ADAGIO "Underworld" (Klassik Prog Metal) (Point Music) Ich glaube, wenn ich dieses Werk als seltsam bezeichne, hab' ich nur einen Teil dessen beschrieben, was einen hier erwartet. Dramatik, purer Prog Rock samt Eunuchen Gesang, verwegene Klaviersonaten, Gitarren Soli, brachiales Soundgefrickel. Durcheinander als verwegene Chaos Theorie. Ruhige, fast gothische Einsprengsel, betörende Choräle, eingängige Melodien und vertrackt inszenierte Ruhepole sind als Ganzes kaum greifbar. "Introitus/Solvet Saeclum in Favila" erinnert an Orff'sche Eleganz, wird aber mit einer brachialen Black Metal Drum/Gitarren Orgie ad absurdum geführt. Und plötzlich greift wieder dieser helle Gesang, der sich in einer Geschwindigkeits Harmonie verliert. Der Beginn der Stücke ist überwiegend klassisch getragen, aber im weiteren Verlauf der meist über 8 minütigen Songs hat man das Gefühl, Wagner wäre auferstanden und man hätte ihm als erstes eine Gitarre entgegengehalten. Insgesamt ein sehr bombastisch inszeniertes Werk, aufgrund der vielen Stil und Tempi Wechsel nicht einfach konsumierbar. Moderne Prog Metal Kunst mit einer sakralen Ader. (andreas) |