Liveberichte 1999
Berichte von Bands on Tour, in Hallen oder an der frischen Luft.


Subway to Sally + Mila Mar Osnabrück, Hyde Park (29.12.99)

Die Vorband Mila Mar schien mit ihrem getragenen ruhigen Sound im Stile von Dead can Dance so gar nicht zur Partystimmung zu passen. Trotzdem wußte ihre Musik, zusammengesetzt aus Bongotrommeln, Geige, Kayboard und Gitarre zu überzeugen. Dieses lag aber an der genialen Sängerin, deren Repertoire von kindlich naiven Gesang bis hin zum weiblichen Peter Hoffmann reichte. Die Songs wurden teils in Englisch, teils in einer mir unbekannten Sprache intoniert. Mila Mar scheinen jedenfalls eine Alternative zur nicht mehr existierenden Gruppe Dead can Dance zu sein. Danach betraten dann die Könige des stimmungsvollen Mittelalter Metalls die Bühne, und verwandelten gleich mit dem Opener "Böses Erwachen" den Hyde Park in ein hüpfendes Tollhaus. Sänger Fish wird wohl im nächsten Jahr endlich den Sponsorenvertrag mit einem bekannten Flummi und Jojo Hersteller unterschreiben. Geboten wurden Lieder aus der aktuellen CD Hochzeit, die fast komplett gespielt wurde, sowie alte Klassiker, wobei besonders "Julia und die Räuber" vom Publikum vehement mitgesungen wurden, ebenso abgefeiert wurden "Der Sturm" und "Der Vagabund" vom genialem "Foppt den Dämon" Album. Das ganze wurde zu einer bunten Mischung aus Minne Gesang und metallener Härte. Auch der visulle Aspekt kam nicht zu kurz, eine gute Lightshow begleitet von einigen pyrotechnischen Effekten. Zudem ist die Geigerin Frau Schmitt immer schön anzusehen. Einen übergroßen Teddy ereilte leider das Schicksal des Fallbeils. Etwas verwirrt schien Sänger Fish zu sein als ein Schlüpfer auf die Bühne flog. Also ein vollkommen gelungener Konzertabend für Band und Publikum. (andreas)



Whispers in the Shadow Bielefeld, PC69 (01.12.99)

Das PC in Bielefeld zeigte mal wieder ein Musterbeispiel für die Intoleranz der Ostwestfalen. Es scheint mir sowieso so, daß jegliche Musik, die nicht irgendwie in die Electrorichtung geht, keinen Anklang findet. Jedenfalls gaben sich die Schattenflüsterer aus dem Land hinter den Bergen, hierzulande auch bekannt unter Österreich alle erdenkliche Mühe, um die kläglichen 30 (!!) Leute, und das bei freiem Eintritt(!!) in die Welt des 80‘er Waves zu führen. Sänger Ashley, der in seinen Bewegungen, besonders die Gitarrenhaltung, stark an Robert Smith erinnert (Turnschuhe tun ein übriges), überzeugte mit dunklem melodischen Gesang, und die beiden Mitstreiter an Bass und Drums konnten mit den melancholischen Stücken ihrer beiden CD’s eine wohlig, düstere Atmosphäre (trotz des ignoranten Publikums) aufbauen. Besonders die Songs ihrer aktuellen Silberscheibe "November" sind hier hervorzuheben. Zwischendurch streuten W.i.t.S. auch immer ganz neue Stücke des evtl. im Frühjahr erscheinenden Albums ein. Die sind im Gegensatz zu den alten Songs eine Spur aggressiver. Man darf also gespannt sein, wie sie dieses im Studio umsetzen, Live waren diese Stücke ebenso überraschend wie genial. Nach der Ankündigung des letzten Stückes, meinten mal wieder einige Pappnasen, dumme Bemerkungen machen zu müssen, was Ashley "etwas" erzürnte. Das tat diesem Abschlußsong aber ganz gut. Die Aggressionen mußten raus, und so überzeugte dieser Song. Leider gab es keine Zugaben. Die Schlußworte "See you on the next tour", beendeten dann ein gutes Konzert an einem schlechten Ort. (andreas)



