NADIR "big open wound" (Doom/Dark Metal) (Hardebaran/Two fat man) Dass im sonnenüberfluteten Portugal immer wieder mit schwarzen Spiegeln der Helligkeit getrotzt wird, dafür liefern Moonspell alljährlich ein Beispiel. Und für Fans dieser Band ist dieses Album bestens geeignet. Allerdings scheint der Sänger doppelt soviel Zigaretten geraucht zu haben, seine Stimme kommt aus den schwärzesten Metastasen der Lunge, die Musik ist mal atmosphärisch, mal sehr doomig. Sie hat einen weichen Kern, behält sich aber vor, die böse Schale in bedrückender Manier abpellen zu lassen. Norwegisches Todesblei trifft auf Ozzy's 70er Eskapaden. Melancholische Trauerminuten sind geschickt in den durchdringenden Depressiv Tracks untergebracht. Die MCD beherbergt fünf Tracks und besitzt eine morbide Atmosphäre, die suizidale Tendenzen aufweist, gleichwohl eine nekrophile Eleganz offenbart. Zusammengefügte Endzeitromantik, bei dem sich der Tod gerne mal einen runter holt. Raue Vehemenz der Reibeisen Stimme trifft im Opener "big open world" auf eingängige Keys und brachiale Saiten, welche in Moll gestimmt dem Nebel als bahnbrechende Ausuferung dienen. Die Stimme erinnert mich mal an Carl Mc Coy, mal an "Spasmodique". Songwriterisch hat man auch etwas von ersteren, denn das Wechselspiel aus dramatischen Underground, verspielten Keys und überraschenden Übergängen von Brachialität in seichte Schwarzmeer-Gewässer funktioniert reibungslos. www.twofatmen.com (andreas) |