LETZTE INSTANZ + VAN CANTO :: Alle Rockkonzert Register gezogen
Kulturkirche in Köln am 02.04.2009
(Fotos by Ludger - www.heitmann-foto.de)

In der Kölner Kulturkirche gaben sich am Donnerstag die Mannen der LETZTEN INSTANZ mit ihrer Mischung aus teils hartem Rock und Elementen von Klassik und Gothic ein Stelldichein. Zwar handelt es sich bei der Location um eine beschauliche Kirche, dies hinderte die Band aber nicht daran, die heilige Halle nach allen Regeln der musikalischen Kunst zu rocken. Bevor das Septett jedoch die Bühne beanspruchen konnte, gab es bereits etwas ganz besonderes für den Musikliebhaber: VAN CANTO spielten mit einem ungewöhnlichen Heavy-Metal Stil auf. Diese Band hat es sich auf die Fahne geschrieben, acapella zu singen und lässt sich lediglich vom Schlagzeug begleiten.




Trotz der Unterschiedlichkeit der Musikrichtung konnte VAN CANTO für eine hervorragende Grundstimmung sorgen, Es gab mehrere Stücke vom aktuellen Album, aber auch ältere Titel fanden regen Zuspruch. Beispielsweise waren Stücke wie "The Bard's Song" oder "Wishmaster" - im Original von Nightwish - regelrechte Knaller.




Pünktlich um acht Uhr betraten die Männer um Sänger Holly unter frenetischem Jubel die Bühne. Wie auf der aktuellen CD begann man mit dem Intro "Mea Culpa" und "Mein Engel" schwebte passend zum musikalischen Ort ein. Damit aber nicht genug. Zunächst wurden einige Stücke des "Schuldig"-Albums angeboten. Das Publikum zeigte sich dann auch dankbar und feierfreudig. Die musikalische Qualität des neuen Albums trug natürlich dazu bei, dass, auch wenn es sich um neues Liedgut handelte, die Stimmung zu diesem Zeitpunkt schon mehr als außergewöhnlich gut war. Denn offensichtlich waren kaum jemandem die neuen Stücke nicht bekannt.

Ansagen, spitzbübisch, schelmisch und teils weltmännisch leiteten regelmäßig die Stücke ein. Sei es mit Hilfe eines Zettels, auf dem die Agentur ein paar Stichpunkte zum Auftrittsort vermerkt hat, oder als Lob schlechthin, sei es auch nur auf das Kölner Eis an diesem ersten warmen Frühlingstag. Jedoch, "wer zu viel Eis isst, bekommt ein ´Eisherz´". Und schon ging es in die nächsten rockigen vier Minuten.

Doch auch ältere Stücke verfehlen ihre Zündung nicht. Das "Stimmlein" verfehlt ebenso wenig seine Wirkung wie das "Monument der Stille", "Kopfkino", "Kalter Glanz" oder "Jeden Morgen".



Und auch optisch fehlt es an nichts. Eine hervorragende Lichtshow kleidet die Bühne immer wieder in unterschiedlichste Farben und auch die Bandmitglieder zeigen sich in gewohnter Manier. So lässt Cellist Benni seine Haarmähne nahezu dauerhaft kreisen, Specki schlägt in der Schießbude, als gäbe es kein Morgen und Violinist M. Stolz ist persönlich mindestens so sehr in Bewegung, wie das von ihm bediente Instrument. Begleitet jeweils von Hollys Stimme, mal sanft mal hart.

"Das schönste Lied der Welt" darf freilich auch nicht fehlen, doch für viele entwickelt sich dieses Stück und der ganze Abend, wohl auch zum schönsten Konzert.

Doch auch dieser Abend muss irgendwann zu Ende gehen. Was bleibt sind zahlreiche - und nur positive - Eindrücke. Wieder einmal haben die LETZTE INSTANZ alle Register gezogen und gezeigt, was es braucht, ein super Rockkonzert zu spielen.

Nach wie vor fehlt ihnen der absolute Zuspruch der Öffentlichkeit, der sich dann in Verkaufzahlen ausdrücken lässt. Wieder einmal haben sie bewiesen: Zu Unrecht.

Hier fehlt es an nichts. Hingehen!



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