Sex Gang Children Münster, Tryptichon (18.12.99)

20 Jahre existieren mittlerweile die Götter des Cold Wave. Und sie scheinen immer besser zu werden. Zu einem ihrer raren Konzerte besuchten sie nun das Münsterland. Das eiskalte Tryptichon, war mit ca 80 Leuten nicht besonders voll, dafür lieferten die wild gestylten Gestalten eine Konzertparty, wie sie fürs stoische Westfälische Publikum recht ungewöhnlich war. Nach dem Opener folgte mit "Barbarossa" gleich zu Anfang einer der größten Hits der Sexbandenkinder. Was danach folgte war die pure Manie, teilweise drängten sich 6 Musiker auf der viel zu engen Bühne. Neben den bekannten alten Songs aus den 80‘ern überzeugten auch die reichlich eingestreuten neuen Stücke. Es war eine Mischung aus sehr ruhigen langsamen Songs und schnellen Abgehsongs die eine geniale Atmosphäre erzeugten, und vom enthusiastischen Publikum mit wilden Tanzeinlagen abgefeiert wurden. Bestimmt wurde der Rhythmus von Akustikgitarre und Geige, zu denen sich immer wieder seltsam anmutende Instrumente gesellten. Sänger Andi, der manche Lieder mit harmonischen Gesang, andere mit abgedrehten Sprechgesang intonierte, begeisterte wiedermal, wie auf den Alben, mit seiner außergewöhnlichen Stimme, die manchmal an Peter Murphy (Bauhaus) erinnerte. Mehrmals wurden sie noch herausgebeten, um nach 3 Zugaben erschöpft, aber glücklich, eine wundervolle Reise zu beenden. Danke an eine tolle Band und ans Publikum für eine Symbiose aus Härte, Romantik und Harmonie. (andreas)



Nightwish + Rage Osnabrück, Works (19.11.99)

Man mußte schon einige Geduld aufbringen um in den Genuss eines Wind und Kälte geschützten Raumes, indem dann auch noch ein Konzert stattfinden sollte, zu gelangen. Nach einer halben Stunde (manche standen länger) frieren und Füße in den Bauch stehen ereichte man diesen. Nachdem man sich dann durchgekämpft hatte, um seine Blase (Wie pinkelt ein Eskimo) zu entleeren (Die Toiletten sind im vorderen Bereich neben der Bühne) ertönten schon die ersten Töne des Nightwish Intros. Was folgte war eine perfekte Symbiose aus harten, aggressiven Gitarrengewittern mit balladesken Zwischentönen und einer herausragenden Sängerin, die ihre Stimme, genauso wie das begeisterte Publikum jederzeit im Griff hatte. Das ca. 50 minütige Programm, bestehend aus Songs ihrer beiden Alben und der neuen Sonnenfinsternis (Wann war die denn) Ballade zog die Fans in ihren Bann. Die ausgebildete Opernsängerin aus Finnland war angesichts der jubelnden Fans sichtlich ger¨hrt und gab dann auch die vehement geforderte Zugabe. Nightwish waren an diesem Abend mehr als eine Vorband.
Nach kurzer Verschnaufpause enternten dann Rage in vollkommen neuer Besetzung die Bühne, um nach längerer Zeit mal wieder ohne begleitendes Orchester aufzutreten. Sie lieferten ein schnörkelloses Programm, was besonders die Fans der früheren Werke begeisterte. Denn neben Songs aus ihren beiden Erfolgsalben 13 und Ghosts streuten sie immer wieder die ganz alten Perlen ein. Die neuen Songs wirkten ohne die klassische Untermalung wesentlich heavyger und härter, wobei aber die Harmonie der Songs nie verloren ging. So wurde es eine Interessante zweistündige Zeitreise durch die Musik von Rage, auch wenn mir einige alte Songs nicht so zusagten, so muß es für "echte" Fans ein Hochgenuß gewesen sein. Ob die ganzen verschwitzten Zeitgenossen ihre Heimreise ohne Erfrierungen antreten konnten ist mir nicht bekannt. Zum Schluß sei noch mal erwähnt, das ich das Works für Konzerte so passend finde wie einen Kaffeefilter als Kondom. (andreas)



