch lange nach dem Auftritt waren begeisterte Fans auf der Jagd nach Autogrammen! Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich mich wieder in die erste Reihe stellen. Jedem weiteren Fan, oder dem, der einer werden möchte, kann ich das nur empfehlen. (oliver)



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