LETZTE INSTANZ "ins Licht" (MA Rock)
(Drakkar)

Gab es in den letzten Jahren eine News aus dem Hause der letzten Instanz, so war meist von Umbesetzungen bzw. von der Suche nach neuen Musikern die Rede. Heuer kann man dann davon sprechen, die Band hat sich gesund geschrumpft, ihren alten, neuen Stil gefunden und kredenzt uns ein Werk, welches in bester Schandmaul, alter Subway to Sally Tradition melodisch verspielt mit intelligenten Texten gewürzt, wundervolle Stücke zwischen MA, Klassik und romantischen Rock in die Gehörgänge fließen lässt. Und dieses Fliessen darf wörtlich genommen werden, denn die Band versteht es wieder Melodien zu erzeugen, die zwischen Tief- und Eingängigkeit auch mal voller kantiger Strukturen glänzen. Der Gesang ist klar und erinnert in bestimmten Momenten an Eric Fish, behält sich aber eine ganz eigene Stimmbandakrobatik vor. Der neue Sänger tut gut daran, nicht wie Robin zu klingen, sondern mit seiner erfrischenden Stimme die Instanzen zu bereichen. Vokalistisch gibt es dann auch noch passende Unterstützung von Eric, Sven Friedrich (Zeraphine / der entwickelt sich langsam zum Peter Heppner, was seine vielfältigen Stimmeinsätze betrifft) und Thomas Lindner (Schandmaul). Die Band behält sich vor, auch mal die Gitarren staubtrocken ins Getümmel ihrer Brachialität zu werfen ("Tanz"). Die Metalstrukturen werden aber auf dem zweiten Ohr eher Folkpoppig in Szene gesetzt. Verträumte Passagen, sanftmütige Elektronik und geschickt gesetzte Tempiwechsel und Stiländerungen sorgen für Spannungsbögen. Die ewige Konstante der letzten Instanz ist das wild gespielte Cello, welches jeden Riff der Gitarre mit einem Augenzwinkern begleitet. Die Harmonie des Albums im Gesamten und der Stücke im Speziellen wird sehr groß geschrieben. Betörende Refrains tun natürlich ihr übriges. Der Band ist es wohl besser als je zuvor gelungen, die akustischen Instrumente (Gitarre, Cello, Geige) perfekt mit der teils brachialen Rhythmusgruppe zu vereinbaren. Beide Parteien dürfen in Koalition mit dem Sänger gehen, aber beide Parteien halten sich auch mal jeweils zurück. Vervollkommt wird das Werk durch eine gelungene Mischung, aus balladesken, druckvollen und romantischen Stücken. www.letzte-instanz.de (andreas)


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