Lacrimosa + Lacuna Coil Osnabrück, Hyde Park (29.9.99)

Im gut gefüllten Hyde Park trafen sich zwei Verfechter des Düsteren Gothic Rocks. Die Italiener von Lacuna Coil eröffneten einen abwechslungsreichen Abend der neben vielen Höhepunkten auch einige Schwachstellen offenbarte. Mit ihrem melancholischen Metall begleitet von einer herrausragenden Sängerin und einem teilweise störenden männlichen Schreistimme sorgten L.C. für eine kurzweilige dreiviertel Stunde. Das Programm bestand hauptsächlich aus Songs ihrer aktuellen CD. Überzeugend wirkte das ganze wenn Sängerin Christina alleine das Mikro in Beschlag nahm, oder wenn Sänger Andrea auf sein Grunzgeschrei verzichtete und mit cleanen Vocals dezent im Hintergrund blieb.
Nach kurzem Intro von Inferno betrat dann Tilo Wolff die Bühne und eröffnete mit Schakal eine Reise durch sein gesammtes Repertoire. Was gleich am Anfang direkt ins Ohr fiel, war die Tatsache das, daß ganze eine Spur an Härte, zugunsten dunkler Melancholie verlor. Besonders auffällig bei älteren Stücken wie "Tränen der Sehnsucht" oder "Flamme im Wind", die stark an die recht düsteren ersten Konzerte Lacrimosas erinnerten. Faszienierend auch die visuelle Umsetzung, nicht Bombast, sondern dezent und passend eingezetzte Pyrotechnik und Lightshow (z.B. beim Opener "Schakal" war die Bühne ganz in Blau getaucht, was das blasse Gesicht Tilos noch eindrucksvoller wirken ließ) untermalten die musikalische Darbietung. Das Hauptaugenmerk lag natürlich auf intonieren der neuen Songs. Die Schönheit der Wolff’schen Sangeskunst, verbunden mit seinen ausdrucksstarken Gesten und den traurigen Texten schafften eine ganz besondre Atmosphäre. Einziger Schwachpunkt bleibt das stimmliche Vermögen Anne Nurmis, sie mag ja ihre optischen und musikalischen Fähigkeiten haben und Tilo zu den ein oder anderen (musikalischen?) Höhepunkt treiben aber ansonsten wirken ihre Gesangsphasen eher unpassend. Naja, ein kleiner Schönheitsfehler eines ansonsten überragenden Konzerts. Vielleicht bis zur Last Millenium Party in Illmenau. (andreas)

Tracklist: Schakal; meine Welt; Halt mich; Requim; Stolzes Herz; Alles Lüge; Turning Point; Tränen der Sehnsucht; Flamme im Wind; Deine Nähe; Make it end; Dich zu töten..; Brennender Komet; Alleine zu zweit; Darkness; Ich verlasse heut Dein Herz; Am Ende stehen wir Zwei; Not every pain hurts; Copycat;



Dreadful Shadows + The Crack of doom Krefeld, Kulturfabrik (6.8.99)

