HAMMERS OF MISFORTUNE "The Locust Years" (Avantgarde Prog Metal) (Cruz del sur/ Truemusic) Die aus San Fransico stammende Formation liefert uns eine abgedrehte Variante des Prog Metals; Choräle aus dem Goth Metal, Keys und Saiten aus dem Prog Rock, eine enorme Häufung an Bombast. Die Band spielt verspielten, harten Rock'n'Roll, bei dem ich erst mal neidisch nach den eingenommen Drogen fragen würde. Nüchtern ist es kaum möglich, die unterschiedlichsten Einflüsse von Rock über Pop bis hin zu Thrash Metal zur Einheit zusammenzufügen. Brachiale Riffs treffen auf naive Elfengesänge, durchdringende Elegie trifft abgedreht hellen, männlichen Gesang. Inmitten der hypnotischen Szenerie sorgt man für verquere Versatzstücke des Gothics. Dann lässt man die Melodie wieder links liegen und agiert auf die Zwölf wie Motörhead. Des Durcheinanders Ordnung wird mit opulenter Ausbreitung und klassischen Klaviersonaten in eine wilde Orgie verfrachtet. Dazwischen das akustisch, folkig interpretierte "Famine's Land", welches an "Blackmore's Night" erinnert. Die heftigen Auswüchse der CD sind dann eine Melange aus Cruachan und Opeth, wobei man die heftige Seite eher unterschwellig in die Songs einfügt. Insgesamt ist der ausladende Sound angelehnt an die 70er und die Band nutzt den Spielraum einer Underground Band, um schräge Töne mit harmonischer Modernität zu paaren. Glänzende Hooklines treffen auf durcheinandergewirbelte Tsunamis aus Gitarren, Schlagzeug und Bass. www.hammersofmisfortune.com (andreas) |