LYRIEL "Autumntales" (Romantic Folk Rock)
(Black Bards entertainment)

Man durfte gespannt sein, wie es der Gummersbacher Formation gelingt, die sehr hoch gelegte Meßlatte ihres Debüts erneut zu erreichen. Es ist ihnen bis auf klitzekleine Ausrutscher gelungen. LYRIEL gelingt der Spagat zwischen traumhaften Melodien, dramatisch inszeniertem Bombast und dunklen Tönen. Zudem vereiniget die siebenköpfige Combo verschiedene Stile wie Mittelalter, Celtic Folk, Rock und Metal.
Das druckvoll inszenierte "surrender in Dance" öffnet nach tragischem Intro die Pforte zum komplexen Werk und lässt gleich die zwei tragenden Säulen hervorstechen. Da ist zum einen der wunderschöne, weibliche Gesang, der herrlich natürlich in die Gehörgänge dringt, zum anderen die verspielt integrierte Violine. Hier wird auch deutlich, dass sich im Songwriting einiges getan hat. Perfekter Übergang von Strophe zum eindringlichen Refrain und auch das furiose Finale zeugt von überlegter Arbeit. Die episch angelegten Soundstrukturen glänzen immer wieder mit balladesken, sehr ruhigen Momenten. Als Gegenpol wirkt die straighte Gitarre, welche den Stücken Volumen und eine Prise Härte verschafft. Nicht nur musikalisch erzeugt "my favourite Dream" eine Träne. Als Gastsängerin agiert hier Sabine Dünser (Elis), welche im Juli letzten Jahres verstarb. In Erinnerung an Sabine gibt es diesen Song am Schluß noch mal als spezielle Version, allein mit ihrem Gesang. Mit leicht theatralischem Bombast unterlegt wird "The promised Land" dargeboten. "Days of Yore" wandelt zwischen melancholischer Ruhe und Energie. Meiner Meinung nach einziger Ausrutscher ist die Coverversion von Mecano's "Hijo de la Luna". Begeisternd dagegen, das einzig deutsche Stück "Regen". Sängerin Jessica scheint noch mal alles aus ihrer Stimme zu holen und intoniert eine bezaubernde Lyrik.
Insgesamt ein sehr gelungenes Werk, welches trotz der harschen Saiten reichlich Gefühl beherbergt und atmosphärisch sehr dicht rüberkommt. www.lyriel.net (andreas)


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