Eigentlich sollte es ein Doppelkonzert der z.Z.m.E (Abk. lassen immer auch Raum zur Interpretation) besten deutschen Gothic Rock Bands sein, aber leider haben Love like Blood mehr oder weniger kurzfristig abgesagt. Dafür sprangen also The Crack of Doom ein. Das Publikum schien anfangs ein wenig geschockt als Sänger U.Schneider mit Death Growls die düsteren Metal Klänge begleitete. Im Verlaufe des Konzertes konnte aber die Stimme mit klaren Gesangslinien durchaus überzeugen. Neben den Liedern ihrer aktuellen CD konnte vor allem das Pink Floyd Cover "Another brick in the Wall", das starke Züge von Fields of the Nephilim innehatte, begeistern.Eine Band von der man sicherlich noch viel hören wird, aber eben kein gleichwertiger Ersatz für Love like Blood.
Nach kurzer Umbaupause betraten dann die Dreadful Shadows die Bühne, und konnten gleich mit dem ersten Song "futility" (übrigens ihre aktuelle Single) die Fans in ihren Bann ziehen, was vor allem dem ausdrucksstarken Sänger Sven Friedrich (Warum hat er immer so rot umrandete Augen ?) zu verdanken war. Was folgte war ein abwechslungsreiches Programm aus neuen, alten und Cover Songs. Von letzteren wurden mit "Twist in my Sobriaty"(tanita tikaram),"True Faith"(New Order) und "Lullaby"(The Cure) gleich 3 Stücke zum besten gegeben. Wobei vor allem "Twist in.."in dieser düster melancholischen Form zu gefallen wußte und zeigte, was man aus Chart-Musik machen kann. Die Lieder der neuen CD fügten sich nahtlos ins Programm ein. Man merkte ihnen an, das die Musiker eingespielt sind und an ihrer Musik Spaß haben. Herauszuheben sind eventuell das metallisch angehauchte "burning the Shrouds" und die schöne Ballade "Carving". Als erste Zugabe gab es dann auch endlich mit "Dead can wait" ein Stück von der ersten CD. Als allerletztes enttäuschte "Lullaby"ein wenig, das lag aber mehr daran, daß man lieber "Funeral procession" oder "Sea of Tears", die auch vehement gefordert wurden, gehört hätte. Zu erwähnen wäre noch das die D.S von Gitane Demone begleitet wurde, deren Gesang aber leider etwas unterging. Tracklist (So Sieht auch in etwa dieTour im Okt.;Nov. aus) Futility, Condemnation, Desolated home, Vagrants in Space, Figures of disguise, burning the Shrouds, Vortex, Twist in..; Chains, awaking, True Faith, better good, Beyond the maze, Dead can wait, Soil, Lullaby. (andreas)



Crematory + Century Osnabrück, Works (12.5.99)

Im nur halb gefüllten Works versammelte man sich um eine der führenden Gothic Metal Bands Deutschlands zu huldigen. Es begann mit dem Crematory Ableger Century, die einen harten ,vom 80‘er Pop-Wave beeinflußten Gitarren-Sound boten. Man merkte ihnen an, daß sie nach ihrer Begleitung von HIM einiges an Erfahrung gesammelt haben. Die Musiker waren besser aufeinander eingespielt, und auch der Gesang kam besser zur Geltung. Insgesamt ein gutes, für eine Vorband sehr gutes (man ist ja von sogenannten "Anheizern" einiges Negative gewohnt) Konzert, das hauptsächlich aus intonieren ihrer aktuellen CD bestand, wobei das Stück "Lost" wiedermal den Höhepunkt bot. Über das Ultravox Cover "Dancing with..." werde ich mich nicht mehr äußern. Dann betraten nach kurzem Intro Crematory mit "Shining" die Bühne. Es folgten die Stücke "Away", "I never die" "Shades of mine" und "Waitin". Als dann ihre neue Single "Fly" ertönte war die brodelnde Masse nicht mehr zu halten. Allerdings beschränkte sich diese Begeisterung leider auf die ersten Reihen, die hinteren verfolgten das Geschehen doch mehr oder weniger teilnahmslos. Nach "Eyes of suffering" folgte das Sisters Cover "Temple of love",das zwar nicht (wie auch) an das Original heranreichte, aber in dieser härteren Version durchaus überzeugen konnte. Mit "Ist es wahr" von irer rein Deutsch gesungenen CD folgte dann wieder ein älteres Stück. Nach dem genialen "Holy one" und dem Ausflug zum "Lord of lies" spielten sie mit "The Game" schon das letzte Stück. Aber Crematory kamen zurück, und zwar mit dem, vom Publikum vehemennt gefordertem "Tears of Time", um dann nach "Yourself" noch einmal die Bühne zu verlassen und den Fans noch einmal die Chance zu geben ihre Zugabe, Zugabe-Rufe erschallen zu lassen. De endgültigen Abschluß bildete dann der Song "Do you know" von ihrer akt. MCD. Danach erklangen noch die Töne von "Tale", diese kamen aber leider nur vom Band. Ein begeisterndes, stimmungsvolles Konzert, das Lust auf mehr machte. (andreas)



Metallica, Sepultura, Ministry, Bloodhound Gang Minden, Weserufer (26.6.99)

