LACASA DEL CID "Who killed Barbie" (Singer/Songwriter Dark Akustik) (Rough Trade) Hinter LdC verbirgt sich der Sänger/Songschreiber Carsten Klatte, dessen Stammbaum so hochkarätige Bands wie Cassandra Complex, Girls under Glas, Pitchfork, Wolfsheim, Goethes Erben oder Sungod beinhaltet. Er zelebriert uns auf seinem Zweitwerk einen Purismus in der Tradition von Leonard Cohen und im rauen Klang der Stimme gar ein wenig Waits. Beeinflusst vom Country, Folk und dunklem Blues gelingt es ihm, mit rein akustischen Mitteln eine bedrückende Atmosphäre zu erzeugen. Trotz dem Hang zum Minimalismus erkennt man die Liebe zum Detail ebenso wie eine dezente Verspieltheit, welche sich in den unterschiedlichsten Instrumenten (Conga, Cello, Flöte, Streicher usw.) offenbart. Das mit weinendem Cello interpretierte "The ancient Time" durchschleicht eine wagemutige Melancholie, die im Gesang gar ein wenig Theatralik darbietet. "Thinking of Sin" ist eher verträumt mit schrägen Gitarren ausstaffiert. "Blind Eyes black and white" könnte man als Country Punk bezeichnen. Die Saiten sind prägnant und virtuos gespielt und Carsten scheint die perfekten Stimmbänder für derartige Musik zu haben. Der Titel des Albums soll in leichter Abwandlung an die Sex Pistols ( "Who killed Bambi") erinnern. Klar, dass sich auch in den Texten Sarkasmus und Zynismus die Hand geben. Carsten selbst nennt es "die ultimative Konfrontation mit der Realität". (andreas) |