LETZTE INSTANZ "Götter auf Abruf" (Folk Rock/Metal/Rap)
(Andromeda/Vielklang)

Das vierte Album der Dresdner ist nicht so einfach zu rezensieren. Die acht Leute, teilweise mit Neulingen, legen ein wahres Gewitter verschiedenster Facetten in die Wagschale. Beim ersten Durchlauf scheint die Harmonie der beiden Vorgänger etwas verloren gegangen zu sein, allerdings entblättert sie sich bei jedem weiteren Durchlauf. Des öfteren arbeitet man mit Rap Vocals, welches teilweise in billige MTVIVA Konsumententerror wie in "Position im Kosmos" gipfelt allerdings auch wieder an die genialen Beschreibungen eines Thomas D. erinnert ("Salve te"). Um wirklich erfolgreich zu sein, hat sich die Band im falschen Genre einen Namen gemacht. Was dieses Album so hörenswert macht, sind die intelligenten Texte, welche nicht nur den Finger auf die Wunden der Menschheit legen, sondern auch ganz liebevoll darin herumpulen, sowie der chonsoneske Gesangsstil von Sänger Robin. Musikalisch scheint man sich nicht auf einen Nenner begrenzen zu wollen. Hier geht es über Folk, Mittelalter, Rock, Metal bis hin zu vertrakter Experimentalität. Im Gegensatz zu früheren Werken ist die Melodie und der Refrain nicht mehr Mittelpunkt der Songs. Mir haben die drei ersten Alben wesentlich besser gefallen. (andreas)