Unter strahlend blauem Himmel präsentierte sich Kanzler's Weide in Minden an diesem Samstag. Schade nur, daß wir am Eingang beim durchsucht-werden lesen mußten, daß die Jungs von Monster Magnet wegen Krankheit abgesagt hatten. Uns wurde gesagt, daß Leute, die wegen Monster Magnet gekommen wären, ihre Karten zurück geben könnten. Naja, scheiße, aber halt nicht zu ändern.
Nachdem wir uns einen Platz in der heißen Sonne gesucht hatten, und wir getestet haben, wie das in Verbindung mit Bier wirkt, eröffneten Sepultura so gegen 15.30 Uhr das Programm. Den Brasilianern kann die Hitze nichts ausgemacht haben, sie legten kräftig los und konnten die ersten Besucher vor der Bühne zum Bangen animieren. Da ich nicht unbedingt Sepultura-Fan bin, kann ich den Auftritt lediglich als interessant bezeichnen. Die Enttäuschung des Nachmittags war eindeutig die Bloodhound Gang, eigentlich eine noch größere als die Tatsache, daß Monster Magnet nicht auftritt. Mit der Kenntnis der großen Singles "Fire Water burn" und "Along comes Mary" war ich gespannt auf den Auftritt dieser Combo. Ihr Plakat zeigte den durchgekreuzten Schriftzug von Metallica und ihrem eigenen darunter. Naja gut, doof aber tolerabel. Leider ging es so weiter, viele Titel enthielten ein Medley aus Covern (u. a. Rammstein, NSync, Metallica) in denen sich die Frotleute seltsam in Szene setzten. Also wer auf Spucke, Kotze und Genital-Ablichtungen steht, der sollte sich diesen Auftritt anschauen, alle andern sei gesagt, spart euer Geld, ihr seht nur Durchschnitts-Cross-Over der etwas härteren Art. Über Ministry kann ich leider nicht sehr viel berichten, da sie eigentlich schon fertig waren, als sie die Bühne betraten. Ich will nicht lügen, aber ich glaube sie haben nicht länger als 30 - 40 Minuten gespielt. Vielleicht passte Ihnen die Abendsone nicht, die einen starken Kontrast zur elektronisch-harten Atmosphäre von Ministry darstellte und eine wirklich düstere Stimmung einfach nicht aufkommen ließ. So konnte ich mich dann auf meinen eigentlichen Hauptact freuen. Um ca. 20.30 Uhr betraten die Headliner die Bühne. Ein Ausschnitt einer glühenden Sonne prangerte als Deko hinter den Jungs von Metallica. Als sie begannen, war die Stimmung allerdings noch etwas reserviert, was die Frage von James Hetfield: "Are you aliv?" noch unterstrich. Einer der Aufmacher war "Fuel", der auch pyrotechnisch begeisterte. Mein Favorit war neben "Nothing else matters" und "Enter Sandman" eindeutig "One". Dieses Stück wurde beeindruckend mit MG-Salven, Explosionen und Feuerwerk eingeleitet und begleitet und die Stimmung dieses Stückes ist doch jedesmal wieder unbeschreiblich und einzigartig. Meiner Meinung nach hat "The unforgiven II" gefehlt, andere plädierten für quot;Fade to black", "The unforgiven" oder "Creeping death", die ebenfalls nicht gespielt wurden. Trotz dieser einzelnen Meinungen war es aber auf jeden Fall ein sehr geiles Konzert von Metallica, was die Länge des Auftritts (ca. 2 Stunden (2 Zugaben)) und die Stimmung (Fans/Metallica) nur bestätigte. Der Auftritt von Metallica hat glücklicherweise dem Ganzen einen guten Abschluß beschert, somit kann ich froh sein, live dabei gewesen zu sein. (dirk)



