(MetalX Records)
Das vierte Album der Sauerländer ist erneut eine musikalisch hochwertige Vertonung von alten Dichtern und Denkern. Heine's "altes Lied" liefert diesmal die Eingangspforte in ein düster-morbides Werk. Hier wird schon deutlich, dass die Band trotz der immer noch vorhandenen straighten Gitarren ihre Songs dunkler aber auch melodischer interpretieren. Auch, dass durch sanfte Zwischenspiele akzentuierte "Klage" begeistert durch seine Atmosphäre, welche nicht zuletzt durch den erneut hervorragenden und prägnanten Gesang Numan's lebt. In "Allerseelen" lässt er seine Stimmbänder zwischen kristallklarer Rhythmik und bedrohlicher Rauheit pendeln. Ein dezenter orientalischer Touch vervollständigt das Stück. "Schwanenlied" beginnt sehr getragen und voller Wehmut, welche sich dann, nur immer wieder kurz von heftigen Saiten unterbrochen, durch den ganzen Song zieht. Stilistisch einzuordnen ist die Band zwischen Gothic Metal, NDH und dezenten Doom Anleihen. Meines Erachtens ist die gothische Komponente diesmal wesentlich stärker vertreten als auf dem Vorgänger ("Letzte Worte"). Hinzukommen wunderschöne Melodiebögen wie in "Schwanenlied" oder "Sehnsucht" , welches auch mal stärker vom Keyboard lebt. Das Beeindruckendste an der Vertonung alter Lyrik ist, dass im Hörer der Gedanke entsteht, nur so und nicht anders müssen diese Texte vertont werden, um ihre faszinierende Wirkung zu erzielen. Insgesamt agiert man variabler, legt einen hohen Stellenwert auf ausgewählte Arrangements und schafft es, auch dank einer druckvollen Produktion, die Vorgänger weit zu übertreffen, und die waren schon sehr gut. Info: www.leichenwetter.com (andreas)