LIV KRISTINE "enter my religion" (Wave Pop) (Roadrunner Records) Mitte der 90er begann der rasante Aufstieg der Norwegerin als Sängerin bei der Goth Metal Band Theatre of Tragedy. Ihr lieblicher Gesangsstil, als Gegenpart zu tiefen Growls führte die Band mit Songs wie "Tanz der Schatten" oder dem Album "Velvet darkness they fear" an die Spitze eines neu entstandenen Genres. Bereits 98/99 verdiente sie sich erstmalig Sporen als Solo Künstlerin, nach vier Singles und einem Album war diesbezüglich eine Pause angesagt, in der sie ihr neuestes Projekt "Leaves Eye's" ins Leben rief und auch reichlich Gastauftritte bei "Atrocity" unternahm. Was bei LE schon erkennbar war, verstärkt sie auf "enter my religion", den sanften Pop. Allerdings diesmal ohne Gitarrenwälle, sondern mit reichlich Gefühl. Die eingängigen Melodielinien werden mal instrumental dezent ("Coming home", hier mit orientalischer Komponente), mal opulent, sinfonisch umgesetzt ("Trapped in your Labyrinth"). Die aktuelle Single "fake a smile" ist sehr ruhig gehalten und besticht durch ihre tiefmelancholische Ausstrahlung. Nicht nur hier werden die sphärischen Flächen von samtener Akustikgitarre durchzogen. Liv selbst lässt ihr Timbre sehr natürlich in die wohlig warmen Soundkreationen fliessen. Die Songs werden von einer beschwingten Leichtigkeit getragen, dabei gelingt es selbst so belanglosen Pop Liedchen wie "all time in the world" sich im Gehörgang festzusetzen. Ein nicht zu unterschätzender Bezug zum 80er Pop ist unterschwellig in jedem Song erkennbar. Das Album beherbergt so jegliche Facetten, welche ein gutes Pop Album ausmachen, inklusive einem leichten Touch von Kitsch. www.livkristine.de (andreas) |