LUMSK "det vilde Kor" (Folk Rock) (Tabu Recordings) Die Norwegischen Folk Rocker widmen sich auch auf ihrem dritten Album der norwegischen Dichtkunst, Bestandteil des Werkes ist diesmal ein Gedichtband von Knut Hamsun. Die folkigen musikalischen Stilmittel sind reichlich, was sich sowohl auf das Klangbild auswirkt, welches mal lieblich-verspielt, mal mystisch-melancholisch daherkommt, wie auch auf das instrumentale Spektrum, welches mit Geige, Oboe, Akkordeon, Klarinette aufwartet. Hinzukommen ein Streichquartett und auch mal ein kleiner Chor. Im vokalistischen Mittelpunkt steht die Sängerin Line Langstrand, welche mit ihrer kristallklaren, leicht verträumten, leicht zerbrechlichen Stimme den Stücken einen samtenen Klang verleiht. Besonders faszinierend das viergeteilte "Svend Herlufsens Ord" welches die gesamte Bandbreite der ausgesprochen gelungenen Kompositionen beinhaltet, da ist die traditionelle nordische Folklore, da gibt es progressiven Rock, Modern Folk und gar einen kleinen Ausflug in den französischen Chanson. Der Einstieg in "det vilde Kor" (heißt übersetzt der wilde Chor) ist mit dem gitarrenlastigen "diset Kvaeld" etwas überraschend, weil die folgenden Songs, trotz dezenter Ausbrüche, meist sehr getragen daher kommen. Das druckvolle, leicht schräge "Hostnat" bietet hier noch eine Ausnahme. Des öfteren sind die verzweigten Klangbilder voller balladesker Eleganz, welche in ihrer verspielten Leichtigkeit ein wenig kindliche Naivität versprühen. So erklingen manche Passagen einem norwegischen Kinderlied entnommen, was dem Gesamtwerk ein wenig der Traurigkeit und Mystik beraubt. Sakral mit Kammerorchester und Chor kommt dagegen "Skaergaardsö" daher. Die Band versteht es mit Liebe zum Detail zwar reichlich Stilwechsel zu integrieren, aber trotz dem enormen Aufgebot an Instrumenten verfällt man nicht in enormen Bombast, sondern lässt die Stücke samt dahingleiten. www.lumsk.com (andreas) |