OSTARA "Ultimae Thule" (Melancholic Wave)
(Eislicht/Soulfood)

Die Band kommt ursprünglich aus dem Neo Folk Bereich und überrascht auf ihrem aktuellen Album mit melancholischen Wave Klängen, die mal dunkel, mal sehr poppig mit eindringlichen Melodielinien ins Gehör gelangen. Zudem hat die Band mit dem finnischen Keyboarder Kari Hatakka (Ex-Waltari) und dem Amerikaner Timothy Jenn (Gitarre/vorher bei den US-Punkern sKamper aktiv) 2 Leute aus bekannteren Bands; das Quintett komplett machen Desmo (Drums), Ben Scapps (samples) sowie Mastermind, Gitarrist und Sänger Richard Leviathan. Allerdings hat die Band auf ihrem dritten Album dem Neo Folk nicht abgeschwört und er erscheint mal mehr, mal weniger unterschwellig in fast jedem Song. Dazu agieren die Gitarren wesentlich heftiger als auf dem Vorgänger ("Diva De Sade"). Der Opener "rose of the world" fliesst hingegen sanft, fast balladesk dahin und wird nur ab und zu von straighten Saiten durchbrochen und gipfelt in einem betörenden Refrain. Im Titelsong ist dann die Akustikgitarre Rhythmus und Melodiegeber in einem Instrument. Die philosophisch angehauchten Texte werden mit warmem Timbre dargebracht. Allerdings zeigt man sich auch im Gesang sehr variabel und arbeitet auch mal mit verzerrter Stimme. Von dunkler Ausdruckskraft geprägt ist das irisch angehauchte Acapella Stück "Proud Black Templar". Insgesamt ein voll gelungenes Werk, welches geschickt Goth Rock, Dark Wave und Neo Folk zu einer Einheit zusammenschweißt. (andreas)