FIELDS OF THE NEPHILIM "fallen" (Staub Goth) (Oblivion/SPV) Es gibt Dinge, auf die wartet man eine lange Zeit. Sind diese Dinge dann vorhanden, herrscht die pure Freude. Doch betrachtet man diese Dinge genauer, waren sie die Wartezeit nicht wert. Ähnlich geht es mir mit der neuen Fields. Zwölf Jahre hatte der Staubmantelträger Carl McCoy Zeit, um die Faszination von Dawnrazor, The Nephilim oder Elizium erneut heraufzubeschwören. Eins vorweg, es ist ihm nicht gelungen. Für die hohen Ansprüche, welche diese Band gehegt hat, ist es sogar ein sehr maues Album geworden. 10 Tracks, verteilt auf vierzig Minuten zeugen auch nicht gerade von Ideenreichtum, vor allem, wenn man bedenkt, dass mit "Darkcell AD" und "one more nightmare" ("trees come down") zwei alte Songs mit modernen Mitteln mehr schlecht als recht neu aufgelegt wurden. Schade, denn hier scheint eine Band ihr eigenes Grab zu schaufeln und liefert mit dem betörenden "from the fire" gleich die Begleitmusik. Dieser Song ist eins von zwei herausragenden Stücken neben nur als Füller zu bezeichnenden Songs. Er glänzt durch eine morbid, getragene Atmosphäre. Abgrundtiefe Vocals zwischen Verzweiflung und Aggressivität zeigen McCoy in Höchstform. Eingestreute Breaks mit ruhigen, sehr melodiösen Zwischenspielen und ein perfektes Songwriting lassen noch mal Erinnerungen an die guten alten Fields aufkommen. Der zweite Song ist "subsanity", der durch seine druckvolle Darbietung glänzt. Ein Up Tempo Stück, welches mit eleganter Härte in ein dunkles Gewand gepackt wird. In die gleiche Kerbe schlägt zwar auch der Titelsong, allerdings nervt hier der leicht verzerrte Gesang ein wenig. Insgesamt hat mir dieses Werk zuviel Nefilim und zu wenig Fields. "Deeper" ist ein langweiliger Goth Rock Song, der versucht mit einem eingängigen Refrain wenigstens noch Akustikpunkte zu sichern. Was das instrumentale Intermezzo "premonition" mit eingesprochenen Worten soll, weiß nur Carl McCoy allein. Es ist fast 15 Jahre her als ich meine erste Fields Platte in den Händen hielt, es war die "dawnrazor", diese Platte werde ich samt der ganzen Singles, welche in dem Jahr erschienen, auflegen und wissen, schöne Dinge gibt's nur einmal. (andreas) |