LOOM LIGHT "The secret of the silver blades" (Wave Rock) (Eigenproduktion) Ich hasse diese Alben. Wie soll ich ein Werk besprechen, welches abwechslungsreich ist, welches vor Eigenständigkeit nur so strotzt, welches sich einen Dreck um Genre Grenzen schert, welches einfach nicht passend zu beschreiben ist. Da reiht sich "Engel der Stunde" nahtlos in deutschsprachigen Dark Wave ein, da beginnt "hello, nice to eat you" wie ein Song von Falco und fortan lässt man die Minimalistik der ersten Ärzte Platte erkennen. Eine verwegene Interpretation der Startphase der NDW begeht man mit "silvergirls". Kitsch und Anspruch gehen Hand in Hand. Die Songs erzählen von Ereignissen im Land der Silberblätter, einer virtuellen Welt, in der es Charaktere und eine Rahmenhandlung gibt. Textlich variiert die Band zwischen Realismus und verwegenen Metaphern, welche sie auch in trauter Zweisamkeit in den einzelnen Songs vereinigen. Und in "niemals sterben, sterben im U4" weiß man nicht, ob sie diese Disco nun huldigen oder in einem eigenartigen Zynismus ihre Vergangenheit aufarbeiten. Danach folgt "nice to eat you", diesmal ohne Hello und auch in einer komplett anderen Musikrichtung, denn hier dürften The Smiths einen größeren Anteil auf die Melodie gehabt haben. Das Werk hat eine ganz eigene Form von Humor, da ich nicht weiß, wie sehr dieser Humor das Gesamtwerk bestimmt, könnte auch jeglicher Kommentar meinerseits mit einem lauten Lachen und "Auf dem Boden kugeln" bedacht werden. Ganz einfach gesagt, diese CD könnte auch eine Persiflage der schwarzen Szene sein. Egal, diese CD hat ihren Reiz und die professionelle Aufmachung kann sich zudem sehen lassen. Die Neugierigen schauen sowieso unter www.loomlight.com nach. (andreas) |