LETZTE INSTANZ :: Die weisse Tour
Bochum in der Christuskirche am 25.02.2008
(Fotos by Ludger - www.schmoelenjochen.de/sub9.htm)



Ich kann kaum anders, als mich, salopp gesagt, der Lobhudelei zu ergeben. Was die LETZTE INSTANZ mitsamt ihrer Unterstützung von Anna-Katharina Kränzlein (Schandmaul), Leandra (JOE) und Frau Schmitt (Subway To Sally) am Montag in der Bochumer Christuskirche zum Besten gab, war vieles: schön, wunderbar, ausgefeilt, ergreifend, harmonisch, friedlich - einer Kirchenveranstaltung würdig.



Nachdem Anna-Katharina Kränzlein mit Unterstützung der "Letztinstanzler" Specki t.d. und Micha als Support ihr Soloprojekt "Neuland" präsentiert und somit bereits für eine phantastische Stimmung in der in vielfältige Farben getauchten Kirche gesorgt hatte, gab es schließlich das eigentliche Konzert. Zu zehnt wurde der mit einer Bühne versehene Altarraum eingenommen und als Opener "Kalter Glanz" dargeboten. Heftiger Applaus schallte danach bereits durch die ´heilige Halle´ und Sänger Holly, ganz in weiß gekleidet, forderte auf: "Tanz".



Anschließend gab es eine Passage, in der besonders die alten Stücke, die auch überwiegend auf dem neuen Album enthalten sind, dargeboten. Bei Stücken wie "Jeden Morgen", "Du und Ich", dem eigens und neu arrangierten Bowie-Klassiker "Helden", dem "Weißen Lied" oder auch "Für immer und ewig"bedurfte es keiner Animation, das Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Denn dies war längst in teilweise nahezu hysterische Begeisterung verfallen. Nicht zu Unrecht: Die Musikerinnen und Musiker spielten auf einander angestimmt ähnlich einem Schweizer Uhrwerk. Kein Ton ging daneben, sodass die Instrumentalisierung der neun Tonkünstler schon nahezu an ein kleines, aber überaus feines Orchester, heranreichte.



Anschließend wurde Leandra ebenfalls die Zeit gegeben, mit "Angeldaemon" ein eigenes Projekt solo vorzustellen. Neue Stücke wie "Winter" und "Eros" wechselten mit Stücken, die komplett von den Besuchern der nahezu ausverkauften Kirche mitgesungen werden konnten wie "Komm zurück", "Todestag" und natürlich von der letzten Studio-CD "Wir sind Gold" "Wir sind allein". Da durfte auch ein Ausflug von Sänger Holly in den Mittelgang der Kirche nicht fehlen. Wahrlich, allein war niemand. Im Gegenteil. Bei den letzten Stücken "Mutter", "Bittere Nacht", "Das Stimmlein" und "Sandmann" lagen sich im tatsächlichen Sinn des oft zitierten Wortes, wildfremde Menschen in den Armen.



So schloss nach insgesamt ca. drei Stunden dieser Konzertabend, der von erstklassigen musikalischen Darbietungen, Respekt untereinander und der Institution des Veranstaltungsortes, als auch im Wechselspiel zum Publikum, geprägt war.
Ich kann dazu nur ein Fazit geben: Ich habe inzwischen sicherlich weit über einhundert Interpreten auf der Bühne live gesehen. Dieses Konzert war mit Sicherheit eines, welches in den Top 5 anzusiedeln
ist - mit Spitzenreiteraussichten. (ludger)



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