Wave Gotik Treffen Leipzig Pfingsten '99

Nach 5 Stunden Fahrt und einer Besichtigungstour Deutscher Baustellen erreichten wir am Samstag Nachmittag endlich Leipzig. Schnell ein neues Armbändchen besorgt und ab zum Zeltplatz, danach die obligatorische Frage :"Trinken wir erst ein Bierchen oder bauen wir gleich das Zelt auf". In dem Versuch beides gleichzeitig zu erledigen sind wir leider gescheitert . Aber egal, irgendwann stand das Zelt und das Bier war auch angesetzt.
Nun also schnell mit der Bahn zur ersten Veranstaltung, dem Konzert auf der Parkbühne. Unsere diesjährige Konzertreise durften wir mit "Lore of Asmody" Beginnen . Unbekannt aber gut. Danach folgte "The last Dance".
Lange drauf gefreut waren sie dann doch eher langweilig. Die große Enttäuschung folgte danach: Anathema fallen aus . Aber egal ,das erlebe ich jetzt zum drittenmal, und man gewöhnt sich an alles. Hiermit verweise ich diese Band an unseren Exorzisten. Trotzdem ging das Festival weiter und zwar mit Inkubus Sukkubus (Hat sich je einer darüber Gedanken gemacht das beide Wörter das gleiche bedeuten ?). Egal, sie spielten wie immer ein gutes Gothic Rock Konzert.Höhepunkt war das Stones Cover "Paint it black". Genug von der Parkbühne fuhren wir zur AGRA Halle. In der Hoffnung vielleicht noch etwas von Witt zu sehen, waren wir erstaunt das noch "In Extremo" spielte. Die Stimmung war auf dem Siedepunkt .Die Temperatur und die Luftverhältnisse leider auch .So mußte ich mich also draußen mit Bier und Luft erfrischen. Danach spielte dann HIM ,wie immer mit Rotwein und Zigaretten bewaffnet (wären doch nur alle Waffen so). Sie waren kurz und gut ie immer. In eine andere Welt führte uns der mit viel primborium angekündigte WITT . Musik und Lieder kannte man schon von den letzten Konzerten, aber dazwischen hatte er tiefgründiges und persönliches zu sagen (alles sehr interessant). Danach folgte ,Tschuldigung ,Schrott ala "Loom". Von Projekt Mistgabel habe ich dann auch nicht mehr so viel mitgekriegt.
Der nächste Tag begann mit dem aufwachen(wie immer, Gott sei Dank).So gut es ging die Morgentoillette erledigt und dann um 12 Uhr zum Konzert von Goethes Erben. Es wurde der erste richtige Höhepunkt des Treffens. Was Oswald Henke und seine Band zu bieten haben, ist reinstes Musiktheater. Wunderschön anzuhören und auch anzuschauen, die Texte, die Stimme .Genial ,ganz zu schweigen von der Austrahlung!
Aber irgendwann war dieses Konzert zu Ende ;und wieder auf zur Parkbühne , wie mir am Ende klar wurde umsonst ,denn "Ataraxia" waren langweilig (Und das hatten wir auf der Parkbühne schon). Also wieder zurück zum Zelt,ein bißchen tanken und vielleicht zum letzten mal "Secret Discovery" sehen.(Für Leute die das Programm kennen: Ikon fielen aus und Eva 0 (Heißt es Eva 0 oder Eva null) war gelinde gesagt eine Zumutung.
Mit einer Träne im linken Auge verfolgte ich dann das Programm von S.D. Danach bemühte sich das rechte Auge eine Träne abzudrücken für das was mal Siouxie and the Banshees waren. Aber auch "the Creatures" konnten mit ihrem von Trommeln beeinflußten Rhythmus und der tollen Stimme leben. Am Schluß erlebte man dann noch die Auferstehung einer 80er Wave Legende. Sex Gang Children lieferten Post Punk Wave per exelanche.
Auch der letzte Festivaltag begann,ach neh, mit dem Aufstehen. Das Konzert fing wie immer an diesem Wochenende "etwas" später an. Überrascht "Spark" und "Venus Garden" schon mal gesehen zu haben begann dieses Festival erst richtig mit "Darkseed"und "Evereve", aber leider waren ihre Darbietungen zu kurz, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, danach habe ich "Forbidden Side" nicht bewußt mitgekriegt.
Pünktlich zum Beginn von "The Gathering" hatte mich die Festival Halle dann wieder. Wahnsinn diese Stimme ,diese Frau und danach diese Stimmung, in der übrigens ziemlich mikrig besuchten AGRA Halle, bei Subway to Sally .Begeistert schwebte ich zum Orgasmus des Abends: Therion . Musik und Stimme Perfekt . Ich hätte noch stundenlang diesen Klängen lauschen können, aber das abrupte Ende kam geschwind und am Schluß spielten dann "Dimmu Borgir",das bedeutede auch das Ende dieses einzigartigen Evenings.
Es ging dann zurück nach Hause, und wir konnten endlich die Baustellen auch von der anderen Seite besichtigen
Fazit:Insgesamt gesehen ein sehr gutes Festival, bei dem die Organisation manchmal zu wünschen übrig lies, angefangen mit den typischen Verspätungen bis hin zu Veranstaltungen, bei der nicht jeder der eine Karte hatte auch Einlaß fand. (andreas)



