EXTRABREIT :: Sie werden von Jahr zu Jahr besser

Werkhof in Hohenlimburg am 11.12.2009 (Fotos by Ludger - www.heitmann-foto.de)

Alle Jahre wieder kommt einerseits das Christuskind. Andererseits rollt aber auch der Hohenlimburger Werkhof jährlich kurz vor Weihnachten für die Hagener Band EXTRABREIT den roten Teppich zum traditionellen Heimspiel der Weihnachts-Blitz-Tournee aus. So auch am vergangenen Freitag. Und wie in den Jahren zuvor wurden die Fans auch dieses Mal nicht enttäuscht. Wenn man sagt, dass die Jungs, mittlerweile alle, außer Bassist Lars Larsson, über 50 Jahre alt, von Mal zu Mal reifer werden, würde dies die bisherigen Auftritte abwerten. Dennoch zeigt sich eine Homogenität der Band, die immer intensiver wird. Es ist wie mit einem guten Wein, wie auch schon ein Besucher am Rande des Konzertes bemerkte: Sie werden von Jahr zu Jahr besser. Insbesondere wurde deutlich, dass zu keinem der Auftritte in den letzten Jahren das Publikum so gemischt war. Die Anzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen war erstaunlich groß, sodass auch hier festzustellen war, dass die Fantastischen Fünf durchaus in der Lage sind, neues Publikum zu begeistern. Musikalisch blieb kein Wunsch aus der über 30-jährigen musikalischen Zeit offen. Bunt gemischt aus den verschiedenen Epochen ließen sie es auf Anhieb krachen, als sie feststellten, sie seien "Hart wie Marmelade". Bereits nach diesem Stück begann langsam aber sicher der Schweiß in der Werkhof-Katakombe zu fließen. Mit puristischem Rock ging es weiter mit "Glück & Geld" und "Andreas Baaders Sonnenbrille", woraufhin allen Beteiligten mit "Polizisten" eine Ruhepause gegönnt wurde. Alle fünf auf der Bühne zeigten, dass sie keineswegs zum alten Eisen gehören. Bubi Hönig und Stefan Kleinkrieg spielten teilweise die Gitarren, als ginge es um ihr Leben; Lars Larsson entlockte seinem Bass sämtliche spielbaren Töne; Rolf Möller war teilweise dabei, sein Schlagzeug regelrecht zu verprügeln und alles begleitet von der sonoren Stimme Kai Havaiis. Und wehe, wenn sie warm sind. Die gute Stimmung untereinander on stage übertrug sich zusehends mehr auf das Publikum, sodass dieses, textsicher wie eh und je, in nahezu sämtliche Stücke einstimmte. So folgten aus der 25 Stücke umfassenden Setlist altbekanntes und neubekanntes wie "Besatzungskind", "Ruhm", "3-D", "Tanzen" oder "Liebling". Und natürlich fehlten auch die größten Hits ihrer Rock´n´Roll Karriere nicht. Der Flieger, der die Sonne grüßt setzte zum "Sturzflug" an, der "Lottokönig" war "Extrabeit" und letztlich wurde man sich einig: "Junge, wir können so heiß sein." Heiß war es dann am Ende von knapp zwei Stunden auch. Aber wieder einmal zeigten "Die Breiten", dass auf sie musikalisch nach wie vor Verlaß ist. Hiervon kann man sich in den nächsten Tagen auch noch persönlich überzeugen. Am 18.12. spielen sie im Dortmunder Dietrich-Keuning-Haus auf der Fan-Party der Borussia, tags drauf in der Westfalenhalle auf der offiziellen Vereinsgala. Wem Weihnachten zu ruhig ist, der kann sich am zweiten Weihnachtstag im Jüchener Polodrom seine Rockportion abholen, oder das Fest einen Tag später in der Bochumer Zeche nachfeiern. Tourabschluss ist am 30.12.2009 im Hamburger Logo.

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