Secret Discovery Bochum, Zeche (02.05.99)

Das war sie also, The Last Show on Earth (laut Karte). da sie allerdings noch auf'm Wave-Gothic Treffen in Leipzig spielten, frage ich mich, auf welchem Planeten mich die reise zu diesem Festival geführt hat.
In der nicht ganz vollen Zeche trafen sich also alle möglichen members, die den Weg dieser Gruppe in den letzten Jahren mehr oder weniger mitgegangen sind. Bereits mit dem ersten Song "Question of Time" konnten S.D. die Fans in ihren Bann ziehen. Was folgte war deine Reise kreuz und quer durch die letzten Alben, wo der Hauptpunkt auf intonieren der Slave-CD lag. Leider wartete man vergeblich auf Lieder der ersten LP (Way to Solution). Und gerade beim letzten konzert hatte man doch auf Stücke wie "Try to live" oder "Zerstörer" gehofft - leider vergeblich. So bleibt am Ende der fade Beigeschmack, zuvor ein sehr gutes Gothic Metal Konzert gesehen zu haben, aber das letzte Konzert brachte eben nicht die Höhepunkte die man sich bei so einem Anlaß wünscht. Keine Selbstverbrennung und die Heimat von S.D., die Zeche, stand auch eine Stunde nach Konzertende noch. Nun gut, bleibt abzuwarten, was die einzelnen Musiker weitermachen. Auf jeden Fall werden die beden Brüder weiter einen gemeinsamen Weg bestreiten. Vielleicht auf einem anderen Planeten. Nichts ist unmöglich ! (andreas)



HIM + Century Herford, Kick (03.04.99)

Am Ostersamstag versammelten sich sehr unterschiedliche Leute um die Reinkarnation von Jim Morrison zu erleben. Es begann zunächst mit dem Crematory Ableger Century. Die einen Mix aus 80‘er Pop und moderneren melodischen Alternativ Rock ablieferten. Sie legten einen soliden Set ab, wobei der Song "lost",den viele von mehreren Samplern her kannten den Höhepunkt darstellte. Für mich, als alter eightis Fan konnte das Cover von Ultravox’s "Dancing with..."nicht überzeugen. Aber es war schön es mal Live zu hören. Nach einer kurzen Umbaupause betrat dann Ville Valo mit einer Flasche Rotwein (wie passend) und Zigaretten bestückt die Bühne. Den Opener lieferte das Stück "your Sweet six six six". Was folgte war die Präsentation seiner aktuellen CD incl. Dem Depeche Mode Cover "enjoy the Silence", und einem neuem Stück. Wie bei der letzten Tour verabschiedeten sich HIM bereits nach gut 50 Minuten. Die erste Zugabe bachte dann mit dem Song "When love and death embrace" den Highlight . Um dann bei der zweiten Zugabe mit der apocalyptischen Version von Billy Idol’s "Rebell Yell"einen gelungenen Abschluss zu finden. Da ich weder schwul noch Frau bin hielt sich der optische Reiz des Konzertes in Grenzen. Alles war zu sehr auf den Sänger abgestimmt.Light Show war kaum vorhanden und selbst die gut eingespielten Musiker verkamen bei der Selbstinzenierung von Ville zur Staffage.Man kann nur hoffendas sich HIM nicht auf den bisher erzielten Erfolg ausruhen und demnächst vielleicht ein 90 minütiges Programm abliefern. (andreas)